KFC Uerdingen "Ich bin nicht der Gute-Laune-Onkel"

Krefeld · Der neue KFC-Trainer Stefan Krämer erklärt seine Sicht vom Fußball und warum es keine Fehler gibt. Der Beruf solle Spaß machen, doch entscheidend sei der Erfolg. Morgen Abend tritt seine Mannschaft beim SV Rödinghausen an.

 KFC-Trainer Stefan Krämer bei der Arbeit: engagiert, emotional, zielorientiert.

KFC-Trainer Stefan Krämer bei der Arbeit: engagiert, emotional, zielorientiert.

Foto: Lammertz

Stefan Krämer macht seine Arbeit Spaß. Das sieht jeder im Stadion. Der Mann ist mit ganzem Herzen bei der Sache. Er läuft und schreit, er zeigt und erklärt, er schimpft und lacht. Krämer ist ein Typ, der bei den Fans ankommt. Nach dem 7:0-Sieg des Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen gegen Rhynern und der starken Leistung beim 1:1 gegen Viktoria Köln haben die Anhänger ihn für den neuen Stil, das frische Auftreten der Mannschaft verantwortlich gemacht. Doch dem 51 Jahre alten Coach geht es nicht darum, schnell Komplimente einzuheimsen. "Ich möchte mich einmal ausdrücklich bei Michael Wiesinger. Ich habe hier eine intakte Mannschaft vorgefunden, die fit ist und charakterlich top", lobte der Nachfolger ausdrücklich die Arbeit seines Vorgängers. Krämer hatte das Traineramt beim KFC am 15. März von dem frei gestellten Wiesinger übernommen.

Krämer liebt seinen Job. "Natürlich macht es Spaß, wenn das Spiel gut ist und die Fans auf der Tribüne begeistert sind. Solche Spiele wünsch ich mir öfetr, aber dafür müssen wir liefern", sagt er. "Spaß an der Arbeit ist wichtig, das ist hilfreich. Aber dass die Spieler Spaß am Fußball haben, setze ich voraus, denn das ist ein wunderschöner Beruf. Aber ich bin hier nicht der Gute-Laune-Onkel oder dafür da, den Spaßfaktor zu erhöhen, sondern damit guter Fußball gespielt wird und wir Erfolg haben."

Und damit ist er auch beim eigentlichen Punkt. "Ganz ehrlich, wenn ich die Wahl hätte zwischen einem so guten Spiel wie gegen Köln mit einem Punkt oder einem Drecksspiel mit drei Punkten, ich würde letzteres nehmen. Aber das ist kurzfristig gedacht. Für die mittelfristige Entwicklung der Mannschaft und des Vereins ist es so besser, denn die Leistung war sehr gut, auch wenn mich das Ergebnis nur zum Teil zufrieden stellt."

Da geht es den Spielern nicht anders, die gestern noch an den beiden verschenkten Zählern gegen Köln zu knabbern hatten. Der Trainer hat ihnen dabei geholfen, indem er ihnen per Video gezeigt hat, wie gut sie waren. "Wir haben super gepresst, trotzdem kaum Konter zugelassen und uns gegen eine Spitzenmannschaft viele Chancen erspielt", sagte er. An diese Leistung bereits morgen (19 Uhr) in Rödinghausen anzuknüpfen, das wird nicht leicht. "Im Drei-Tage-Rhythmus, wie wir ihn jetzt haben, ist das schwer." Und die Aufgabe bei den Westfalen, für die es um nichts mehr geht, wird gewiss nicht leicht.

(ths)
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