Lokalsport "Mein bislang schwierigstes Rennen"

Rudern · Lisa Schmidla und ihre Crew hatten in Brandenburg auch mit der Witterung zu kämpfen.

Lisa Schmidla vom Crefelder Ruder-Club hat bei den Europameisterschaften in Brandenburg ein klares Zeichen gesetzt und sich in den endgültig in den Favoritenkreis auf die Olympische Goldmedaille in Rio vorgearbeitet. Gemeinsam mit ihrer Crew, Annekatrin Thiele aus Leipzig, Carina Bär aus Heilbronn und Marie-Catherine Arnold aus Hannover, verteidigte die 24-Jährige auf dem Beetzsee nicht nur ihren Titel als Europameisterin, sondern düpierte auch gleichzeitig die Konkurrenz: Mit vier Sekunden und einer Bootslänge Vorsprung auf das zweitplatzierte Boot aus Polen überquerte der deutsche Doppelvierer die Ziellinie. "Jetzt wollen wir Gold in Rio holen", sagte Lisa Schmidla.

Was nach einem Kinderspiel klingt, war aber mehr als nur harte Arbeit. "Das war das bislang schwierigste Rennen meiner Karriere. Wir haben es aber ganz gut bewältigt und sind kompakt geblieben", sagte Lisa Schmidla gestern im Gespräch mit unserer Zeitung und meinte damit die schwierigen Bedingungen mit starken Böen über dem Beetzsee und den hohen Wellen, mit denen die Konkurrenz freilich genauso zu kämpfen hatte. "Das war aber eine gute Übung für Rio. Dort sind auch häufig starke Seitenwinde", sagte die Krefelderin. Und der Magdeburger Olympiadritte von Sydney, Marcel Hacker, der im Doppelzweier am Start war, kommentierte: "Ich bin froh, dass ich bei diesen Bedingungen nicht ins Wasser gefallen bin."

Vor allem am Start waren die Umstände schwierig. Durch den Seitenwind musste die Crew von Beginn an zu Viert gegen die Strömung mit anpaddeln, um nicht aus der Spur zu geraten. Hinzu kam, dass Wassers ins Boot spritzte und dadurch die Griffe der Ruder nass wurden. "Das war zum Teil eine regelrechte Wasserschlacht", sagte Schmidla, die noch am gleichen Nachmittag die lange Heimreise nach Krefeld angetreten war, so dass es die Feier nach dem Titelgewinn eher spärlich ausfiel. "Vielleicht trinken wir heute Abend noch ein Glas Sekt, aber großartig mehr dann auch nicht. Die große Feier heben wir uns dann für Olympia auf", sagte sie schmunzelnd.

Für das Team geht es nun noch neben dem Training bei zwei Weltcup-Rennen weiter. Am Wochenende vom 27. Mai an ist das erste in Luzern (Schweiz), am 17. Juni ist der Weltcup im polnischen Poznan. Die Sommerspiele in Rio sind dann vom 5. bis 21. August -in denen überhaupt mit den deutschen Ruderern in rechnen sein dürfte: Zwei Gold-, fünf Silber- und eine Bronzemedaillen in den 14 olympischen Klassen lassen den Deutschen Ruderverband auf auf erfolgreiche Sommerspiele hoffen. "Das ist ein gutes Ergebnis. Wir freuen uns, dass wir ein bisschen mehr Breite gezeigt haben", sagte DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock.

(RP)
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