Rudern Lisa Schmidla freut sich auch über Silber

Krefeld · Rudern: Die Krefelderin verpasste bei der WM in Frankreich zwar die erhoffte Titelverteidigung, der deutsche Doppelvierer der Frauen hat sich aber für die Olympischen Spiele 2016 in Rio qualifiziert.

Rudern: Lisa Schmidla freut sich auch über Silber
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Es war nicht ganz der erhoffte Ausgang für den deutschen Frauen-Doppelvierer mit der Krefelderin Lisa Schmidla an Bord. Zwar ging das Boot bei der Ruderweltmeisterschaft in Aiguebelette in Frankreich als Titelverteidiger ins Rennen, und zwar war das deutsche Boot bislang im Weltcup noch ohne jegliche Niederlage, doch mit der erhofften Goldmedaille wurde es nichts: Das Boot aus dem USA, als Außenseiter gehandelt, holte sich Gold, und das deutsche Boot folgte erst dahinter.

"Da ist ein bisschen Frust dabei, jeder von uns wollte Gold", sagte Schlagfrau Lisa Schmidla auf dem Weg zurück von der Medaillenvergabe in das Boot.

Geraume Zeit später aber sich die Ruderin des Crefelder Ruderclubs aber schon wieder etwas beruhigt. "Ich freue mich schon über Silber, aber das war eines unserer schlechtesten Rennen und daher ist viel Frust dahinter. Wir alle, aber auch der Druck von außen, alle wollten die Goldmedaille, wir haben nach 1500 Metern versucht uns wieder heran zu kämpfen", sagte eine völlig konsternierte Lisa Schmidla, die nach dem Rennen nach einer Erklärung für das gerade eben passierte sucht. Dabei ging für die Crew mit Schmidla, Marie-Catherine Arnold/Hannover, Carina Bär/Heilbronn und Annekatrin Thiele/Leipzig erst einmal alles nach Plan los.

Nach 500 Metern hatte das deutsche Boot die Führung übernommen. Schräg einfallender Seitenwind von Backbord machte es allen Booten schwer, ihr technisches Konzept durch zu bringen. Unbemerkt machten sich danach die USA auf der Außenbahn, die als letzte über den Hoffnungslauf in das Finale gerutscht waren, auf den Weg und übernahmen bei 1000 Metern knapp die Führung. Schmidla registrierte, dass die USA gleichauf mit ihnen lagen, aber der Druckspurt im deutschen Boot blieb ohne Wirkung, vielmehr schafften es die US Girls ihren Vorsprung bis zu 1500 Meter Marke auf eine dreiviertel Bootslänge auszubauen.

Alle Versuche von Schmidla, die Schlagfrequenz an diesem Tag nach oben zu treiben und somit die Bootsgeschwindigkeit zu erhöhen, klappten nicht wie gewohnt. Im Endspurt fuhr der deutsche Vierer zwar noch bis auf eine halb Länge an die USA heran fahren, aber eben nicht mehr vorbei. Bronze sicherte sich Holland vor Polen, den Australierinnen und dem Boot aus Neuseeland.

Jetzt kann sich Lisa Schmidla am Dienstag um 19:30 Uhr im Bootshaus am Elfrather See zusammen mit ihren CRC-Teamkollegen feiern lassen, die über das gewonnene Silber stolz sind. Schöner Nebeneffekt: Mit der Silbermedaille hat der Doppelvierer ungefährdet das Olympiaticket gezogen und das Boot für Rio 2016 qualifiziert. "Dann sind wir wieder die Jäger", sagte Schmidla.

(RP)
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