Handball Dritte Liga HSG Krefeld trifft in Neuss auf die schwierigste Aufgabe der Saison

Dritte Liga · Der Samstagsgegner für die HSG Krefeld ist Tabellenführer Neusser HV. Die gaben in eigener Halle bislang noch keinen Punkt ab.

 Im Hinspiel kassierte die HSG (hier David Breuer beim Wurf) gegen den Tabellenführer aus Neuss eine 25:31-Niederlage.

Im Hinspiel kassierte die HSG (hier David Breuer beim Wurf) gegen den Tabellenführer aus Neuss eine 25:31-Niederlage.

Foto: Lammertz

Drei Spiele stehen in der dritten Liga West noch aus. Und für die HSG Krefeld steht die sportlich sicherlich schwerste Aufgabe der Saison auf dem Plan. Es geht für die Krefelder nur wenige Kilometer Rheinaufwärts nach Neuss. Beim Tabellenführer hängen die Früchte in diesem Jahr extrem hoch. Gerade defensiv ist der designierte Meister kaum zu überwinden. Mit 651 Gegentoren haben die Neusser die mit Abstand beste Abwehr der Liga. Sie haben damit insgesamt 63 Tore weniger zu gelassen, als das zweite Team in dieser Hinsicht, der Tabellendritte aus Longerich.

Doch auch offensiv sind die Mannen von Trainer Ceven Klatt sicher nicht zu unterschätzen. 814 eigene Torerfolge sind immerhin der viertbeste Wert der Liga. Wie Angriff und Abwehr zusammen agieren, das bekam vor Ostern die zweitbeste Offensive, die des Leichlinger TV zu spüren. Nur 25 eigene Treffer gelangen dem Meister des Vorjahres. Dafür musste er aber 35 Mal den Ball aus dem Netz holen. Und auch das Hinspiel der HSG gegen Neuss deutet an, wie die Kräfteverhältnisse sind. Lange hielt die Mannschaft von Olaf Mast hervorragend mit und kämpfte sich immer wieder heran. Doch im Schlussspurt war der Favorit einfach zu stark und zog unaufhaltsam davon. Am Ende blieb dann ein klarer und unter dem Strich lockerer 31:25-Erfolg des Favoriten.

Und auch für die Abwehrstärke des Tabellenführers war eben jenes Spiel beredtes Zeugnis. Denn nach gut 45 Minuten war es beim Zwischenstand von 23:24 aus HSG-Sicht noch ein ganz enges Spiel. In den letzten knapp 15 Minuten gelangen den Gastgeber dann aber nur noch zwei Tore, während Neuss ganz konstant weiter traf und so keinen Zweifel am Sieg aufkommen ließ.

Zusätzlich erschwert wird die Aufgabe für die HSG durch die Tatsache, dass der Gastgeber am Samstag die Meisterschaft und damit den Aufstieg klarmachen kann. Sechs Punkte Vorsprung bei noch drei Spielen bedeuten, dass schon ein Zähler den Neussern reichen würde. Ihre Siegesserie wollen sie aber ohne Frage weiter ausbauen.

Entsprechend gibt auch Olaf Mast sich zwar kämpferisch, doch auch er weiß, dass die Chancen realistisch wohl eher gering sind: "Wir wissen um die Schwere der Aufgabe. Wir werden alles hinein werfen und dann sehen, was am Ende herauskommt. Wir wollen natürlich gewinnen, aber wenn Neuss einen guten Tag hat, wird das extrem schwer."

Die finanziellen Möglichkeiten beider Teams sind unter dem Strich einfach zu unterschiedlich und Neuss schaffte es in dieser Saison noch besser als der ebenfalls hervorragende Zweite aus Hagen, diese Möglichkeiten in sportlichen Erfolg umzusetzen.

Für die HSG geht eine echte Seuchensaison mit vielen Verletzungen nun langsam dem Ende entgegen. Die bisherigen Verpflichtungen deuten aber an, dass die Verantwortlichen im nächsten Jahr angreifen wollen.

Am Rande: Schwer wird für die HSG nach aktuellem Stand die Erreichung des Ziels "Platz sieben", die die Qualifikation für den DHB-Pokal der kommenden Saison bedeuten würde. Mit Neuss und Leichlingen stehen schwere Spiele an, während Konkurrent Baunatal bei einem Punkt Vorsprung noch drei durchaus lösbare Aufgaben vor der Brust hat.

(RP)
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