Lokalsport Lea Schüllers Gala bei Hrubesch-Debüt

Krefeld · Horst Hrubeschs Muster-Schül(l)erin brauchte erst einmal eine Abkühlung. Die Sonne hatte Lea Schüller, die in Tönisvorst geboren ist und für den Hülser SV bis 2012 gespielt hat, an ihrem Sahnetag ordentlich zugesetzt. Mit noch immer geröteten Wangen versuchte sie danach, ihren Viererpack beim 4:0 (2:0) im WM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien zu erklären. "Ich weiß auch nicht, was los war", sagte das 20 Jahre junge Küken der Frauen-Nationalmannschaft schüchtern: "Es war einfach unglaublich."

Lea Schüller führt DFB-Frauen mit Viererpack zum Sieg
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Schüller führt DFB-Frauen mit Viererpack zum Sieg

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Foto: dpa, woi lof

Interims-Bundestrainer Hrubesch mit seinem bekanntlich hervorragenden Riecher für Talente war da deutlich weniger überrascht. "Ich weiß, was Lea kann, dass sie Tempo hat und Zug zum Tor", lobte der 66-Jährige die Senkrechtstarterin nach seinem erfolgreichen Einstand als Übergangs-Coach der DFB-Frauen in Halle/Saale.

Während die erfahrenen Kolleginnen noch sichtlich an den Nachwehen der Steffi-Jones-Ära litten, schoss die befreit aufspielende Angreiferin der SGS Essen Deutschland an die Spitze der Qualifikationsgruppe 5. Auf dem Weg zur WM 2019 in Frankreich liegt der Olympiasieger mit zwölf Punkten aus fünf Spielen nun wieder zwei Zähler vor dem ärgsten Widersacher Island, der allerdings ein Spiel in der Hinterhand hat.

Vor 4564 Zuschauern stellte Schüller ihre Vielseitigkeit unter Beweis: Erst eroberte sie selbst den Ball und vollstreckte mit einem Linksschuss in die lange Ecke (4.). Nach guter Vorarbeit von Leonie Maier brauchte sie nur noch einzuschieben (31.), ehe sie das dritte Tor nach einem Eckball per Kopf erzielte (68.). Zu guter Letzt staubte Schüller nach einem Abpraller ab (79.) und steht so nach sechs Länderspielen bei fünf Toren.

Die Mitspielerinnen zeigten sich beeindruckt vom Auftritt der angehenden Wirtschaftsingenieurin. "Neben dem Platz wirkt sie eher schüchtern, auf dem Platz kann sie aber rotzfrech und abgezockt sein. Sie kann in diese neue Rolle hineinwachsen und soll weiter ihre Tore schießen", sagte Torhüterin Almuth Schult.

Gestern Nachmittag flog das Team nach Slowenien, wo am Dienstag (16.00 Uhr/ZDF) die nächste Pflichtaufgabe ansteht.

(sid)
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