Lokalsport Toller Saisonausklang der Pinguine

Del · Eishockey: Die Krefelder verabschiedeten sich gestern im KöPa vor 6953 Zuschauern mit einem 3:2-Erfolg gegen Augsburg von der Eiszeit 2015/16. Duba und Vasiljevs hoffen auf ein Wiedersehen.

 Erst erzielte Henrik Eriksson, der hier jubelt, gegen Augsburg die Krefelder Führung, dann war es zum 2:1 Martin Schymainski, der seinen 24. Saisontreffer erzielte und sich die Torjägerkanone der Pinguine holte.

Erst erzielte Henrik Eriksson, der hier jubelt, gegen Augsburg die Krefelder Führung, dann war es zum 2:1 Martin Schymainski, der seinen 24. Saisontreffer erzielte und sich die Torjägerkanone der Pinguine holte.

Foto: samla

Das war mit Abstand das beste und stimmungsvollste Saisonfinale einer Krefelder Mannschaft, für die es im 52. Hauptrundenspiel um nichts mehr ging. Daran besaßen die KEV-Fans mit ihrer stimmungsvollen Unterstützung einen großen Anteil, die dafür mit einem 3:2-Erfolg der Pinguine gegen die Augsburger Panther belohnt wurden. Der fast schon sensationelle Zuschauerzuspruch war für Trainer Franz Fritzmeier und seine Spieler die verdiente Anerkennung für zuletzt ansprechende Leistungen. Es war ein verdienter Sieg gegen die Panther, für die es ebenfalls nur noch um die Ehre ging. Höhepunkte waren die Krefelder Treffer in Über - und Unterzahl sowie der eiskalt verwandelte Penalty von Kapitän Herberts Vasiljevs. In seinem wahrscheinlich letzten Spiel für die Schwarz-Gelben bot Torwart Tomas Duba wieder eine sehr gute Leistung und war nur bei einer doppelten Überzahl und einem abgefälschten Schuss der Augsburger zu bezwingen. In den letzten drei Minuten dieser Eiszeit wurden die Pinguine mit stehenden Ovationen und der Lola-Welle verabschiedet. "You never walk alone", schallte es von den Rängen.

Nach der letzten Schluss-Sirene der Saison wurde die Mannschaft von den Fans begeistert gefeiert. Die Spieler bedankten sich ihrerseits mit einem Transparent "Ein Team - in guten und in schlechten Zeiten". Torwart Duba setzte zu seinem spektakulären "Flug" Richtung Nordtribüne an. Als die Spieler auf dem Weg in die Kabine waren, begann auf dem Eis die Abschlussparty mit den Spielen für die Fans. Beim Zielschießen auf ein Mini-Eishockey-Tor konnte sich am Ende der Sieger über eine Dauerkarte für die neue Saison freuen. Dann hatten die Zuschauer ihre helle Freude am "Bubble Football", bei dem in zwei Teams je fünf Spieler bis zur Hüfte in großen Plastikbällen steckten und versuchten, den Ball ins Eishockeytor zu schießen.

Ehe die Mannschaft aufs Eis zurückkehrte, bedankte sich Geschäftsführer Karsten Krippner bei den Fans: "Dass sie trotz der sportlich nicht so erfolgreichen Zeit so zahlreich erschienen sind, ist aller Ehren wert." Seine Worte wurden von "Duba, Duba" Rufen begleitet. Die Nummer eins im Tor sagte nach dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung: "Der Sieg im letzten Spiel war für die Fans. Ich bin ganz stolz auf unsere Mannschaft, wie wir in den vergangenen Wochen gespielt haben. Ich habe nur meinen Job auf dem Eis gemacht. Ich kann jetzt nur warten, ich hoffe, wir sehen uns hier wieder." Später sagte der Tscheche mit gedrückter Stimme: "Die dreieinhalb Jahre hier in Krefeld waren bisher die schönsten Zeit meiner Karriere."

Auch für Herberts Vasiljevs sollen die Zeichen ja auf Abschied stehen. "Die letzten zehn Spiele - das war einfach nur zum Genießen. Das haben wir für unsere großartigen Fans und auch ein wenig für den Vorstand gemacht. Der Umschwung kam mit Franz Fritzmeier. Die Mannschaft hat Zeit gebraucht, um zu kapieren, was der neue Trainer wollte und um das auf dem Eis umzusetzen. Man konnte zuletzt sehen, wozu das Team in der Lage ist." Für die Fans steht fest, dass der Kapitän selber entscheiden darf, wann er in Krefeld seine Karriere beenden will. "Wenn man mir einen leistungsgerechten Vertrag anbietet, kann ich mir vorstellen, dass ich hier bleibe", sagte der Deutsch-Lette, der trotz seiner fast 40 Jahre eine Anfrage aus seinem Heimatland erhielt, dort noch einmal für die Nationalmannschaft zu spielen: "Ich glaube, dass dies für mich nicht mehr in Frage kommt." 90 Minuten nach Spielende erschien das Team wieder auf dem Eis und wurde von gut 2000 KEV-Fans empfangen. Spätestens da waren hier und da in den Gesichtern Tränen zu sehen, sei es bei den treuen Anhängern oder den Akteuren, die Krefeld verlassen werden oder müssen. Auch bei der abschließenden Party im Umlauf der Arena war jede Menge Wehmut zu spüren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort