Mit Michael Wiesinger "Vorne platzt der Knoten noch"

Krefeld · fussball Nach der morgigen Weihnachtsfeier im Krefelder Nordbahnhof beginnt für den Regionalligisten KFC Uerdingen eine kurze Winterpause. Bereits am 8. Januar beginnt die Vorbereitung auf die Fortsetzung der Rückrunde, vor der noch das Pokalspiel gegen Oberhausen auf dem Programm steht. RP-Sportredakteur H.-G. Schoofs sprach gestern mit Trainer Michael Wiesinger über den bisherigen Saisonverlauf und die Planungen für 2018.

fussball Nach der morgigen Weihnachtsfeier im Krefelder Nordbahnhof beginnt für den Regionalligisten KFC Uerdingen eine kurze Winterpause. Bereits am 8. Januar beginnt die Vorbereitung auf die Fortsetzung der Rückrunde, vor der noch das Pokalspiel gegen Oberhausen auf dem Programm steht. RP-Sportredakteur H.-G. Schoofs sprach gestern mit Trainer Michael Wiesinger über den bisherigen Saisonverlauf und die Planungen für 2018.

Wie wirken sich die Spielausfälle auf den Rest der Saison aus?

Wiesinger Wenn es weitergeht, stören die Nachholspiele den Rhythmus. Das kann sich dann auch auf die Ergebnisse auswirken. Aber wir müssen das akzeptieren. Anderen Teams geht das auch so.

Was geben Sie Ihren Spielern mit auf dem Weg in die Pause?

Wiesinger Wir haben am Mittwoch Trainingspläne an die Spieler verteilt. Wir haben nicht viel Zeit und ihnen ein ziemlich straffes Programm mitgegeben. Wir wollen am 8. Januar auf einem gewissen Level einsteigen.

Sind die Planungen für das Trainingslager abgeschlossen?

wiesinger Noch nicht ganz. Der Pokaltermin hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir verhandeln jetzt mit Anbietern und versuchen, einen Plan B zu erarbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass wir um den 19. Januar herum für eine Woche etwas hinbekommen. Die Türkei ist sicherlich finanziell interessant. Mittlerweile gehen ja auch wieder einige Teams in die Türkei. Es ist wichtig, für eine Woche wegzufahren, weil ich jetzt weiß, wie schwierig hier in Krefeld die Bedingungen sind, wenn das Wetter nicht mitspielt. Auch um den Teamgeist noch mal zu forcieren, ist so ein Trainingslager wichtig.

Werden alle Spieler des aktuellen Kaders auch am 8. Januar dabei sein?

Wiesinger Stand jetzt ja. Von den Spielern, die auf mich zugekommen sind, ist momentan nur Pascale Tarlaski zu nennen, Ich habe ihm gesagt, dass es für ihn hier schwer wird, Einsatzzeiten zu bekommen. Ich kann ihm vom Engagement und Verhalten nichts vorwerfen. Ich wollte ihm nur eine Orientierung geben. Wie er jetzt damit umgeht, muss man sehen.

Gibt es für Neuverpflichtungen grünes Licht von oben? Sie wollen ja besonders nach Offensivkräften Ausschau halten.

wiesinger Wir unterhalten uns ja schon länger darüber. Ich stehe im ständigen Austausch mit Herrn Ponomarev. Die finanziellen Möglichkeiten sind da. Unser Kader ist auch nicht zu voll. Wir haben die ein oder andere Idee im Kopf. Wir müssen in der Pause genau hinschauen, wo Spieler unzufrieden sind oder nicht zum Einsatz kamen. Wir suchen jemand, der uns qualitativ stärker macht, in welcher Rolle auch immer. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir jetzt schon ein ganz gutes Gerüst haben. Wir vertrauen dem Ganzen hier. Die Mannschaft nimmt die Bedingungen an und beschwert sich nicht. Sie gibt einfach Gas. Man kann sich auf sie verlassen. Das ist für jeden Trainer das Wichtigste. Wir glauben, dass vorne bei dem ein oder anderen noch der Knoten platzen wird. Da bin ich zuversichtlich, weil ich Tagtäglich sehe, wie hart sie arbeiten und selber unzufrieden sind, das ist entscheidend. Ich lege großen Wert darauf, dass diese ganze Stimmung, die wir uns hier aufgebaut haben, nicht durch irgendwelche Dinge gefährdet wird.

Haben Sie denn noch einen besonderen Weihnachtswunsch, vielleicht was das Umfeld der Mannschaft angeht?

Wiesinger Wir haben schon alles umgesetzt. Ab dem neuen Jahr haben wir einen neuen Physio, der uns die vergangenen Wochen schon begleitet und unterstützt hat. Wir gehen in einigen Bereichen noch stärker ins neue Jahr. Im Stadion passiert was. Die Kabinen werden teilweise neu hergerichtet. Im engsten Kreis, in dem ich mit täglich befinde, passiert was. Es bewegt sich was. Aber das Fußballgeschäft ist kein Wunschkonzert.

Hat Sie bisher in der Liga etwas besonders überrascht?

Wiesinger Überrascht nicht. Aber ich finde, die Intensität ist extrem, es wird hart gearbeitet. In der Breite ist es hier einen Tick aggressiver und athletische. Es ist sehr spannend hier, weil man auch viele Highlightspiele hat, wie gegen hier Essen oder in Wuppertal. So eine Fangemeinde zu haben, ist schon ein Faustpfand, das könnte für uns noch ein großes Plus werden.

Teilen Sie die Meinung, dass die Südwestgruppe stärker ist als der Rest der Regionalliga?

Wiesinger Nein, das unterstreiche ich drei Mal. Ich weiß nicht, wer auf so eine Idee kommt. Es ist verdammt schwer, die Ligen zu vergleichen. Elversberg, Saarbrücken, Mannheim oder Offenbach würden in unserer Liga sicher auch eine gute Rolle spielen.

Wie bewerten Sie denn die jüngste Regionalliga-Reform?

Wiesinger Die Leute, die vor vielen Jahren die Fünferreform durchgewunken und sich dafür gefeiert haben, mussten schnell feststellen, dass die da einen großen Unsinn gemacht haben. Aus der Nummer kommen sie jetzt nicht raus. Es ist verdammt schwer, alle zufrieden zu stellen. Stand jetzt zu wissen, dass du eventuell eine erfolgreiche Saison hast und dann weißt du, da denke ich besonders an unseren Herrn Ponomarev, du gehst über das Los eine Liga höher, da muss ich schon schmunzeln. Für mich hat sich jetzt bei dieser Konstellation nichts geändert. Aber wir müssen das akzeptieren.

Was macht Michael Wiesinger in der Pause?

Wiesinger Ich bin noch ein paar Tage hier und führe Gespräche. Dann fahre ich nach Nürnberg und zu meinen Eltern nach Burghausen. Dann mache ich vielleicht spontan ein paar Tage Urlaub. Gebucht oder geplant ist aber noch nichts.

(RP)
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