Lokalsport 1600 Zuschauer sehen Weltklasse-Tennis

Tennis-Bundesliga · Ein Wimbledonsieger und vier Daviscup-Spieler schlugen gestern bei Blau-Weiß auf. Aachen nahm allerdings die Punkte mit.

 Der Italiener Paolo Lorenzi (links) hatte in seinem Einzel gegen den deutschen Daviscup-Spieler Philipp Kohlschreiber (rechts) nicht viel zu bestellen. Kohlschreiber, der für Aachen in der Bundesliga aufschlägt, gewann sein Einzel in zwei Sätzen.

Der Italiener Paolo Lorenzi (links) hatte in seinem Einzel gegen den deutschen Daviscup-Spieler Philipp Kohlschreiber (rechts) nicht viel zu bestellen. Kohlschreiber, der für Aachen in der Bundesliga aufschlägt, gewann sein Einzel in zwei Sätzen.

Foto: Thomas Lammertz

Der HTC Blau-Weiß Krefeld hat in einem unglaublich packenden Match die zweite Parte in der Tennis-Bundesliga gegen den Meisterschaftsfavoriten TK Kurhaus Lambertz Aachen ganz unglücklich mit 2:4 verloren. Gleich vier der sechs Partien gingen in den Champions-Tiebreak, und drei davon gewannen die Gäste. Da war mehr drin für die Krefelder.

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Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die spektakulären Aufstellungen der beiden Teams hatten für ziemlich viel Bewegung rund um die Tennisanlage im Stadtwald gesorgt. Rund 1600 Zuschauer fanden sich an der Hüttenallee ein - soviele Besucher hatte der HTC Blau-Weiß in mehr als 20 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit noch nie. Parkplätze waren einmal mehr kaum noch zu bekommen, und auf der Anlage selbst war es ziemlich gut gefüllt - was aber angesichts von gleich mehreren Daviscup-Spielern in den Reihen der Gäste aus Aachen als auch dem Comeback nach Jahren von Doppel-Wimbledonsieger Jürgen Melzer nicht wirklich überraschte.

Wie angekündigt, hatte Olaf Merkel neben Melzer ein richtig starkes Team gegen den Meisterschaftsmitfavoriten aufgeboten, um den Besuchern tolles Tennis zu zeigen und Werbung für die kommenden Heimspiele zu machen. Joao Souza, der Brasilianer, hatte es an der Top-Position im Duell der südamerikanischen Daviscup-Spieler mit der Nummer 23 der Welt, dem Uruguayaner Pablo Cuevas zu tun. Paolo Lorenzi, Krefelds Italiener, spielte gegen den deutschen Daviscup-Spieler Philipp Kohlschreiber, im Duell der Dreier spielte der österreichische Wimbledonsieger Melzer gegen den deutschen Daviscup-Spieler Florian Mayer, und im Schlusseinzel gab es für Krefeld Pablo Galdon (Spanien) ein Wiedersehen mit dem Belgier Steve Darcis, der in früheren Jahren auch schon einmal für den HTC Blau-Weiß aufgeschlagen hatte.

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Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Dass Olaf Merkel Galdon aufgestellt hatte, war ein geschickter Schachzug. Denn der Spanier ist so etwas wie der Angstgegner der Aachener, hatte er doch in den vergangenen Jahren doch seine Einzel stets gewonnen. Auch diesmal bot er einen tollen Kampf, gab jedoch den ersten Satz ab. Nachdem er den zweiten mit 7:5 gewann, kam Hoffnung auf, er würde seine Siegersserie fortsetzen können. Doch Darcis zog im Champions-Tiebreak schnell mit 4:0 davon, lag zwischenzeitlich mit 9:2 vorne und holte ihn letztlich mit 10:4. Zu diesem Zeitpunkt lag Krefeld bereits mit 0:1 hinten, weil Philipp Kohlschreiber kurzen Prozess gemacht und sein Einzel glatt in zwei Sätzen nach Hause gebracht hatte. Bei seinem zuvor letzten Auftritt in Krefeld hatte Kohlschreiber in drei Sätzen verloren, seinerzeit gegen Martin Alund.

Während Jürgen Melzer sein Einzel gegen Mayer gewann und den Sieg mit einem Ass besiegelte, ging es im Spitzenspiel ungemein eng zu. Der Champions-Tiebreak musste für die Entscheidung herhalten, und Souza und Cuevas lieferten sich ein spannendes Duell, bei dem der "Krefelder" drei Matchbälle vergab und in dem sein Pendant glücklich mit 15:13 die Oberhand behielt.

Ähnlich knapp verliefen auch die Doppel, in denen Lorenzi und Melzer im dritten Satz siegten und Souza mit Zeballos verloren. "Wir den Zuschauern tolles Tennis. Schade, dass es nicht mehr für einen Punkt gereicht hat", sagte Olaf Merkel.

(RP)
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