KFC Uerdingen KFC klettert auf zweiten Tabellenplatz

Oberliga · Fußball: Gegen den Aufsteiger Kalkum-Wittlaer gewannen die Uerdinger gestern Abend mit 2:1 (0:1). Ein Doppelpack kurz nach dem Wiederanpfiff sorgte für den erneuten Sieg des KFC, der nun punktgleicher Zweiter mit Wuppertal ist.

 Silvio Pagano war in der 25. Minute zu eigensinnig und vergab die Chance zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Silvio Pagano war in der 25. Minute zu eigensinnig und vergab die Chance zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Foto: Lammertz

Mehr Mühe als ihm lieb war hatte am gestrigen Abend der KFC Uerdingen mit dem TV Kalkum-Wittlaer. Am Ende aber sprangen beim 2:1 (0:1) Arbeitssieg über den Neuling drei Punkte heraus, die der Boris-Elf - punktgleich mit Tabellenführer Wuppertaler SV - Platz zwei in der Tabelle bescherten.

Bereits 110 Jahre währt die Geschichte des KFC Uerdingen. Auf Grund der Abstiege der vergangenen 20 Jahre hat sich dabei die Zahl der Vereine, gegen die der KFC Pflichtspiele zu bestreiten hatte, immer wieder erhöht. Gestern Abend kam zu dieser Liste ein weiterer Name hinzu, der des TV Kalkum-Wittlaer. Mitte der 60iger Jahre des vorigen Jahrhunderts fusionierten die Vereine dieser beiden Düsseldorfer Stadtteile zu dem Verein, dessen Fußballabteilung im Sommer dieses Jahres mit dem Aufstieg in die Oberliga den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte.

Der Liganeuling sorgte gleich in der fünften Minute für das erste Ausrufezeichen. Im Anschluss an eine Ecke traf Christian Schuh aus rund 20 Metern mit einem Sonntagsschuss zum 0:1 ins rechte untere Eck. Es war der erste Gegentreffer, den der KFC in dieser Spielzeit in der heimischen Grotenburg hinnehmen musste und bei dem gab es für Daniel Schwabke im KFC-Tor rein gar nichts zu halten. "Gegen Kalkum kann man mal verlieren", skandierten die rund 50 mitgereisten Gästefans humorvoll. Eine große Chance zum Ausgleich vergab in der 25. Minute Silvio Pagano. Parallel zur Grundlinie laufend suchte der Rechtsaußen den Abschluss in der kurzen Ecke, statt quer zu passen. Ein Abwehrbein wehrte den Schuss ab. Auch die anschließende Ecke brachte nichts ein. In der Folge entwickelte sich eine Partie, die mehr einem Hand- als einem Fußballspiel ähnelte. Zehn Gästespieler bildeten um den eigenen Strafraum ein Abwehrbollwerk, um das die Uerdinger den Ball von links nach rechts und dann wieder von rechts nach links kreisen ließen. Was fehlte, war die spielentscheidende Aktion in die Spitze.

Für die Wende zu Gunsten der Uerdinger sorgte ein Doppelschlag direkt nach Wiederanpfiff. Erst köpfte Takehiro Kubo einen Abpraller nach einem Kopfball von Mo Idrissou zum 1:1 (48.) über die Linie, und nur zwei Minuten später überraschte Florian Abel mit einer Bogenlampe Kalkums Torwart und Kapitän Kai Gröger zum 2:1 (50.). "Schade, wenn wir die Partie länger hätten offen halten können, wäre vielleicht eine Überraschung möglich gewesen", sagte Kalkums Trainer Guiseppe Montalto zur spielentscheidenden Phase. Jetzt hatte der KFC die Partie, die im Dauernieselregen 1195 Zuschauer verfolgten, im Griff. Er versäumte es aber, eine der zahlreichen Chancen zum entscheidenden 3:1 zu nutzen. "Jetzt bin ich 40, aber ich fühle mich wie 55", sagte KFC-Trainer Michael Boris. Um dann anzufügen: "Glauben Sie mir, auch ich würde gerne mal ein entspanntes fünf oder sechs zu Null sehen, und nicht erst mitten in der Nacht einschlafen."

(RP)
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