Lokalsport Marathon-Mann mit Mountainbike

Krefeld · Der Krefelder Sebastian Breuer hat sich für die Weltmeisterschaften im Mountainbike-Marathon qualifiziert, die am kommenden Wochenende im französischen Laissac sind. Dann geht es für ihn 90 Kilometer durch die Pyrenäen.

 Beim Mountainbike-Fahren geht es über zum Teil unbefestigte Waldwege. Darum müssen die Fahrer wie Sebastian Breuer auch stets mit voller Konzentration bei der Sache sein, um nicht über Hindernisse im Boden wie herausstehende Wurzeln zu straucheln.

Beim Mountainbike-Fahren geht es über zum Teil unbefestigte Waldwege. Darum müssen die Fahrer wie Sebastian Breuer auch stets mit voller Konzentration bei der Sache sein, um nicht über Hindernisse im Boden wie herausstehende Wurzeln zu straucheln.

Foto: Breuer

Sebastian Breuer steht am kommenden Wochenende vor einer seiner bislang größten sportlichen Herausforderungen. Der 26 Jahre alte Krefelder ist Montainbike-Fahrer, und er tritt am Samstag zum ersten Mal in seiner Sportlerkarriere bei Weltmeisterschaften an. Die werden im französischen Laissac ausgetragen, das liegt in den Ausläufern der Pyrenäen. 90 Kilometer wird die Fahrtstrecke quer durch die Berge lang sein. Damit liegt sie im unteren Bereich für Marathon-Mountainbiker, die sonst im Wettkampf Distanzen zwischen 90 und 130 Kilometer zurücklegen. Sie führt über unbefestigte Wege quer durch den Wald, und 3500 Höhenmeter gilt es bei den etwa vier, fünf Stunden Fahrtzeit zu überwinden - "eine echte Herausforderung", sagt Breuer.

Vor zehn Jahren saß der Krefelder zum ersten Mal auf einem professionellen Rennrad - seinerzeit als Mitglied des Krefelder Kanu-Klubs. Allerdings konzentrierte er sich zu dieser Zeit noch auf den Straßenrennsport, wo der Untergrund ebener ist und die Geschwindigkeit deutlich höher. Und das auch durchaus erfolgreich - im vergangenen Jahr etwa wurde er Zweiter bei Rund in Fischeln, die Basis für eine gute Ausbildung stammt noch aus dieser Zeit.

Vor vier Jahren folgte dann der Wechsel aufs Mountainbike. "Das Fahren dort geht mehr in Richtung Abenteuer, da ist einfach mehr Action dabei als bei Straßenrennen", sagt Breuer. "Und du musst von der ersten Minute an voll dabei sein." Diese volle Konzentration ist in der Tat notwendig. Denn die Wege, über die die Mountainbiker beim Marathon fahren, gehen kreuz und quer durch den Wald. "Da lauert auch ständig Gefahr, dass du eine Wurzel übersiehst und stürzt", sagt Breuer. Vor allem das Bewältigen von steilen Bergabhängen und Anstiegen stellt die Radsportler vor große Herausforderungen. "Manchmal kann man eine Steigung auch nicht mehr auf dem Rad überwinden. Dann hängst du dir es über die Schulter, kletterst weiter, und sobald es geht, sitzt du wieder im Sattel ", erzählt der 26-Jährige, der bis vor Kurzem noch für das Krefelder Rennsportteam Cycletex Centurion unterwegs war, im vergangenen Jahr dann jedoch zu einem Team aus dem Sauerland wechselte - kurz zuvor hatte er die Radserie "Sabamed-Challenge" mit zehn Marathons gewonnen. Bei der Weltmeisterschaft jetzt aber fährt er fürs Team Deutschland - mit 17 weiteren Männern und sechs Frauen.

Fit macht er sich zurzeit im Kurz-Trainingslager in der Schweiz. Hier in der Nähe gibt's noch Trainingsmöglichkeiten im Hülser Bruch oder am Baldeneysee in Essen. Doch Breuer mag diese kurzen Trainingslager, weil dann dort eben mehr Einheiten möglich sind. daheim in Krefeld geht's erst nach Feierabend los, oder eben am Wochenende. "Kurze Einheiten gehen dann im Hülser Bruch, aber für die größeren Trainingsstücke fehlt am Abend die Zweit." Anders aber geht's nicht. Sebastian Breuer ist schließlich kein Vollprofi, wie die meisten anderen der rund 200 Starter, die bei der Weltmeisterschaft dabei sein werden. Darum setzt er sich auch für Frankreich recht bescheidene Ziele: "Wenn ich ins erste Drittel des Feldes vorfahren könnte, das wäre schon für mich ein Spitzenergebnis. Alles andere wäre sicherlich vermessen. Aber ich kann die anderen Fahrer nur schwer einschätzen, gerade bei einer WM. Für mich ist das schließlich meine erste Teilnahme an Weltmeisterschaften, auch gehöre ich zum ersten Mal der Nationalmannschaft an. Das als solches ist schon wie ein Traum für mich", Sagt Sebastian Breuer.

(RP)
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