Krefeld Stadt bekommt 2,5-Millionen-Zuschuss für virtuelles Kraftwerk

Krefeld · Der erste Zuwendungsbescheid durch die Bezirksregierung Arnsberg ist in der Stadtverwaltung eingegangen.

 Vordenker in Sachen "Virtuelles Kraftwerk": Sebastian Rubin (l.) hat das Projekt als Student begleitet, und Andreas Benz, Leiter der Abteilung Energiemanagement bei den SWK .

Vordenker in Sachen "Virtuelles Kraftwerk": Sebastian Rubin (l.) hat das Projekt als Student begleitet, und Andreas Benz, Leiter der Abteilung Energiemanagement bei den SWK .

Foto: JV

Vor zweieinhalb Jahren hat die Stadt Krefeld ihre Bewerbung abgegeben, um Kraft-Wärme-Kopplungs-Modellkommune zu werden. Jetzt ist der erste Zuwendungsbescheid durch die Bezirksregierung Arnsberg ergangen, teilte die Stadt Krefeld gestern mit. Krefeld und deren Projektpartner in der Stadt erhalten vom Land 2,5 Millionen Euro für die Umsetzung des "KWK-Inno.Net Krefeld", das den wirtschaftlichen Betrieb dezentraler Mini-Blockheizkraftwerke (Mini-BHKW) in einem virtuellen Kraftwerk ermöglichen soll.

Die Stadt Krefeld hat sich im Rahmen des von NRW-Umweltminister Johannes Remmel ausgerufenen Wettbewerbs "KWK-Modellkommunen NRW" Mitte des vergangenen Jahres als eine von sechs Städten qualifizieren können. Der Wettbewerb unterstützt Kommunen beim Auf- und Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologie. Für die mittlerweile letzte Phase des Wettbewerbs stehen insgesamt 20 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen die Modellkommunen ihre Projekte umsetzen können.

Das Konzept "KWK-Inno.Net Krefeld" , mit dem Krefeld die Finalrunde erreichte und die Jury überzeugte, wurde mit Partnern erarbeitet. Im Fokus der Projektidee steht eine wirtschaftlich orientierte Betriebsführung von dezentralen Mini-BHKW in einem virtuellen Kraftwerk. Das Betriebsverhalten des KWK-Systems wird täglich für den Folgetag vom virtuellen Kraftwerksbetreiber berechnet und den Anlagenkomponenten vorgegeben. Berücksichtigung finden auch die Marktpreise (Börsenpreise Gas/Strom) und die Wärme- und Stromdirektverbräuche zur Steuerung und Regelung sowie eine intelligente Wärmespeichernutzung. Das Konzept verbindet somit die Minderung des Primärenergieverbrauches und der CO2-Emission durch dezentrale KWK-Systeme mit einem Steuerungs- und Regelsystem zur gewinnmaximierenden Einspeisung von elektrischer Energie in das Verteilernetz. Damit kann das KWK-Potenzial der ökonomisch nicht zur Nah- und Fernwärme geeigneten Bezirke der Stadt Krefeld für diese Technologie erschlossen werden.

"Die Kraft-Wärme-Kopplung ist in ihrer großen Bandbreite - von der Mikro-KWK über dezentrale Blockheizkraftwerke bis hin zur Nutzung von Nah- und Fernwärme - ein effizienter und ressourcenschonender Weg, um die Versorgungsstrukturen in NRW weiter auszubauen. Die Landesregierung hat das Ziel formuliert, den Anteil der KWK an der Stromerzeugung von heute 13 Prozent auf mehr als 25 Prozent bis 2020 zu erhöhen. Deshalb hat die Landesregierung ein rund 250 Millionen Euro schweres Impulsprogramm aufgelegt.

"Die Konzeptideen der Modellkommunen haben innovativen Charakter und sind im Sinne von Blaupausen auf andere Kommunen übertragbar und haben damit eine hohe Multiplikatorwirkung", erklärt Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.

(sti)
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