Lokalsport Olympia: Finallauf mit Lisa Schmidla vom Winde verweht

Rudern · Wegen der widrigen Bedingungen in Rio kann die Schlagfrau des deutschen Doppel-Vierers vom Crefelder RC erst heute starten.

Ein heftiger und böiger Wind sorgte gestern bei den olympischen Sommerspielen für die komplette Absage der Ruderwettbewerbe. Aus Krefelder Sicht eine ganz bittere Entscheidung. Denn Lisa Schmidla vom Crefelder Ruderclub sollte als Schlagfrau des deutschen Doppel-Vierers zusammen mit ihren drei Teamkolleginnen Julia Lier (Halle), Carina Bär (Heilbronn) und Annekatrin Thiele (Leipzig) um 15.34 Uhr deutscher Zeit an den Start gehen. Ihre Vereinsmitglieder und Familien-Angehörigen hatten sich schon seit dem Finaleinzug am Samstag auf das Public Viewing im Bootshaus des CRC an der Batavastraße gefreut, das am frühen Mittag ebenfalls abgesagt wurde. Obwohl die Wettervorhersagen weiter nicht gerade für faire Finalläufe sprechen, sollen die Entscheidungen über Gold, Silber oder Bronze nun heute um 15.24 Uhr deutscher Zeit stattfinden. Offiziell bestätigt wurde das gestern bei Redaktionsschluss aber noch nicht.

Lisa Schmidla war gestern bereits seit 5 Uhr in der Frühe auf den Beinen gewesen. Als sie dann mit dem deutschen Team an der Ruderstrecke Lago Rodrigo de Freitas ankam, war klar, dass angesichts der Bedingungen kein Rennen möglich war. Heftiger Seitenwind auf den letzten 1000 Metern machten einen ernsthaften Wettkampf nicht möglich. Entsprechend schnell kam es dann auch zur Absage durch den Weltverband FISA. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass bei einer WM oder bei Olympia die Finalläufe schon mal abgesagt wurden. Eine Verschiebung um zwei oder drei Stunden gab es dagegen schon", sagte Sabine Tschäge, die Heimtrainerin der Krefelder Goldhoffnung, die derzeit mit dem deutschen U23-Kader in Ratzeburg ein Trainingslager absolviert, aber per Handy den Kontakt zu ihrem Schützling in Rio hält: "Lisa war natürlich gefrustet. Die Anspannung und das Adrenalin waren auf einen Schlag dahin."

Große Sorgen macht sich Tschäge um Lisa allerdings nicht: "Sie ist genau wie ihre Teamkolleginnen Profi genug und weiß, was sie will. Das Team wird sich nun neu ausrichten und vorbereiten. Die harte Arbeit der vergangenen Jahre soll sich schließlich auszahlen." Die neue Situation sei allerdings für alle sechs Boot-Besatzungen eine große Herausforderung: "Wer seine Nerven am besten im Zaum hat, ist natürlich im Vorteil." Jetzt können die Ruderer nur noch auf besseres Wetter hoffen. Wenn es beim Start am heutigen Tag bleibt, wird auch das Public Viewing des CRC im Bootshaus an der Batavastraße stattfinden.

(RP)
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