Lokalsport Der Bodensee-Durchquerer

Krefeld · Der gebürtige Krefelder Alard Schröder schaffte als jüngster Schwimmer die Dreiländerquerung im Bodensee. Von Lindau in Deutschland aus ging es ins schweizerische Rorschach und von dort nach Bregenz in Österreich.

 Amber Schröder begleitete ihren Sohn Alard bei der Bodenseequerung. Der 16-Jährige durfte sich während der anstrengenden Strecke auch stärken.

Amber Schröder begleitete ihren Sohn Alard bei der Bodenseequerung. Der 16-Jährige durfte sich während der anstrengenden Strecke auch stärken.

Foto: www.bodenseequerung.de/Oliver Halder

Mit seinem 16 Jahren ist der gebürtige Krefelder Alard Schröder eigentlich dem Nachwuchsbereich zuzuordnen. Was der begeisterte Schwimmer allerdings schon an Schwimmstrecken zurückgelegt hat, dürfte selbst erfahrenen Schwimmern nicht leicht fallen. 2015 war es noch beim Cross-Continental-Langstreckenschwimmen die Durchquerung des Bosporus von Europa nach Asien, wo er die 6,5Kilometer lange Strecke in einer Stunde, acht Minuten und 57 Sekunden schaffte. Nun legte Schröder in diesem Monat noch einen drauf: Er schaffte als erster Schwimmer im Neoprenanzug und jüngster überhaupt die Dreiländerquerung im Bodensee. Von Lindau aus ging es ins schweizerische Rorschach und von dort wiederum zum Endziel nach Bregenz in Österreich.

Lokalsport: Der Bodensee-Durchquerer
Foto: WoW-Art

Die Liebe zum Schwimmen wurde dem begeisterten Sportler quasi mit in die Wiege gelegt, denn seine Mutter Amber Lee war, obwohl nie dem Leistungssport zugetan, eine sehr gute Schwimmern. Im Alter von drei Monaten verließ Alard Krefeld, da sein Vater eine führende Position in der Hotelbranche auf den Malediven inne hatte. Was folgte waren weitere Orte wie Bangkok, Shanghai und Singapur, wo er aktuell mit seinen Eltern lebt und auch dort die internationale Schule besucht. Schon in Bangkok wurde das Talent des jungen Alard frühzeitig erkannt. Mit Hilfe eines Förderprogrammes ging es vor und nach dem Schulunterricht ins Wasser. Zeitweise wechselte Schröder zum Triathlon über, wo er ebenfalls mit guten Zeiten auf sich aufmerksam machte. Nach dem vor zwei Jahren der Bosporus erfolgreich durchquert wurde, sollte es eigentlich vergangenes Jahr zum Bodensee gehen. "Alard hatte im Sommer in Boston in den USA Urlaub gemacht und wollte auf dem Rückweg die nächste Herausforderung annehmen. Leider hat er sich dann beim Gewichteheben so stark verletzt, dass er operiert werden musste und nicht schwimmen durfte", sagt seine in Bockum wohnende Oma Barbara, die sich in den Sommer- und Winterferien immer auf den Besuch ihres Enkels in Krefeld freut. Unter dem Motto "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben" nutzte er nun die Sommerferien in Singapur, um mit seiner Mutter den nächsten Versuch zu starten. Da bei der Bodenseequerung nie genau gesagt werden kann, wann geschwommen werden darf, gab es ein Zeitfenster, wo gleich der erste Termin am 19. Juni vom Wetter her stimmte.

Um 8.46 Uhr folgte der Start in Lindau am deutschen Ufer, um nach knapp vier Stunden ohne Zwischenfälle die 15 Kilometer lange Strecke bei guten Bedingungen zurückzulegen. Nach einer kurzen Pause von vier Minuten ging es dann weiter auf die zweite Etappe ins österreichische Bregenz. Dabei wurde auch der Rheinzufluss überquert, der verhältnismäßig ruhig, aber dennoch kühl war. Oliver Halder, der vom Veranstalter in einem Begleitboot die Unterstützung, Gesamtkoordination und Überwachung übernommen hatte, bescheinigte dem jungen Schwimmer nicht nur einen schönen Schwimmstil in Wasser: "Der Alard hat mit seinen 16 Jahren schon einen reifen Charakter, da kann ich nur sagen Respekt". Obwohl ihn dann wenige Meter vor dem Ziel heftige Muskelkrämpfe in den Beinen große Probleme bereitete, zog er sein Vorhaben mit der notwendigen Professionalität und viel Geduld durch. Nach 32,35 Kilometer hatte er sein Ziel in neun Stunden, 14 Minuten und 46 Sekunden erreicht.

"Wir haben den Versuch live auf GPS von zu Hause mitverfolgt. Zwischendurch hatte ich Angst, dass er untergeht, weil es mit Neoprenanzug viel schwieriger ist zu schwimmen", sagt seine Oma Baraba Schröder stolz über ihren Enkel, der an Krefeld besonders den Stadtwald und die Rheinpromenade mag.

(RP)
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