Analyse KFC geht als Top-Favorit ins Rennen

Oberliga · Fußball In der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli endete im Amateurfußball die Wechselfrist. Die meisten Vereine haben ihre Kader bereits zusammengestellt; jetzt dürfen nur noch Spieler hinzukommen, die vereinslos sind.

Selten ist einer Mannschaft die Favoritenrolle so zugefallen, wie für die kommende Saison dem KFC Uerdingen. Während fast alle Teams, auch die Absteiger FC Kray und SSVg. Velbert, aber auch Hiesfeld oder Schonnebeck, was große Investionen in neues Personal betrifft, ziemlich auf die Bremse getreten haben, wurde bei den Blau-Roten nicht gekleckert, sondern geklotzt. Im Gegensatz zu vorherigen Spielzeiten aber auf den ersten Blick mit weniger Hektik, mehr Sachverstand und Überlegung - und auch mit viel mehr Zeit als in den vergangenen beiden Spielzeiten. Hier ist die Handschrift des neuen Trainers Andre Pawlak, der ja auch, nach englischem Vorbild, wie es Mikhail Ponomarev, der neue starke Mann will, für Transfers usw. zuständig ist, gut erkennbar.

Ziel ist, eine junge Mannschaft aufzubauen. Altstars haben dort keine Verwendung mehr. Das muss derzeit schmerzhaft Ex-Profi Mo Idrissou erfahren, der keine Rolle mehr in den Pawlakschen Planungen spielt: "Ich rechne nicht zum Trainingsauftakt am Montag mit ihm, und wenn er doch kommt, machen wir eine Trainingsgruppe B auf", hatte der Coach beim jüngsten Fan-Treffen angekündigt. Allerdings kann er das auch prima sagen, hat er doch mit Danny Rankl (kam im Winter aus Hiesfeld) und Philipp Goris (vom 1. FC Bocholt) die beiden Tortorschützen der vergangenen Oberligaspielzeit nun in einem Team vereint. Am Montag geht's um 17.30 Uhr für die Uerdinger mit der Vorbereitung los. TuRu Düsseldorf mit den beiden neuen Offensivkräften Takehiro Kubo (vom KFC Uerdingen) und Berkay Öz könnte für die Uerdinger zu einer Gefahr werden. Eventuell auch die Ratinger, deren stark veränderte Mannschaft mit neuen klangvollen Namen sich aber erst einmal finden muss - wie allerdings auch der KFC. Was der 1. FC Bocholt ohne Torjäger Goris abliefert - er wollte zuletzt schon hoch hinaus -, ist eher ungewiss. Kapellen/Erft, Hönnepel-Niedermörmter, Düsseldorf-West (wie Ratingen mit einem ziemlich neuen Gesicht), TSV Meerbusch oder auch die Fischelner scheinen für einen einstelligen Tabellenplatz in Frage zu kommen. Wie weit nach vorne, hängt aber bekanntlich von vielen Faktoren ab.

Der VfR Fischeln startet morgen um 11 Uhr mit der Vorbereitung. Das Team von der Kölner Straße hat in der Sommerpause einigen Ballast abgeworfen und einen Kader beisammen, der unbedingt an Qualität zugelegt hat. Ausfälle wichtiger Akteure könnten nun besser kompensiert werden, und der Kampf um die Stammformation ist größer denn je. Da könnte der ein oder andere Urlauber bzw. etwas lustloser daher kommende Spieler, was die Trainingseinheiten betrifft, sich schnell umgucken. Weil auch die Mittel fehlen, werden Hilden und Schwarz-Weiß Essen kaum höher eingeschätzt, als zuletzt. Und wie schwer es oft Aufsteiger haben, zeigt die letzte Endabrechnung: Mit Kalkum-Wittlaer und dem 1. FC Mönchengladbach gingen zwei gleich wieder runter. Das wollen die Neulinge Homberg, Baumberg und Cronenberg besser machen, wozu die beiden Ersten am Ehesten dazu in der Lage scheinen.

(RP)
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