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Lokalsport HTC Blau-Weiß feiert den tollen Tennistag

Bundesliga · Tennis: Nach der 1:5-Heimniederlage gegen Köln herrschte am Sonntag im Lager der Krefelder eine sehr gute Stimmung, weil das Team die Zuschauer trotz der personellen Probleme begeistern konnte.

Auch wenn sich der HTC Blau-Weiß am Sonntag im Prestige-Duell gegen Rot-Weiß Köln mit 1:5 geschlagen geben musste, verließen die Zuschauer zufrieden den Stadtwald. Denn sie hatten erneut spannendes Spitzentennis gesehen. Dafür sorgte besonders Paolo Lorenzi. Obwohl der Italiener mit einer schweren Knöchelprellung gegen Dustin Brown antrat und so nur mit angezogener Handbremse agieren konnte, sorgte er mit der Art und Weise, wie er die Nummer 87 der Weltrangliste bezwang, für große Begeisterung auf den Rängen. "Feg´ den Turniersieger von Kitzbühel vom Platz." Diese Worte hatte ein Betreuer der Kölner Dustin Brown mit auf Weg zum Centercourt gegeben. Entsprechend lang waren hinterher auch die Gesichter im Lager der Domstädter, die ansonsten jeden Punktgewinn lautstark feierten.

Lorenzi hat schon lange seine Liebe für die Blau-Weißen von der Hüttenallee entdeckt. Aber seine Einsatzbereitschaft für das Match gegen Köln ist in dieser Liga wohl einmalig. Nachdem er am Freitag in Aachen mit dem rechten Fuß umgeknickt war, rechnete HTC-Teamchef Olaf Merkel fest damit, dass sich der 34-Jährige auf dem Weg in die Heimat macht, um sich zu schonen. Denn schließlich geht für Lorenzi in dieser Woche sein Traum von Olympia in Erfüllung. Gestern flog er mit dem Team der Azzuri nach Rio. Damit er vorher noch seine Verlobte sehen konnte, ließ er sie am Samstag nach Krefeld kommen.

Olaf Merkel hätte den neuen Lieblingsspieler der Krefelder Tennisfans wahrscheinlich gar nicht aufgeboten, wenn er in der vergangenen Woche nicht mit so großen personellen Problemen konfrontiert gewesen wäre. Mit Adam Pavlasek, Luca Vanni und Federico Gaio standen gleich drei Spieler bei Turnieren im Finale, was höchst selten vorkommt. Gaio und Vanni trugen sich sogar in die Siegerliste ein. Dem Spanier Inigo Cervantes war beim Flug von Amsterdam nach Barcelona das gesamte Gepäck abhanden gekommen. Ruben Ramirez Hidalgo war wegen seiner Turnierabsage gesperrt. Der Spanier hatte seinen Ausweis verloren und war deshalb in seine Heimatstadt zurück gekehrt. Alle übrigen Kandidaten waren verletzt oder in Südamerika oder den USA im Einsatz. Dass dann gegen Köln neben Lorenzi auch noch Antal van der Duim und Oriol Roca-Batalla angeschlagen auf den Platz gehen mussten, drückte die Stimmung im Lager der Blau-Weißen auf den Nullpunkt. Weil den Zuschauern dann aber trotzdem noch ein toller Tennistag geboten wurde, sorgte das bei den Verantwortlichen hinterher für große Erleichterung, "Eine so ausgelassene Stimmung wie am Sonntag habe ich im Klubhaus sogar nach sensationellen Siegen nicht erlebt", sagte Olaf Merkel gestern. Er wisse genau, wie "fordernd und kritisch" das Publikum im Stadtwald ist.

Noch zwei Spiele stehen für die Blau-Weißen auf dem Programm. Am Sonntag sind sie beim Gladbacher HTC zu Gast, der am Sonntag in Düsseldorf mit einer Niederlage seine Tabellenführung verspielte. Olaf Merkel rechnet nicht damit, dass er im Vorfeld noch einmal so nervenaufreibende Tage erlebt: "Ich gehe davon aus, dass wir mit einer sehr guten Mannschaft antreten werden." Das ist auch für das letzte Heimspiel am Sonntag, 14. August, gegen den langjährigen Rivalen Blau-Weiß Neuss geplant. Paolo Lorenzi will nach dem olympischen Turnier erst nach Krefeld kommen, ehe er zur Vorbereitung auf die US Open nach Amerika fliegt. Auch Jürgen Melzer will beim Saisonfinale des HTC im Stadtwald aufschlagen. Allein diese beiden Spieler werden an diesem Tag das Eintrittsgeld wert sein.

(RP)
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