Lokalsport Bundestrainer Müller führt seinen Schützling zur Vize-Weltmeisterschaft

Krefeld · Rollstuhltennis: Der Krefelder Christoph Müller betreut als Bundestrainer im Rollstuhltennis unter anderem auch Sabine Ellerbrock. Die 40 Jahre alte Bielefelderin wurde jetzt in London Vize-Weltmeisterin in ihrer Sportart.

 Sabine Ellerbrock feierte im Queen Elizabeth-Tennis und Hockey-Center des Olympic Parks in London mit dem Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft den größten deutschen Erfolg bei einer Einzel-WM.

Sabine Ellerbrock feierte im Queen Elizabeth-Tennis und Hockey-Center des Olympic Parks in London mit dem Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft den größten deutschen Erfolg bei einer Einzel-WM.

Foto: cm

Christoph Müller kommt in diesen Tagen kaum zur Ruhe. Vor gut zwei Wochen ehrte ihn der Deutsche Tennis-Bund (DTB) in Anerkennung seiner Verdienste und Erfolge um das Rollstuhltennis noch zum Profi-Trainer des Jahres - die höchste Auszeichnung, die es für Coaches überhaupt im deutschen Tennis gibt. Und jetzt hat er eine seiner Schützlinge, Sabine Ellerbrock, zum nächsten großen Titel geführt: zur Vize-Weltmeisterschaft.

In London, genauer gesagt im Queen Elizabeth-Tennis und Hockey-Center des Olympic Parks, feierte die 40 Jahre alte Bielefelderin jetzt den größten Erfolg ihrer Einzelkarriere, mit Müller als Coach an ihrer Seite. Allerdings war der Einzug ins Halbfinale für die Weltranglistenfünfte schon Glücksache. In der Gruppenphase hatte sie nämlich nur eins ihrer drei Spiele gewonnen - gegen die Britin Jordanne Whiley in zwei Sätzen. Das reichte aber fürs Weiterkommen aus, weil ihre Gegnerinnen in der Gruppe mit Ausnahme der Weltranglistenersten Jiske Griffioen ebenfalls nur ein Einzel gewonnen hatten - Sabine Ellerbrock hatte aber insgesamt drei Spiele mehr gewonnen, so dass es zum zweiten Platz der Vorrunde und damit fürs Halbfinale reichte.

Dort traf die Lehrerin auf die Niederländerin Marjolein Buis, die in der Weltrangliste auf dem sechsten Rang geführt wird, und lieferte sich mit ihr einen regelrechten Tenniskrimi ab. Nach über drei Stunden behielt die Deutsche im dritten Satz letztlich die Oberhand und zog so ins Endspiel ein. Dort traf sie erneut auf die Niederländerin Jiske Griffioen, und wie bereits in der Vorrunde erwies sich die Weltranglistenerste, die in diesem Jahr die beiden Grand-Slam-Turniere in Melbourne und Paris gewonnen hatte, als zu stark und siegte in zwei Sätzen.

"Trotzdem sind wir überglücklich und sehr stolz auf diesen tollen Erfolg. Das war der größte Erfolg bei einer Einzelweltmeisterschaft", sagte Christoph Müller gestern. Jetzt wird es für das Duo ein paar Tage lang ruhiger werden - danach beginnt die Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres, die Australien Open.

(RP)
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