Krefeld Blitz-Training: Eishockey für Anfänger

Der Krefelder König-Palast will mit einem Eishockey-Kennenlerntag für große Gruppen und Firmen mehr Besucher in die Halle locken und für die Sportart begeistern. RP-Redaktionsmitglied Sebastian Radermacher hat an einem Trainingstag teilgenommen. Ein Erfahrungsbericht.

Fotos: Eishockey-Spielen lernen in vier Stunden
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Etwas mulmig ist mir schon, als ich den VIP-Eingang des König-Palasts betrete. Zu selten habe ich bislang auf Schlittschuhen gestanden. Doch die Einladung des König-Palasts konnte ich nicht ausschlagen. Bei einem Schnuppertag soll mir und 24 weiteren Gästen das Eishockey-Einmaleins nähergebracht werden.

17.02 Uhr: Durch die Katakomben geht es zum Presseraum. Die Kälte der Eisfläche ist bereits deutlich zu spüren. Im Presseraum wartet unser heutiger Trainer: Bevor es aufs Eis geht, gibt Heinz-Peter Brux mit Laptop, Beamer und verschiedenen Eishockey-Utensilien eine Theorie-Einführung. Dann kennen alle die wichtigsten Fakten rund um die schnellste Sportart der Welt.

Von einigen historischen Infos ­ das erste Eishockey-Spiel wurde bereits 1875 ausgetragen ­ bis hin zum Preis der vollen Ausrüstung eines Profi-Spielers ­ eine Montur für eine Saison kostet zwischen 5000 (Spieler) und 10.000 Euro (Torhüter).

Ein weiterer Fakt: "Deutschland wird im Eishockey niemals gegen Kanada gewinnen können, das liegt an der Struktur und den Trainings- und Wettkampfbedingungen”, sagt der Trainer. "Aber dafür wird Kanada auch niemals im Fußball gegen Deutschland gewinnen.” Nach rund 20 Minuten Theorie sehe ich mich fast auf dem Eis. Fast.

Denn das Anziehen der Eishockey-Ausrüstung werde noch rund 20 Minuten dauern, sagt Brux. Er werde uns genau zeigen, wie Trikot, Schienbeinschoner und Tiefschutz anzubringen sind. "Vorher müssen aber alle noch einmal auf die Toilette. Dazu habt ihr gleich nämlich keine Möglichkeit mehr”, lautet die Anweisung des Trainers. Trotz detaillierter Beschreibung gibt es beim Umziehen einige Probleme.

Und der Trainer sieht alles. "Du hast den Ellenbogenschoner falsch an” lässt er mich wissen. Anschließend hilft er mir noch beim Schnüren der Schlittschuhe und beim Anpassen des Helms.

Dann geht es endlich los. Die ersten Schritte auf dem Eis sind sehr ungewohnt, elegant sieht das bestimmt nicht aus ­ zum Glück aber nicht nur bei mir. Das Training beginnt mit verschiedenen Aufwärmübungen. Laufen und Dribbeln, erst ohne, später mit Puck am Schläger. Dazu Schussübungen gegen die Bande, später aufs (leere) Tor.

Von Minute zu Minute fühle ich mich sicherer auf dem Eis. Vor dem Abschlussspiel geht es nochmal kurz in die Kabine. "Trinkt ein wenig und schnürt die Schuhe neu”, sagt Brux. Als beide Teams zurück aufs Eis wollen, folgt die Überraschung: Das Licht im König-Palast ist aus, am Rand der Eisfläche ist der riesige Pinguin des KEV aufgeblasen.

Plötzlich Musik der Rockgruppe Rammstein, die bunte Laser-Show beginnt, und Heinz-Peter Brux stellt jeden Spieler einzeln mit Namen vor. Gänsehaut-Feeling beim Betreten der Eisfläche. Für einen kurzen Moment fühle ich mich wie ein Eishockey-Profi der DEL. Das Spiel beginnt.

Schnell liegt mein Team mit 0:2 zurück. Plötzlich habe ich die riesen Chance zum Anschlusstreffer. Im gegnerischen Drittel bekomme ich die Scheibe perfekt auf den Schläger serviert. Alleine renne ich aufs Tor zu. Jetzt heißt es nur noch das kleine Hütchen im Tor treffen, dann sind wir wieder im Spiel. Denkste! Daneben! Das Spiel geht schließlich mit 1:3 verloren.

Müde und abgekämpft geht es zurück in die Kabine. Coach Brux ist mit meiner Leistung trotzdem zufrieden. "Das Talent ist da. Du hast dich gut bewegt”, sagt er. Zum Eishockey-Profi reicht es aber wohl trotzdem nicht mehr. Bei der nächsten Übungseinheit wäre ich trotzdem gerne wieder dabei.

(RP)
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