Lokalsport CHTC: Vorbereitung mit Hindernissen

Bundesliga · Hockey: Am Wochenende vom 28. November startet der Crefelder HTC zum ersten Mal seit Jahren wieder mit zwei Mannschaften in eine Bundesliga-Saison. Die Vorbereitung steht aber für beide Teams unter keinem guten Stern.

 Nach dem dritten Platz in der Feldsaison wollen die Herren des Crefelder HTC nun auch in der Halle eine gute Rolle spielen. Die ersten zwei Plätze berechtigen zur Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft - dorthin zu fahren, ist das Ziel für die am 28. November beginnende Saison.

Nach dem dritten Platz in der Feldsaison wollen die Herren des Crefelder HTC nun auch in der Halle eine gute Rolle spielen. Die ersten zwei Plätze berechtigen zur Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft - dorthin zu fahren, ist das Ziel für die am 28. November beginnende Saison.

Foto: Samla für CHTC

Wenn am 28. November die Saison in der Hallenhockey-Bundesliga beginnt, dann steht das Team von Trainer Matthias Mahn vor einer der ungewöhnlichsten Spielzeiten der vergangenen Jahre. Das fängt schon damit an, dass das Team seine Heimspiele nicht in Krefeld austragen kann, weil die bisherige Heim-Halle, die Glockenspitzhalle, nicht genutzt werden kann. Stattdessen weichen die Krefelder nach Moers aus und spielen dort in der Sporthalle Kirschenallee 80. Denn die Halle der Kurt-Tucholsky-Schule, wo die Damen spielen, hat einen für Herrenhockey zu glatten Untergrund. "Das Herrenhockey hat ein ganz anderes Tempo, eine ganz andere Dynamik. Da ist uns das Verletzungsrisiko einfach zu hoch. Da nehmen wir auch in kauf, dass nur 170 Zuschauer in die Halle passen", erläutert Matthias Mahn.

Die eingeschränkten Hallenzeiten sorgen zudem dafür, dass die Mannschaft nur zwei Trainingseinheiten in der Woche absolvieren kann - ziemlich wenig für einen Bundesligisten, auch wenn noch eine Athletikstunde pro Woche dazu kommt. So kommt es, dass das CHTC eine ganze Reihe von Vorbereitungsspielen vereinbart hat, die er dann auf fremdem Platz austrägt - einfach, um mehr Spielpraxis zu bekommen. Das führt auch dazu, dass Mats Mahn möglicherweise noch nach den Spielen Trainingseinheiten einstreuen muss - zum Beispiel, um Strafecken einzutrainieren. "Das sind Übungen, die wir sonst in die dritte Einheit der Woche eingestreut hätten", sagt der Trainer.

Auch in Sachen Personal gibt es ein Kuriosum zu vermelden: Der CHTC wird mit dem jüngsten und dem ältesten Torwart in der Liga antreten. Luis Beckmann dürfte eigentlich noch in der A-Jugend spielen, und zudem wird Olympiasieger Christian Schulte, inzwischen 40 Jahre alt, sein Comeback feiern. "Schüti ist seit einiger Zeit wieder im Training. Bei ihm merkt man einfach die Routine. Er hat nichts verlernt", sagt sein Trainer mit einem Augenzwinkern. Schulte, der 2008 in London Hockey-Gold mit der Nationalmannschaft gewann, ist nicht der einzige Comebacker: Auch Alan Butt, der im Sommer aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stand, ist in der Halle wieder dabei. Dafür fehlen in der Halle der Ire Ronan Gormley (für den Hallenhockey so beliebt ist wie einst für Ivan Lendl das Tennisspielen auf Gras), Sven Alex und Mark Appel (Studium), Niklas Wellen (spielt in der World League), Niklas Sakowsky (Bänderverletzung) sowie Jannick Eschler, Constantin Illies und Lars Conzendorf, die allesamt schwere Verletzungen hinter sich haben. Wie oft die beiden Nationalspieler Linus Butt und Oskar Deecke zur Verfügung stehen, ist noch offen.

Trotz aller Widrigkeiten haben die Krefelder sich für diese Spielzeit ein hohes Ziel gesetzt: Sie wollen zur Endrunde. Dazu müssen sie am Ende der Spiele in der Westgruppe mindestens Zweiter werden. "Dazu müssen wir aber auch mal gegen die beiden Favoriten der Liga, Mülheim und Rot-Weiß Köln, gewinnen. Wenn wir das schaffen, haben wir durchaus eine berechtigte Chance", sagt Matthias Mahn, der seine Mannschaft in jedem Fall vor Aufsteiger Schwarz-Weiß Köln, Neuss und dem Düsseldorfer HC sieht.

(RP)
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