Lokalsport Pinguine auf die Hörner genommen

Del · Eishockey: Bei den "Roten Bullen" in München unterlagen die Krefelder mit 1:6 Nach einem guten Beginn fiel bereits im Mitteldrittel die Vorentscheidung: Duba verließ nach vier Gegentreffern das Eis. Valentine kassierte eine große Strafe.

 Hier setzt sich Scott Valentine im Duell der Verteidiger gegen den Münchens Neuzugang Konrad Abeltshauser durch. Kurz drauf verletzte der Krefelder mit hohem Stock Torjäger Michael Wolf und kassierte dafür eine Spieldauerdisziplinarstrafe.

Hier setzt sich Scott Valentine im Duell der Verteidiger gegen den Münchens Neuzugang Konrad Abeltshauser durch. Kurz drauf verletzte der Krefelder mit hohem Stock Torjäger Michael Wolf und kassierte dafür eine Spieldauerdisziplinarstrafe.

Foto: samla

Auch wenn die 15. Auswärts-Niederlage dieser Eiszeit für die Pinguine zu hoch ausfiel, verließen sie gestern Abend als verdienter Verlierer im Münchner Olympiapark das Eis. Im zweiten Drittel leisteten sich die Krefelder mal wieder zu viele persönliche Fehler und wurden dadurch von den "Roten Bullen" des EHC so richtig auf die Hörner genommen, und das selbst bei eigener Überzahl. So sehr sich die Schwarz-Gelben auch mühten, im Match zu bleiben und das Ergebnis einigermaßen in Grenzen zu halten, investierten sie an diesem Abend vor ihren gut 50 mitgereisten Fans insgesamt zu wenig. Durch den gestrigen Sieg der Schwenninger in Iserlohn beträgt der Rückstand auf Platz 13 nun schon neun Punkte.

Bereits am Samstag war die Mannschaft an die Isar gereist, und das nicht alleine. Das achtköpfige Stammteam der Geschäftsstelle nutzte dieses Auswärtsspiel zu einer Teambuilding-Maßnahme und machte sich mit einem Kleinbus auf den Weg. Beim Abendessen in einem Brauhaus der bayrischen Landeshauptstadt gesellten sich auch die beiden Trainer Franz Fritzmeier und Reemt Pyka dazu.

Gestern schneite es dann leicht, als sich die Schwarz-Gelben auf dem Weg zur alten Olympiahalle machten. "Wir beginnen wie am Freitag mit sechs Verteidigern und elf Stürmern. Wie haben Oliver Mebus und Dominik Meisinger in der Hinterhand. Nach der starken Leistung von Tomas Duba habe ich mich aus dem Bauch heraus auch heute wieder für ihn entschieden. München hat zur Zeit einen guten Lauf, kann Tabellenführer werden und wird volle Pulle aus der Kabine kommen. Wenn wir hier etwas mitnehmen wollen, müssen wir die Scheibe schnell aus unserem Drittel heraus spielen. Unsere Konter müssen sitzen", sagte Fritzmeier kurz vor dem ersten Bully im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Marschroute ihres Trainers hielten die Pinguine zunächst ein. Es entwickelte sich ein Match mit wenigen Höhepunkten. Einer war eine handfeste Auseinandersetzung zwischen Yared Hagos und Sparre. Beide durften sich für zwölf Minuten auf der Strafbank ausruhen. Wenn Schüsse auf beide Tore kamen, flogen die Pucks vorbei oder waren sichere Beute der Torhüter. Nach einem Schuss von Martin Schymainski bemühten die Hautschiedsrichter den Videobeweis, doch die Scheibe war gegen die Querstange geprallt (16.). Einen typischen Fehler der Krefelder in dieser Saison, nämlich beim Spielaufbau, nutzten die Gastgeber zur Führung. St. Denis lenkte ein Zuspiel von Ramoser mit seiner Schlägerspitze unhaltbar für Duba in die Maschen.

Der Auftakt des zweiten Drittels war wie der erste Gegentreffer ein Spiegelbild so vieler Saisonauftritte der Schwarz-Gelben. Statt in Überzahl auszugleichen, verliert David Fischer leichtfertig den Puck, den Wörle bei seinem Solo im Krefelder Tor versenkt (24.). Dann muss Thomas Supis auf die Strafbank. Sekunden später kassiert Scott Valentine nach hohem Stock mit Verletzungsfolge eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Für den Kanadier bekam jetzt Mebus Eiszeit. Die doppelte Überzahl nutzte München zum 3:0. Als die Schwarz-Gelben wieder komplett waren, erhöhte Mauer auf 4:0. Torwart Duba, den bei den Gegentreffern keine Schuld traf, nahm seinen Helm ab und ging vom Eis, Patrick Galbraith stand gerade drei Minuten im Tor, da lief Wörle bei Überzahl der Pinguine alleine auf ihn zu und sorgte mit seinem zweiten Treffer für die Vorentscheidung. Gerade 69 Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, da machte Mauer das halbe Dutzend voll. Doch die Pinguine nahmen sich die Aufforderung ihres Trainer zu Herzen, sich nicht abschlachten zu lassen. Der Lohn war der Ehrentreffer durch Christian Kretschmann.

(RP)
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