Lokalsport Schmidlas Generalprobe für Rio

Rudern · Der dritte World-Cup in Poznan/Polen ist für Lisa Schmidla die letzte Möglichkeit zum internationalen Vergleich vor den Olympischen Spielen in Brasilien. Im Boot gab es noch eine Umbesetzung.

 Lisa Schmidla, Julia Lier/Halle, Carina Bär/Heilbronn und Annekatrin Thiele/Leipzig mussten bereits vier Tage nach Luzern wieder in Berlin zum Trainingslager antreten.

Lisa Schmidla, Julia Lier/Halle, Carina Bär/Heilbronn und Annekatrin Thiele/Leipzig mussten bereits vier Tage nach Luzern wieder in Berlin zum Trainingslager antreten.

Foto: CRC

Beim zweiten World-Cup des Jahres 2016 vor drei Wochen in Luzern/Schweiz ist es für das - nach dem Deutschland-Achter der Männer - Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes, dem Frauen-Doppelvierer ohne Steuermann, nicht optimal gelaufen. Im Finale musste sich das Quartett um die Krefelderin Lisa Schmidla vom Crefelder Ruderclub dem Team aus Polen geschlagen geben, was das Vorhaben, um Gold bei Olympia zu fahren, stark ins Wanken gebracht hatte. Aber nicht ganz Schlagseite hat der Vierer erlitten, es gab immer noch die Möglichkeit zu einem personellen Wechsel und damit hoffentlich zur entscheidenden Verstärkung. Das mutmaßliche Ass heißt Julia Lier, das Bundestrainer Sven Ueck/Berlin aus dem Hut gezaubert hat. Die Hallenserin Lier ist keine Unbekannte, war sie doch bereits 2014 an Bord, als der Vierer in Amsterdam Weltmeister in Weltbestzeit wurde. Nun ist das Paradeboot also wieder in Originalbesetzung von 2014 unterwegs.

"Nach Luzern waren wir schon ein wenig ratlos. Wir wussten zwar, dass es mit Julia vielleicht noch eine Verstärkungsmöglichkeit gibt, aber ob sie auch von den verantwortlichen des DRV umgesetzt würde, war für uns nicht zu erkennen", sagte Schmidla, die sich 2014 mit Lier hinter ihr auf Position 3 immer schon ganz wohl gefühlt hatte. Denn wenn Lier anzieht, "dann merke ich das sofort, und mir fällt es dann wirklich leicht meinen Schlag, durch zu bringen. Natürlich ist das bitter für Marie (Marie-Catherine Arnold aus annover, die jetzt in den Doppelzweier geht, die Red.), aber jetzt haben beide Boote die Chance, nochmal in der vermeintlichen Olympiabesetzung Rennen zu fahren und die Erfahrung mit in das anstehende Trainingslager am Weißensee in Österreich zu nehmen", schätzt Schmidla die Situation ein.

Anders als ursprünglich geplant, mussten Schmidla, Julia Lier/Halle, Carina Bär/Heilbronn und Annekatrin Thiele/Leipzig bereits vier Tage nach Luzern wieder in Berlin zum Trainingslager antreten, denn Zufällen will Bundestrainer Ueck den Vierer nicht überlassen. Auch wenn sich die Frauen kennen und in den Trainingslagern bereits einige Kilometer abgespult haben, so haben sie sich nicht gemeinsam auf die Wettkampfsaison vorbereitetm, und gerade das Start- und das Spurtverhalten wird nur durch Üben besser und spielerischer.

Für Olympia konnten sich weltweit nur sieben Boote qualifizieren, mehr werden vom Olympischen Komitee nicht zugelassen, was sich jetzt auch in dem Meldeverhalten in Poznan bemerkbar macht. Nur fünf Boote treten an. Es fehlen von den Qualifizierten China, Ukraine und die USA. Mit Polen, Niederlanden, Australien und Weißrussland sind aber genug Konkurrentinnen da, die auf dem Maltasee in Poznan vom 17. bis 19. Juni dem DRV-Quartett einheizen wollen, aber die Aufgabe ist für Schmidla klar umrissen, auch wenn die Polinnen vor heimischem Publikum keine Niederlage einfahren wollen: Gold holen.

(RP)
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