Lokalsport Paul Veltrup ist Deutscher A-Jugendmeister

Fechten · Der 15 Jahre alte Grefrather beendete für den Fechtclub Krefeld eine Durststrecke von zwölf Jahren ohne Titelgewinn.

 Paul Veltrup bejubelte nach dem klaren 13:7-Finalsieg gegen seinen Nationalmannschaftskameraden Artur Fischer (Leipzig) den Gewinn der deutschen A-Jugend-Meisterschaft.

Paul Veltrup bejubelte nach dem klaren 13:7-Finalsieg gegen seinen Nationalmannschaftskameraden Artur Fischer (Leipzig) den Gewinn der deutschen A-Jugend-Meisterschaft.

Foto: Axel Grundler

Lajos Csire hatte es angedeutet: "Paul hat bei den Deutschen Meisterschaften eine Medaillenchance." Der Cheftrainer des Fechtclubs Krefeld hatte sich die Konkurrenten seines 15 Jahre alten Ausnahmetalents in den vergangenen Monaten auf den nationalen und internationalen Turnieren der Degenfechter immer wieder angeschaut und war schließlich zur Erkenntnis gekommen, dass der Grefrather das Zeug hat, ganz oben mitzumischen. Am Wochenende war es soweit. Paul Veltrup snak nach dem klaren 13:7-Finalsieg gegen seinen Nationalmannschaftskameraden Artur Fischer (Leipzig) auf die Knie und jubelte. Für ihn war es der erste Titel auf nationaler Ebene, für Csire zwar einer von vielen, aber dennoch ein ganz Besonderer.

Mehr als zehn Jahre musste Csire hart arbeiten, um aus der einstigen Medaillenschmiede in Krefeld wieder einen jungen Mann mit herausragenden fechterischen Fähigkeiten auszubilden. Nach dem Zusammenbruch der einstigen Schülerfechtgemeinschaft am Arndt-Gymnasium, der von einer Gruppe eigensinniger Vorstandsmitglieder herbeigezwungen worden war, musste der gebürtige Budapester bei Null anfangen. Einer der ersten Nachwuchsfechter war seinerzeit Paul Veltrup. Er ist bis heute beharrlich an der Seite Csires geblieben, unterstützt auch von seinen Eltern in der Niersgemeinde, die viele tausend Kilometer und Stunden investierten, um gemeinsam diese Goldmedaille in vollen Zügen genießen zu dürfen.

98 angetretene Akteure in Reutlingen verfolgten ein und das selbe Ziel, am Ende blieb nur Paul Veltrup ohne eine einzige Niederlage. Die beiden stärksten Kontrahenten hatte er im Finale und im Halbfinale vor der Klinge. Fischer ist ebenso bei den Europa- und Weltmeisterschaften am Start gewesen wie Marco Birkenmaier (VfB Friedrichshafen) und Veltrup. Beide sind in der A-Jugendrangliste noch unmittelbar vor ihm platziert. Beide schlug er deutlich. Birkenmaier musste mit 11:15 gegen das FCK-Ass den Kürzeren ziehen. Das knappste Ergebnis verbuchte Veltrup im Achtelfinale gegen den Tauberbischofsheimer Benjamin Pleitz mit 15:14. Clemens Heimsoeth blieb mit Platz 69 etwas unter den Erwartungen. Der 16 Jahre alte Mönchengladbacher hatte in der Saison bereits deutlich bessere Turnierergebnisse eingefahren, schied aber in der ersten K.o.-Runde gegen den Frankfurter Kacper Kaczmarek mit 7:15 aus. Etwas besser lief es für Christopher Trautmann. Der Marienschüler erreichte die Runde der letzten 64, traf dann aber auf den Ranglistenführenden Birkenmaier und zog mit 9:15 den Kürzeren. Er landete in der Endabrechnung auf dem 55. Platz.

"Ich weiß, dass die anderen Vereine - allen voran Tauberbischofsheim und Heidenheim - jetzt wieder versuchen werden, Paul dorthin zu locken. Geld und andere Annehmlichkeiten werden sie versprechen. Das war schon 2005 so, als sie Morten Löhr, unseren letzten Deutschen Meister aus Krefeld, nach Tauberbischofsheim gelotst hatten", erinnert Csire. Er prophezeit dem 15 Jahre alten Grefrather eine sportlich bedeutsame Zukunft - ob auch in den Farben des Fechtclubs Krefeld, das bleibt freilich noch abzuwarten.

(RP)
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