Krefeld Stadt: Die Westwall-Umleitung am Kaiser-Wilhelm-Museum soll bleiben

Krefeld · Der 100 Meter lange Abschnitt des Westwalls vor dem Museum soll für den Verkehr gesperrt werden. Planungschef Martin Linne legte gestern Ergebnisse der Verkehrszählung vor - Abschnitt ist kaum befahren.

 Planungsdezernent Martin Linne und Monika Sellke vom Fachbereich Tiefbau erläutern im Rathaus die Planungen für den Museumsvorplatz.

Planungsdezernent Martin Linne und Monika Sellke vom Fachbereich Tiefbau erläutern im Rathaus die Planungen für den Museumsvorplatz.

Foto: Lammertz Thomas

Für die Verwaltung ist die Sache klar: Der Westwall bleibt vor dem sanierten Kaiser-Wilhelm-Museum wie zur Umbauzeit in Fahrtrichtung Süden für den Verkehr gesperrt. Fahrbahn und Mittelstreifen werden zu einem Platz mit Aufenthaltsqualität gestaltet und die Fahrbahn Richtung Norden verkehrsberuhigt. Rund 2,3 Millionen Euro soll der Spaß kosten. Eine Förderzusage des Bundes über 80 Prozent der Summe liege vor, informierten Planungsdezernent Martin Linne und Monika Sellke vom Fachbereich Tiefbau gestern im Rathaus.

Den Kritikern aus dem Lager der Politik will Linne mit den Ergebnissen der Verkehrszählung den Wind aus den Segeln nehmen. Die Spitzenbelastung liege deutlich hinter den Werten zurück, die für die vorhandenen Ausbaustandards vorgesehen sind. Rund ums Museum fahren in der Spitze 100 bis 300 Fahrzeuge pro Stunde. Die höchste Belastung im Umfeld sei mit 530 Bewegungen auf der Breite Straße festgestellt worden. Gebaut seien die Straßen für 400 bis 1000 Fahrbewegungen in der Stunden, erklärt Linne.

"Es sind also überhaupt keine Probleme zu erwarten", sagt er und verweist auf einen mehrjährigen Praxistext während der Umbauzeit fürs Museums. Darüber hinaus werde der Westwall seit Jahrzehnten zweimal in der Woche zu Marktzeiten gesperrt, ohne dass es zu Staus, Schleichverkehren oder Engpässen komme.

 Die Ampelanlage auf der Marktstraße am Museum soll weg: Stattdessen sind Zebrastreifen und Querungshilfen sowie Tempo 30 geplant.

Die Ampelanlage auf der Marktstraße am Museum soll weg: Stattdessen sind Zebrastreifen und Querungshilfen sowie Tempo 30 geplant.

Foto: Thomas lammertz

Das Viertel rund um das für etwa 18 Millionen Euro erneuerte kulturelle Zentrum der Stadt solle insgesamt entschleunigt werden. Das tue den Menschen und dem Handel gut. Auf der Marktstraße soll zukünftig Tempo 30 gelten. Die Ampelkreuzung am Westwall komplett entfallen. Stattdessen entstünden Zebrastreifen und Querungshilfen für die Fußgänger. Vom Westwall in Richtung Norden mahnt ein Stoppschild zur Vorsicht. Die Marktstraße ist vorfahrtsberechtigt. "Die Verkehrsteilnehmer müssen aufeinander Acht geben. Das ist besser, als bei Grün blind loszulaufen", beschreibt Linne die Situation gewohnt salopp.

Wie der neue Museumsplatz einmal aussehen soll, das hat die Politik schon vor vier Jahren beschlossen. Damals wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den das Krefelder Büro Kraftraum gewonnen hat. Der Plan sieht unter anderem neue Bäume, ebenerdig angebrachte Brunnen und eine Metallbänderung als Einfassung vor. Alles wird behindertengerecht ausgebaut.

Die Pflasterfläche vor dem Museum auf der ehemaligen Fahrbahn soll einen Unterbau bekommen, der eine spätere Öffnung des Platzes ermöglicht. "Wir haben das Glück, uns alle Optionen von einer späteren Komplettschließung bis hin zur Öffnung offen halten zu können", betonte Linne. Die vorgesehene Umfahrung ums Museum über die Blumenstraße und den Karlsplatz betrage nur rund 200 Meter. Das gesperrte Stück vor dem Hauptportal des Kasier-Wilhelm-Museums sei 100 Meter lang.

Am Dienstag, 6. September, wird das Vorhaben von der Verwaltung in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte vorgestellt. Danach berät der Bauausschuss. Mit dem grünen Licht der Politik sollen im Frühjahr 2017 die Arbeiten am Karlsplatz - neuerdings Joseph-Beuys-Platz - beginnen. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2018 vorgesehen. Ursprünglich sollten Platz und Museum einmal parallel eröffnet werden. Durch die Finanznot der Stadt Krefeld konnten jedoch entsprechende Förderanträge nicht gestellt werden. Das sieht jetzt anders aus. Nach Genehmigung des Etats liegt die Zusage bereits vor.

(sti)
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