Lokalsport

Krefeld · Vincent Langer hat in seiner Karriere als Surfer schon so manchen Titel gewonnen. Im Slalom wurde er 2015 und 2016 Weltmeister, seit 2013 ist er ununterbrochen nationaler Champion, und im vergangenen Jahr wurde das Mitglied des Segelklubs Bayer Uerdingen als Surfer des Jahres ausgezeichnet. In diesem Jahr nun hat er einen großen Schritt getan, genau diesen Titel zu verteidigen: Vor Sylt gewann er im Juni zum ersten Mal in seiner Karriere die Weltmeisterschaft in der Formula-Kategorie. Diese gilt unter den Windsurfern als Königsdisziplin, weil sie taktisch ungemein anspruchsvoll ist - und als Formel Eins auf dem Wasser gilt.

Die Boards aus Carbon sind nur einen Meter breit, und eine Segelfäche von 12,5 Quadratmetern sorgt bereits bei Windstärke 2 (das sind Geschwindigkeiten zwischen sechs und 11 Stundenkilometern) für Tempo 50 auf dem Wasser. Bis dato war der fünfte Platz sein bestes Ergebnis bei der Formula-WM. Gleich 14 Läufe, so viele wie noch nie bei einer Weltmeisterschaft, galt es vor Sylt zu bestehen. Langer gewann vier davon, ansonsten schaffte er es konstant auf die Podiumsplätze - der Schlüssel zum Erfolg.

Die Erfolge gingen für ihn aber noch weiter. Beim "Multivan Surf Cup Sylt 2017", den internationalen Deutschen Meisterschaften vor der Nordseeinsel, verteidigte er neben den Erfolgen im Formula Windsurf und im Slalom auch seinen Titel im Mehrkampf in einem Herzschlagfinale. Beim Windsurf World Cup Sylt wurde er Zweiter in der Slalom-Disziplin und erzielte somit sein bislang bestes Ergebnis bei der Worldcup-Serie. Bis zu neun Windstärken und vier Meter hohe Wellen waren die idealen Begleiter für Waverider und Freestyler, die mit hohen Sprüngen, blitzschnellen Rotationen, verrückten Manövern und faszinierenden Wellenritten ein unglaubliches Spektakel am Brandenburger Strand boten. Und Vincent Langer wuchs dabei regelrecht über sich hinaus. Der Deutsche Meister war bei der Formel 1 des Windsurfens vom ersten bis zum letzten Rennen hellwach, brillierte mit exzellenten Starts, taktischer Raffinesse und Top-Speed. Der Lohn war ein sensationeller zweiter Rang des für Krefeld startenden Kielers, eine Platzierung, die seit Jahren kein deutscher Slalomfahrer mehr am Brandenburger Strand erreicht hat.

OLIVER SCHAULANDT

(RP)
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