Lokalsport Höhenflug endet mit harter Landung

Oberliga · Fußball: Fischeln unterliegt nach einer schwachen Leistung den Sportfreuden Baumberg verdient mit 0:3. Der Aufsteiger war der Cherfi-Auswahl in allen Belangen überlegen und beendete die VfR-Serie von vier Siegen in Folge.

 Fischelns Christos Pappas, der sich hier gegen den Baumberger Marius Schultens (Nr. 5) durchsetzt, erwischte gestern nicht gerade seinen besten Tag.

Fischelns Christos Pappas, der sich hier gegen den Baumberger Marius Schultens (Nr. 5) durchsetzt, erwischte gestern nicht gerade seinen besten Tag.

Foto: Mark Mocnik

Nach vier Siegen in Folge ist die Siegesserie des VfR Fischeln gerissen. Dem Höhenflug der letzten Wochen folgte eine extrem harte Landung, denn die Grün-Weißen ließen beim 0:3 (0:2) gegen die Sportfreunde Baumberg alles vermissen, was sie zuletzt auszeichnete. Selten sah man Trainer Josef Cherfi nach einer Niederlage so bedient . "Das war gar nichts. Von hinten bis vorne Null", polterte der 50-Jährige unüberhörbar beim obligatorischen Abschlusskreis mit der Mannschaft. Trotz der verdienten Pleite bleibt der VfR Vierter, auch wenn die gestrige Leistung in keinem Verhältnis zur aktuellen Platzierung stand.

Nur in den ersten zwanzig Minuten schien der meist zu umständlich agierende VfR auf dem richtigen Weg, verbuchte durch Stefan Linser einen Pfostentreffer (13.) und hatte Pech, dass der mit Karten äußerst sparsame Schiedsrichter Raffael Beier einen Elfer verweigerte, als Ludwig Asenso Semih Ergin von den Beinen holte (18.). Die Gästeführung hatte ihren Ursprung in einem Abspielfehler im Mittelfeld. Danach ging es schnell und schnörkellos, was die Gäste neben ihrer physischen Präsenz in mehreren Situationen am meisten auszeichnete. Louis Klotz narrte den allein gelassener Simon Kuschel und traf unhaltbar ins lange Eck (27.). Auch der zweite Konter saß. Eingeleitet vom überragenden Robin Hömig und vollendet von Torjäger Jose Lopez-Torres (31.). Halil Öczelik bewahrte seine Elf vor der Pause gegen Hömig sogar vor dem 0:3 (38.).

Cherfi reagierte zur zweiten Halbzeit mit einem Doppelwechsel, der allerdings nichts brachte. Hömig punktete im Duell der Spielmacher fleißig weiter gegen Kevin Breuer, der ebenso neben der Spur war wie viele seiner Mitspieler. Dass Breuer nach einer Flanke von Alexander Lipinski per Kopf nur die Latte traf (66.), blieb daher nur eine Momentaufnahme. Denn ansonsten gab es kaum Anlass zur Hoffnung, dass die Cherfi-Elf nur annähernd gefährlich vor den SFB-Kasten kommen würde. Der aufkommende Frust entlud sich kurz in einer "Rudelbildung", nachdem Lipinski mit einem Gegenspieler aneinander geriet. In dieser Szene hatte der Youngster Glück, dass Beier bei seiner nachsichtigen Linie blieb und nur Gelb zeigte (67.). Allerdings hätte es auch für den gegnerischen Akteur einen Platzverweis geben können, wenn nicht müssen. Baumberg blieb bis zum Schluss das Team mit dem besseren und gedankenschnelleren Blick für die Situation, während der VfR nicht in der Lage war, seine Strategie des Klein-Klein-Spiels abzulegen. Das 0:3 resultierte aus einem Zusammenprall zwischen Özcelik und Lopez-Torres. Ein fragwürdiger Elfer, den Hömig sicher verwandelte (84.). Özcelik verhinderte danach sogar noch Schlimmeres.

Für Cherfi ging der Gäste-Sieg auch in der Höhe völlig in Ordnung: "Baumberg hat heute das gezeigt, was uns in den letzten Wochen stark gemacht hat."

(RP)
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