Lokalsport Preussen steigt am Grünen Tisch ab

Kreisliga A · Fußball: Der TSV Bockum bekommt die drei Punkte vom mit 2:3 verlorenen Spiel am Pfingstmontag in Kempen am Grünen Tisch zurück. Dadurch steht Preussen Krefeld als dritter Absteiger fest. Grefrath kann morgen aufsteigen.

Die vorletzte Entscheidung in der Kreisliga A fiel am Grünen Tisch, die letzte fällt ausgerechnet auch am letzten Spieltag. Am Donnerstagabend entscheid die Spruchkammer, dem Protest des TSV Bockum gegen die Spielwertung aus der Partie gegen Absteiger Thomasstadt Kempen stattzugeben. Die Kempener hatten bei ihrem 3:2-Erfolg einen Spieler eingesetzt, der bereits mit fünfter Gelber Karte gesperrt war. Die Partie wird nun als 2:0-Sieg für Bockum gewertet, und dadurch steht Preussen Krefeld als dritter Absteiger fest, weil die Preussen mit nunmehr vier Zählern Rückstand nicht mehr an den Bockumern vorbeiziehen können.

Nach dem spannenden Wechselspiel um den Aufstiegsplatz hinter dem souveränen Meister TuRa Brüggen - die kreuzen nun mit dem Dülkener FC die Klingen, wobei beide zu den erfolgreichsten Teams der Rückrunde gehören - spricht aktuell wieder alles für den SV Grefrath, der auch, hätte er jüngst nicht eine kleine Schwächephase gehabt, schon längst über dem Zielstrich sein müsste. Nutznießer war da der OSV Meerbusch, der ebenfalls in der zweiten Serie mächtig aufdrehte. Weil aber am vergangenen Wochenende die Foehde-Auswahl in Dülken den Kürzeren zog, reicht den Blau-Weißen am Sonntag ein Sieg gegen den SV Vorst, um die Sektkorken knallen zu lassen.

Da scheint zudem die Aufgabe der Meerbuscher, die nach abgelaufener Sperre wieder auf Torjäger Sven Hein zurückgreifen können, gegen Rhenania Hinsbeck deutlich problematischer. Deren Erfolgsstory in der zweiten Saisonhälfte stellt nämlich alle anderen noch in den Schatten. Und Schatten, mit Vorname Maik, heißt seit Weihnachten ja auch der neue Trainer der Grenzler. Natürlich befällt die Grefrather beim Namen Vorst ein leichtes Grummeln im Bauch, denn beim Hinspiel im Dezember gab es eine herbe 1:6-Klatsche. Aber mittlerweile ist bei der Laskowski-Auswahl die Luft ziemlich raus - es gab nur einen Zähler aus den letzten sechs Partien - und mit Keeper Pascal Reischke und Abwehrspieler Robin Montag sind zwei Akteure gesperrt und einige andere verletzt. Bei den Grefrathern fehlt der zuletzt am Reinersweg vom Platz geflogene Felix Schade.

Bei allen anderen Begegnungen geht es nur noch ums Prestige, dem Ausbau von Serien, dem Stoppen von Negativläufen bzw. marginalen Korrekturen in der Tabelle. Und für den neuen Absteiger Preussen Krefeld gegen die Zweite des VfR Fischeln auch darum, sich nicht nach nur einem Jahr in der höheren Klasse aus dieser auch noch mit einer Niederlage zu verabschieden. Dieses Unterfangen hegen bereits heute auch die Kempener gegen Union Krefeld, wobei hüben die am Schroersdyk vom Platz verwiesenen Tim Koch und Adem Aymirgen ersetzt werden müssen, und drüben Torjäger Patrick Leenen (ebenfalls gesperrt). Beim Letzten Linner SV, der nur undiskutable neun Punkte auf der Habenseite verbuchen konnte, geht es in der Auseinandersetzung beim SV St. Tönis nur darum, bei schon 92 Gegentreffer nicht noch die hunderter Grenze zu "erklimmen".

Viktoria Anrath hat die vergangenen drei Spiele verloren. Bleibt also abzuwarten, ob gegen den SC Viktoria Krefeld, bei dem es wieder läuft, noch einmal der Ergeiz geweckt werden kann, mit einem Positiverlebnis in die Sommerpause zu gehen. Dies will auch der TSV Kaldenkirchen, der fraglos zu den Überraschungen der Spielzeit gehört. Dorthin fährt zum Abschluss der TSV Bockum, der mit seiner in der Winterpause gänzlich neu formierten Mannschaft die Erwartungen klar übertroffen hat, wobei das Spruchkammerurteil von Donnerstagabend oder die Unkenntnis der Kempener Verantwortlichen, einen Spieler nachmittags in der 1. Mannschaft spielen zu lassen, der wenige Stunden vorher in der Dritten die fünfte Gelbe kassiert hat, zusätzlich bestens in die Karten gespielt hat.

(RP)
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