Lokalsport Pinguine verlieren in der Verlängerung

Del · Eishockey: Die Krefelder boten den Eisbären Berlin gestern ab dem zweiten Drittel einen tollen Kampf und mussten sich 45 Sekunden vor dem Ende unglücklich mit einem Punkt zufrieden geben. KEV-Fans sauer auf die Hauptschiedsrichter.

 Die spektakulärste Szene des gesamten Spiels schloss Markus Nordlund bei seinem Solo mit dem Treffer zum 2:2-Ausgleich für die Pinguine ab.

Die spektakulärste Szene des gesamten Spiels schloss Markus Nordlund bei seinem Solo mit dem Treffer zum 2:2-Ausgleich für die Pinguine ab.

Foto: Tabea Lammertz

Es ist wie verhext. Verlängerung oder Penaltyschießen ist für die Pinguine in dieser Saison kein Garant für Siege. Nach dem 2:3 n.P. in München boten die Krefelder auch gestern Abend im Weihnachts-Heimspiel gegen Berlin, ein weiteres Topteam der Liga, eine kämpferisch starke Leistung und machten in der regulären Spielzeit zweimal einen Rückstand wett. 45 Sekunden vor Ende der Verlängerung mussten sie sich den Eisbären dann doch noch geschlagen geben. 4564 Zuschauern, darunter 200 Fans der Gäste, sahen ab dem zweiten Drittel ein spannendes Match. Mit einem starken Torwart Dimitri Pätzold im Rücken machten die Schwarz-Gelben dem Favoriten von der Spree das Leben ab dem zweiten Drittel sehr schwer und hätten den einen Zusatzpunkt verdient gehabt.

Die Entscheidung, neben Matt MacKay einen weiteren Spieler auf die Tribüne setzen zu müssen, wurde Rick Adduono gestern früh abgenommen. Mikko Vainonen, der sich seit dem Ingolstadtspiel mit Knieproblemen plagen musste, fällt drei bis vier Wochen aus. Die Frage, ob die Pinguine noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden, beantwortete Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz gestern so: "Mal sehen. Wenn, dann muss das eine echte Verstärkung sein. Nur den Kader auffüllen kommt nicht in Frage." Vainonens Platz an der Seite von Markus Nordlund nahm Patrick Seifert ein, der nach seiner Handverletzung ein gutes Comeback feierte.

Auch wenn die Ränge deutlich besser besetzt waren als in den vergangenen beiden Heimspielen und in allen Logen das Licht anging, kamen nicht die ersehnten 5000 Zuschauer. Die gekommen waren, sahen gleich sehr hungrige Eisbären, die das Tor von Dimitri Pätzold belagerten. Die Pinguine hatten sichtlich Mühe, den Puck aus der Gefahrenzone zu bekommen. Nach neun Minuten geriet zum ersten Mal Berlins Torwart Vehanen in Gefahr. Aber Martin Ness setzte einen Abpraller neben den Pfosten. Im Gegenzug kam Dupont frei zum Schuss und zielte genau ins kurze obere Eck. Kurz darauf scheiterte Marcel Müller am Torwart, und Nordlund zielte freistehend am leeren Tor vorbei. Als dann Adi Grygiel auf die Strafbank musste, dauerte es nur neun Sekunden, ehe Olver einen Schuss von MacQueen zum 2:0 abfälschte. Da Müller kurz vor der Pause an Vainonen scheiterte, ging es in die erste Pause.

Das Mitteldrittel eröffneten die Pinguine in Überzahl. Nach 31 Sekunden kam noch ein zweiter Eisbär auf der Strafbank dazu. Das nutzten die Pinguine durch Justin Feser zum Anschlusstreffer. Dragan Umicevic hatte den Kanadier mit einem schönen Zuspiel durch die Box bedient.

Der Treffer kam für die Gastgeber genau zur richtigen Zeit. Sie hatten jetzt deutlich mehr Spielanteile, allerdings nicht lange. Die Eisbären steckten den Treffer gut weg. Aber bis auf eine sehr gute Einschussmöglichkeit für Olver, der an Pätzold scheiterte, gerieten die Pinguine nicht in große Gefahr. Kurz vor der zweiten Pause waren die Schwarz-Gelben in Überzahl. Dabei fasste sich Nordlund ein Herz, startete im eigenen Drittel ein Solo, tanzte alle Eisbären aus und schob den Puck im Fallen zum Ausgleich über die Linie. Dabei holte der Finne noch eine Strafe gegen Berlin heraus, die Krefeld zu Beginn des Schlussdrittels nicht zur Führung nutzte. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Match, bis Müller auf die Strafbank musste (49.). Als die Torjäger gerade wieder auf dem Eis zurück waren, aber gegen Krefeld erneut eine Strafe angezeigt wurde, fälschte Petersen einen Schuss von Dupont unhaltbar zur Führung ab (51.). Die Krefelder Volksseele kochte jetzt, weil die Hauptschiedsrichter es nicht gerade gut mit den Pinguinen meinten. Doch die Mannschaft steckte den Treffer prima weg. Verteidiger Baxmann verhinderte den Ausgleich durch Umicevic. Den besorgte dann aber Christoph Gawlik nach schöner Vorarbeit von Adi Grygiel (55.). Die Eisbären wollten unbedingt bis zur 60. Minute die Entscheidung. Die verhinderte Pätzold mit einer Riesentat gegen Oppenheimer.

So ging es in die Verlängerung. Pätzold verhinderte gegen Dupont die Entscheidung. Dann zielte Gawlik knapp am Tor vorbei. Ihre zweite Chance nutzten die Eisbären 45 Sekunden vor dem Ende durch Torjäger Backmann.

(RP)
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