Krefeld Stadt hat gegen Bau einer Westtangente keine grundsätzlichen Bedenken

Krefeld · Die Stadt Krefeld hat gegen den Bau einer 6,5 Kilometer langen zweispurigen Westtangente vom Inrath zum Forstwald "grundsätzlich keine Bedenken". Bis Montag läuft die Frist, Stellungnahmen zu den Projekten im neuen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans einzureichen.

"Die für Krefeld relevanten und gemeldeten Projekte erscheinen jedoch nur unzureichend geprüft worden zu sein", heißt es in der Krefelder Einwendung. Auf Drängen des grünen Ratsherren Daniel John soll noch einmal intensiv überprüft werden, welcher Einfluss der sechsspurige Ausbau der Autobahn 57 für die Entlastung der Krefelder Innenstadt hat.

In einer Kosten-und-Nutzen-Analyse haben die Planer im Bundesverkehrsministerium die Entlastung für die Innenstadt nach dem Bau einer Westtangente errechnet, ohne den Ausbau der A57 zu berücksichtigen. John glaubt, dass die positiven Hochrechnungen für die 24 Millionen Euro teure Umgehungsstraße bei entsprechender Betrachtung wie eine Kartenhaus zusammenbrechen.

Für John ist der gesamte "Entwurf des Bundesverkehrswegeplans großer Mist". So weit wollte eine Mehrheit des Krefelder Stadtrats dann doch nicht gehen. Stattdessen betonte sie, dass "eine Anbindung der B 9 an die A 44 auch in und aus Richtung Düsseldorf vorgesehen war.

Diese ist aus Sicht der Stadt Krefeld unverzichtbar, da ansonsten die Verkehre aus Richtung Osten über Hückelsmay-, Anrather- und Oberschlesienstraße zur Anschlussstelle Fichtenhain ausweichen." Wesentlich intensiver haben sich bereits Klaus Menzer (SPD), Günther Porst (FDP) und Hans-Josef Ruhland (CDU) mit der so genannten B9n (Westtangente) befasst.

In einem Fragenkatalog an die Stadtverwaltung befassen sie sich bereits mit Detailproblemen der Ausführungsplanung. Diese Liste macht den gesamten Themenbereich deutlich, der zu berücksichtigen ist - von Entschädigungsfragen für Anlieger über Anbindungen landwirtschaftlicher Betriebe bis hin zur straßenbaulichen Qualität und die Lösung für die Querung der Trasse der Deutschen Bahn AG in Tieflage.

Neben der Westtangente sind im Bundesverkehrswegeplan noch andere Projekte aufgeführt, die Krefeld betreffen - allerdings mit unterschiedlichen Prioritäten. Keine Bedenken hat die Stadt Krefeld gegen den sechsspurigen Ausbau der Autobahn 57. Ebenfalls keine Bedenken äußert der Rat gegen einen sechsspurigen Ausbau der A 44.

Der Ausbau der Bundesstraße 288 in Uerdingen, die ursprünglich als Autobahn 524 angemeldet war, wäre mit einer zusätzlichen Rheinbrücke verbunden. Die Stadt weist darauf hin, dass ein solcher Ausbau mit "nicht unerheblichen (Umwelt)-Auswirkungen auf die Ortsdurchfahrt Krefeld" wäre und damit Folgemaßnahmen erforderlich würden, die nach dem Verursacherprinzip durch den Bund auszugleichen beziehungsweise zu minimieren seien.

(RP)
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