Mit Philipp Ruch "In Ferndorf muss jeder voll mitziehen."

Krefeld · Handball: Der Torwart der HSG Krefeld erwartet ein intensives Spitzenspiel in Ferndorf, rechnet sich aber etwas aus.

 Philipp Ruch ist nach seiner langen Verletzung wieder der große Rückhalt seines Teams und wird auch in Ferndorf im Mittelpunkt stehen.

Philipp Ruch ist nach seiner langen Verletzung wieder der große Rückhalt seines Teams und wird auch in Ferndorf im Mittelpunkt stehen.

Foto: Lammertz

Handball (svs) In der vergangenen Spielzeit fiel HSG-Torwart Philipp Ruch lange Zeit verletzt aus. Im Umfeld gab es durchaus die Frage, ob der 25-Jährige wieder sein volles Leistungsvermögen erreichen könne. Spätestens mit den beiden Spielen gegen Dormagen und Lemgo aber konnte er diese Fragen eindeutig beantworten: Philipp Ruch ist zurück und führte die Mannschaft mit tollen Paraden zum Sieg im Spitzenspiel. Am vergangenen Wochenende zog er Lemgos Zweitvertretung ebenfalls früh den sprichwörtlichen Zahn und avancierte zum besten Spieler seiner Mannschaft. Am Samstag um 19.30 Uhr bei Topteam TuS Ferndorf wird es auch auf ihn ganz besonders ankommen.

Herr Ruch, am Samstag geht es nach Ferndorf zum Topspiel. Wie sehen Sie der Begegnung entgegen?

Ruch Es wird ohne Frage ein absolutes Spitzenspiel für uns. Wir fahren als Dritter zum Ersten, aber nicht nur das macht Ferndorf zu einer absoluten Top-Mannschaft. Sie haben auch in der Vorbereitung bereits gezeigt, was sie können und haben im DHB-Pokal unter anderem einen Erst- und einen Zweitligisten aus dem Rennen geworfen. Außerdem haben sie als Absteiger ihren Zweitligakader weitgehend beisammen gehalten. Es wird also extrem schwer. Aber wenn wir alle zusammenhalten und jeder mitzieht und wir einen guten Tag erwischen können wir auch dort etwas mitnehmen. Auch wir sind eine gute Mannschaft.

Worauf kommt es denn in dem Spiel besonders an?

Ruch: Topspiele sind meist erst einmal eine Frage der Abwehrleistung. Wir müssen also hinten gut stehen. Im Angriff entscheiden speziell technische Fehler. Die dürfen wir uns nicht erlauben, denn so ein Team nutzt die sofort aus. Es wird auch viel höheres Tempo sein als zuletzt. Gegen Lemgo fehlte das ja streckenweise.

Sie sagen es. Wie kam es dazu?

Ruch Ich denke, es ist normal. Bei einer so klaren Führung geht oft die Konzentration etwas verloren. Das geht quer durch die Sportarten. Es sollte nicht sein, passiert aber.

Es dürfte gegen die zweitbeste Offensive der Liga auch auf Sie ankommen. Wie gehen Sie in das Spiel?

Ruch Ich habe viele Videos geschaut und wir analysieren, wie die Gegner agieren, wie sie laufen und werfen. Unbekannte sind es ohnehin nicht. Im Spiel fühle ich mich derzeit sehr gut. Die Zusammenarbeit mit Marcel Goerden und Damian Janus funktioniert super und wir harmonieren. Wichtig wird für uns sein, Ferndorfs Topangreifer Jonas Faulenbach in den Griff zu bekommen.

Er ist derzeit der fünftbeste Werfer der Liga. Bereiten Sie sich auf solche Spieler besonders vor?

Ruch Nein, eigentlich nicht. Wir schauen uns alle Spieler gleich an. Aber klar wissen wir, wie diese Jungs spielen. Ich versuche, mir Armhaltungen beim Wurf und so weiter einzuprägen. Aber klar, er hat immer gezeigt, was er kann. Insgesamt ist aber die Top-7 von Ferndorf wahnsinnig stark.

Gegen Dormagen herrschte eine tolle Atmosphäre in der Halle. Wie sehr treibt Sie solche Stimmung an?

Ruch Das gibt auf jeden Fall einen enormen Schub. Schon gegen Ahlen mit 1.000 Leuten in der Halle war es unglaublich. Was dann gegen Dormagen los war, das war schon der Wahnsinn. Es macht viel Spaß und auch einen großen Unterschied.

Sie haben in der Vorsaison lange gefehlt. Ist die Verletzung jetzt zu 100 Prozent ausgestanden, oder gibt es noch Probleme?

Ruch Ich merke kaum noch etwas. Bei manchen Bewegungen ist da noch minimal etwas, aber das wohl mehr im Kopf. Es wird auch ständig noch besser. Also da ist alles gut.

Die Verletzung kam von Fehlbelastungen. Haben Sie darum Ihre Spielweise verändert?

Ruch Nein. Es ist richtig, dass es von der Belastung kam, aber ich spiele nicht anders. Ich habe jetzt andere Schuhe und habe auch im Training dickere Polster drin. Das ist aber eigentlich mehr für den Kopf. Wie gesagt, es gibt keine Probleme mehr, ich bin wieder komplett fit.

Insgesamt steht das Team nun auf Rang Drei nach sechs Spielen. Wie beurteilen Sie den Start?

Ruch Ich denke, der ist absolut gelungen. Natürlich tun die verlorenen Punkte aus Minden weh, aber so etwas passiert manchmal. Wir hätten sie auch gegen Dormagen liegenlassen können. Jetzt schauen wir in Ferndorf, ob wir ganz oben mithalten können. Schade sind nur die Verletzten. Hannes Hombrink fehlt schon fast ein Jahr, Maik Schneider hat immer noch Probleme mit der Schulter und für Michel Mantsch ist es extrem bitter. Ich hoffe, sie werden alle schnell wieder fit. Dann sind wir noch stärker. Aber unser breiter Kader zahlt sich hier aus.

(RP)
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