Lokalsport Bittere Pokal-Pleite für den KFC

Krefeld · Die Mannschaft von Trainer Michael Wiesinger verliert im Viertelfinale gegen Rot-Weiß Oberhausen mit 0:2. Vorne werden die Chancen erneut nicht genutzt und ein Platzfehler trägt zum vorentscheidenden Rückstand bei.

 KFC-Stürmer Maximilian Beister wird vom Oberhausener Verteidiger Felix Haas verfolgt.

KFC-Stürmer Maximilian Beister wird vom Oberhausener Verteidiger Felix Haas verfolgt.

Foto: Thomas Lammertz

Vier Minuten vor dem Schlusspfiff setzte auch noch Schneeregen ein. Das war aber nicht der Grund, warum die Spieler des KFC Uerdingen mit hängenden Köpfen und begossen wie die Pudel in die Kabine schlichen. Das es trotz Schneeregen auch anders geht, zeigten die Spieler von Rot-Weiß Oberhausen auf der anderen Seite des Feldes. Sie bildeten einen Kreis und tanzten, als hätten sie den Pokal gewonnen. Das haben sie freilich noch nicht, aber sie haben einen ganz großen Schritt auf dem Weg dort hin getan. Die Gäste setzten sich im Viertelfinale vor 3.000 Zuschauern in der Grotenburg mit 2:0 (1:0) durch. Der Sieg kam etwas glücklich zustande, aber unverdient war er am Ende gewiss nicht.

Die beiden vorentscheidenden Szenen gab es bereits vor der Pause. Nach einer Viertelstunde blieb der Ball nach einem verunglückten Rückpass des Oberhausener Verteidigers Felix Haas auf dem tiefen Boden quasi liegen. Maximilian Beister zog auf und davon, bediente den mitgelaufenen Florian Rüter mustergültig, doch der schoss aus 16 Metern völlig frei am Tor vorbei.

Fünf Minuten später leistete sich Christian Dorda einen Ballverlust, den die Oberhausener mit einer Spielverlagerung zum Konter nutzten. Jan Holldack war in der Vorwärtsbewegung und konnte daher auf seiner Seite nicht schnell genug zurück sein. Aber das wäre zu verschmerzen gewesen, wenn der Schuss von Tim Hermes aus 22 Metern nicht aufgesetzt und durch einen Platzfehler zusätzlich tückischverändert worden wäre. So aber sah Torhüter Rene Vollath schlecht aus und der KFC lag 0:1 zurück. In dieser Szene wurden sofort Erinnerungen an den Schalker Torhüter Ralf Fährmann vom Vortag wach, der gegen Bremen ähnlich dumm ausgesehen hatte.

Den Oberhausenern gab dieser glückliche Führungstreffer weiteren Auftrieb und stärkte ihr Selbstbewusstsein. So wurden sie mutiger, so dass Verteidiger Christopher Schorch mit einer Grätsche (30.) und Keeper Vollath mit einem Hechtsprung (37.) retten mussten.

Nach der Pause kamen die Uerdinger etwas besser ins Spiel. Sie drängten auf den Ausgleich und hatten auch Möglichkeiten durch Rüter sowie die eingewechselten Lucas Musculus und Florian Dörfler. In der Schlussphase wurden die Gastgeber, als sie alles nach vorne warfen, eiskalt ausgekontert. Philipp Gödde machte in der 87. Minuten den Deckel drauf. Und in der Nachspielzeit kassierte KFC-Kapitän Mario Erb nach einer Notbremse noch die Rote Karte.

"Wir werden die Aufgabe nicht allein fußballerisch lösen können", hatte Uerdingens Trainer Michael Wiesinger vor der Partie gesagt. Angesichts der Platzverhältnisse war die Aufgabe spielerisch überhaupt nicht zu lösen. Ständig versprang der Ball, wenn er flach gespielt wurde. Flüssige Kombinationen waren somit unmöglich. Folglich versuchten es die Gastgeber schon recht frühzeitig mit vielen hohen Bällen. Um die optimal zu verarbeiten, hätte die Strafraumspieler Musculus und Reichwein vielleicht früher kommen müssen - sowohl zur Ballannahme, als auch zum Abschluss. Bester Uerdinger war Alexander Bittroff, der hinten nichts anbrennen ließ und sich nach vorne einschaltete. Holldack und Rüter arbeiteten viel, doch fehlte oft der letzte Pass. Dörfler sorgte noch für Schwung.

(ths)
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