Lokalsport KFC: 0:5-Debakel im Spitzenspiel

Oberliga · Fußball: Vor 4183 Zuschauern holte der Wuppertaler SV den hoch ambitionierten KFC Uerdingen zurück auf den Boden. Bereits zur Pause war die Partie der beiden Aufstiegsfavoriten entschieden.

 Der Anfang einer denkwürdigen Niederlage: Uerdingens Torwart Daniel Schwabke lässt den Schuss von Wuppertals Tim Manstein durch die Hände unter sich hindurch rutschen - der erste von fünf Gegentreffern.

Der Anfang einer denkwürdigen Niederlage: Uerdingens Torwart Daniel Schwabke lässt den Schuss von Wuppertals Tim Manstein durch die Hände unter sich hindurch rutschen - der erste von fünf Gegentreffern.

Foto: Samla

Der KFC Uerdingen hat vor 4183 Zuschauern und einer stattlichen Zahl an Polizeibeamten das Spitzenspiel der beiden Aufstiegsfavoriten der Oberliga Niederrhein klar und deutlich mit 0:5 (0:4) beim Wuppertaler SV verloren. Das Team von Trainer Michael Boris fand in keiner einzigen der 90 Spielminuten die richtige Einstellung zu diesem Spiel. Klare und deutliche Worte fand Kapitän Timo Achenbach zu dieser für ihn völlig verdienten Niederlage: "Wir haben heute auf die Fresse bekommen, aber wir werden wieder aufstehen", sagte der 323-fache Zweitligaspieler.

Nach überstandener Knieverletzung war Fabio Fahrian in die Mannschaft zurückgekehrt und stand in der Anfangsformation. Ganz unglücklich sah in Spielminute 13 Uerdingens Torwart Daniel Schwabke aus. Ein Fernschuss von Tim Manstein, den er eigentlich schon gefangen zu haben schien, rutschte ihm zum 1:0 der Gastgeber durch die Hände. Dennoch wollte Boris nicht von der Schlüsselszene der Partie sprechen. "Ich werde sämtliche Gegentore analysieren und diese Partie wie den 4:1-Sieg in Oberhausen einzuordnen wissen", sagte er. Kurz danach zwang Fahrian Wuppertals Torwart Joshua Mroß zu einer Glanztat, als dieser dessen Fernschuss artistisch mit einer Hand über die Latte lenkte. Den nächsten Treffer erzielten wiederum die Gastgeber. Nach einem Foul von Chris Thackray an Wuppertals Sturmführer Ercan Aydogmus entschied Schiedsrichter Sven Waschitzki auf Freistoß. Direkt von der Strafraumgrenze zirkelte Gaetano Manno den Ball zum 2:0 rechts unten ins Torwarteck. In der 31. Minute erhöhte der gleiche Spieler auf 3:0, als er einen Konter mit einem trockenen Schuss abschloss.

KFC-Trainer Boris reagierte angesichts des Rückstandes und verstärkte die Offensive, in dem er für den eher defensiven Fahrian den offensiv stärkeren Tim Knetsch brachte. Eine Maßnahme, die nicht fruchtete, denn es folgte direkt das 0:4 (34.). Mit einer einfachen Körpertäuschung ließ Aydogmus Rechtsverteidiger Sebastian Hirsch aussteigen. Anschließend traf er mit einem Drehschuss aus spitzem Winkel zum Halbzeitstand von 4:0 für Wuppertal. Beinahe widerstandslos ergaben sich die Uerdinger in dieser Spielphase, nicht ein einziges taktisches Foul war zu sehen, was auch Boris kritisch anmerkte.

Kurz nach Wiederanpfiff (53.) erhöhte Aydogmus gar auf 5:0. Im Anschluss an einen langen Freistoß war er per Kopf erfolgreich. Spätestens jetzt, aber eigentlich schon zur Pause, war die Partie entschieden. In der 72. Minute traf Uerdingens Sturmführer Mo Idrissou, der wie die meisten seiner Mannschaftskollegen blass blieb, mit einem Fernschuss nur den Pfosten. Der Abpraller flog genau in die Arme von Mroß. "Wuppertal schiebt die Rolle des Favoriten immer uns zu. Dabei sind Manno und Aydogmus keine Bezirksligaspieler. Ab Sonntag gibt es auch bei uns nur noch Pokalspiele", sagte Boris auf der anschließenden Pressekonferenz trotzig.

(RP)
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