Galopp Rennverein sorgt sich um seine Zukunft

Krefeld · Der Krefelder Rennclub veranstaltet 2015 sechs Renntage auf der Galopprennbahn. Sponsoren dafür zu gewinnen, werde immer schwieriger, sagt Vorsitzender Jan A. Schreurs. So muss der Verein zwei Gruppenrennen selbst finanzieren.

 Am Sonntag geht die Saison auf der Krefelder Galopprennbahn wieder los. Sechs Renntage gibt es im Jahr 2015 in Krefeld, und an vier sind die so genannten Grupperennen, die mit jeweils 55 000 Euro dotiert sind.

Am Sonntag geht die Saison auf der Krefelder Galopprennbahn wieder los. Sechs Renntage gibt es im Jahr 2015 in Krefeld, und an vier sind die so genannten Grupperennen, die mit jeweils 55 000 Euro dotiert sind.

Foto: Thomas Lammertz

Wenn am kommenden Sonntag die Turfsaison in Krefeld mit dem Winterrenntag eingeläutet wird, dann steht der Krefelder Rennclub als Veranstalter von Galopprenntagen auf der Krefelder Rennbahn vor einer unsicheren Zukunft. Zwar werden in diesem Jahr sechs Renntage auf der historischen Bahn im Stadtwald ausgetragen, doch werde es immer schwieriger, Sponsoren zu finden. "Das Jahr 2014 haben wir nur überstanden, weil wir noch Sponsoren hatten und auf unsere Rücklagen aus den Spiel 77-Zuschüssen zugegriffen haben", sagte gestern Rennclub-Vorsitzender Jan A. Schreurs. Vier große Sponsoren seien in den vergangenen Jahren ebenso weggefallen wie die rund 120 000 Euro-Zuschüsse aus dem Toto-Geschäft.

Neun Renntage gab es im vergangenen Jahr, sechs davon hat der Rennclub selbst veranstaltet sprich: für die Finanzierung der Rennen gesorgt. "Nichts gekostet haben uns die beiden Winterrenntage und der PMÜ-Renntag (Renntag, der live nach Frankreich übertragen und an dem etwa eine Million Umsatzgemacht wird, die Red.)", sagte Schreurs, der aber noch keine Zahlen zum vergangenen Jahr vorlegen wollte, um nicht der Mitgliederversammlung vorzugreifen. "Wir haben zwar keine Riesenverluste gemacht, und noch müssen wir auch noch keine schlaflosen Nächte verbringen. Aber wenn das auf lange Sicht so bleibt, dann bald schon."

Vor allem die so genannten Gruppe-Rennen, die mit jeweils 55 000 Euro dotiert sind, schlagen da ins Gewicht. Vier veranstaltet der Rennclub davon in Krefeld, zwei davon, das Dr. Busch-Memorial und das Fürstenberg-Rennen, sind vermarktet. Die beiden letzten, das Herzog-von-Ratibor-Rennen und der Niederrhein-Pokal, muss der Rennclub - Stand jetzt - alleine stemmen. Und sie aufzugeben, das kann sich der Rennclub auch nicht leisten. Denn ohne Gruppenrennen würde das Dachorgan im Galoppsport, das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen, den Krefeldern den lukrativen Sonntag als Veranstaltungstag möglicherweise wegnehmen - die Konkurrenten aus NRW, wie die Bahnen in Köln oder Düsseldorf, würde es freuen.

Auch darum hat sich der Rennclub hilfesuchend an die Stadt gewandt, wohl wissend um die finanziell angespannte Lage Krefelds. "Da warten wir jetzt aber noch mal ab", sagte Schreurs. Denn neben den Rennen an sich muss ja auch die Anlage gepflegt und unterhalten werden - und gewartet. Rund eine halbe Million Euro an Sanierungsbedarf, so schätzt Schreurs, sind über kurz oder lang an der historischen Anlage im Stadtwald fällig, etwa an den Tribünen.

Mut macht den Machern des Rennclubs aber eine neue Initiative: der neu gegründete Privileg-Club. Das ist so eine Art Förderverein für den Rennclub, in dem jeder Bürger für eine Jahresgebühr von 100 Euro Mitglied werden kann; dafür hat er zu den Rennen unter anderem freien Eintritt. Rund 80 Mitglieder zählt der Verein schon, ohne dass der Rennclub bislang kräftig dafür die Werbetrommel gerührt hat. Und auch mit Hilfe dieser Unterstützer hoffen die Verantwortlichen, auch für 2016 noch ein mindestens gleich großes Programm bieten zu können wie in diesem Jahr. Bis Ende Juni soll sich das entscheiden.

(RP)
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