Boxen Gegen Derya traut sich keine in den Ring

Krefeld · Boxen: Die Krefelder Box-Weltmeisterin Derya Saki findet in ganz Deutschland keine Gegnerin mehr, die sich mit ihr messen will. Darum soll sie jetzt auf dem Weltmarkt Fuß fassen und notfalls im Ausland Profikämpfe bestreiten.

 Derya Saki hat mit 17 Jahren mit dem Boxen begonnen. Unter Anleitung von ihrem Trainer Manni Faber wurde sie im Mai 2014 Weltmeisterin im Leichtgewicht. Seitdem hat sie keinen Profi-Kampf mehr bestritten - mangels Gegnern.

Derya Saki hat mit 17 Jahren mit dem Boxen begonnen. Unter Anleitung von ihrem Trainer Manni Faber wurde sie im Mai 2014 Weltmeisterin im Leichtgewicht. Seitdem hat sie keinen Profi-Kampf mehr bestritten - mangels Gegnern.

Foto: gym

Es ist inzwischen gut acht Monate her, dass sich Derya Saki einen weißen Gürtel um die Taille legen durfte. Dieser weist sie als Weltmeisterin im Boxen nach Version der German Boxing Association (GBA) aus, im Leichtgewicht. Doch nach dem anfänglichen Rummel ist es still geworden um die Studentin. Das liegt weniger an ihr selbst, sondern daran, dass sich keine Gegnerin findet, die gegen die 25-Jährige antreten will. "Ich würde gegen jede antreten, die will", sagt Derya Saki. "Ich möchte einfach nur boxen."

Bereits seit Monaten versuchen GBA-Promoter Mario Pokowietz und auch ihr Heimtrainer Manni Faber eine Gegnerin aus Deutschland aufzutreiben - bislang vergeblich. "Wir haben einige Anfragen gestartet, aber es ist wie verhext. Irgendwie scheint sich keine Boxerin mehr zu trauen", sagt Faber. "Wir vermuten, dass es den deutschen Boxern einfach zu brisant geworden ist, gegen Derya anzutreten. Denn sie wird mit jedem Tag stärker."

Noch knapp eine Woche haben sich Faber und Pokowietz als Zeitlimit gegeben, um die nächste Gegnerin für die erste Titelverteidigung zu finden. Aus Deutschland soll sie möglichst kommen, damit sie hier auch boxen kann. Wenn das nicht funktioniert, dann muss sie notgedrungen den nächsten Karriere-Stepp machen: "Wir werden Derya dann auf dem Weltmarkt anbieten", kündigt Faber an. Mit dem GBA-Verband und dessen Präsidenten ist dies bereits abgestimmt, und dann könnten künftig Gefechte in Südamerika statt in der Müggelspreehalle in Brandenburg für die gebürtige Moerserin anstehen - am liebsten eher früher als später, lieber heute als morgen.

In der Tat ist Derya Saki voll im Trainingsbetrieb. Drei Mal pro Woche ist derzeit Sparring angesagt, mit ihren männlichen Kollegen im South Side Boxing Gym an der Tannenstraße. "Derya könnte von heute auf morgen in den Ring steigen. Sie ist top-fit", urteilt ihr Coach, der allerdings noch Steigerungspotenzial ausmacht. "Sie ist bisweilen noch viel zu lieb mit dem Gegner. Das Liebe, das muss sie noch ablegen. Dann könnte sie noch viel mehr Schaden anrichten. Vor allem ihre Rechte ist eine regelrechte Waffe", schildert Faber.

Auch bislang vermochte Derya Saki ihre Schlagkünste zielstrebig einzusetzen. Sieben Profikämpfe hat sie bislang in ihrer Karriere bestritten - und allesamt gewonnen, davon vier Mal vorzeitig durch Knock-out. Und ihr bislang letzter Kampf war gegen Flora Morena aus Tansania, den sie nach sieben Runden durch technischen K.o. gewann und sich so den WM-Gürtel im Leichtgewicht holte. Seitdem liegt er gut verpackt - bis zur Titelverteidigung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort