Krefeld Sparkasse eröffnet Aha-Filiale am Ostwall

Krefeld · Die neue Filiale der Sparkasse Krefeld ist bundesweit eine der ersten, die dauerhaft nur von Auszubildenden und Jungangestellten betrieben wird. Die Zielgruppe sind die 15- bis 30-Jährigen, die zunehmend virtuell unterwegs sind.

 Birgit Roos (rechts), Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld, eröffnet die Aha-Filiale am Ostwall im Kreise der Mitarbeiter.

Birgit Roos (rechts), Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld, eröffnet die Aha-Filiale am Ostwall im Kreise der Mitarbeiter.

Foto: Lammertz Thomas

Kleine Brötchen wollen die acht jungen Mitarbeiter der Sparkasse Krefeld nicht backen. Vielmehr wollen sie voll ins Bankgeschäft einsteigen und eingebettet ins große Ganze, aber eigenverantwortlich ihre Filiale führen. Vorstandsvorsitzende Birgit Roos eröffnete gestern im früheren Ladenlokal des Linner Backhauses am Ostwall eine der ersten Bankfilialen Deutschlands, die dauerhaft von Auszubildenden und Jungangestellten der Sparkasse betrieben werden.

Vorbild ist ein Geldinstitut in der Studentenstadt Göttingen. "Ich bin hingefahren, habe mir das angesehen und ein Konzept für Krefeld erarbeitet", sagte Sabine Haberland-Hoffmann, Leiterin der Ausbildung bei der Sparkasse Krefeld, gestern während der kleinen Feierstunde. Bewerben müssten sich die Mitarbeiter nicht. Die fünf Auszubildenden wechselten im Zwei-Monats-Rhythmus und die drei Leitungskräfte nach zwei Jahren. "Dann haben sie die Altersgrenze erreicht", sagt Peter Bauland, Sprecher der Sparkasse Krefeld, scherzend. Eine Altersgrenze fürs Publikum der "Aha-Filiale" gebe es nicht. Konzeptionell werden die 15- bis 30-jährigen Kunden angesprochen. Erfahrungsgemäß schätzten aber besonders ältere Semester die Kompetenz der jungen Leute, wenn es um moderne Medien wie Tablets, Smartphones, Apps und Online-Banking gehe, sagte Sabine Haberland-Hoffmann.

Das "Aha" im Namen der Filiale stehe für den Ausruf des Verstehens, erklärte Birgit Roos. Das Projekt sei weder befristet, noch mit konkreten Zielvorgaben belastet. "Unsere jungen Mitarbeiter sollen ohne Erfolgsdruck ihre Erfahrungen machen", sagte sie. Nach den guten Erfahrungen aus der temporären Azubi-Geschäftsstelle in Uerdingen wird die Arbeitskleidung einer gepflegten Freizeitkleidung entsprechen. Ferner gehört das Duzen nach vorheriger Absprache mit dem Kunden zur neuen Umgangsform. In der Innenausstattung auf den rund 80 Quadratmetern Geschäftsfläche dominieren warme, leichte Rot-Gelb-Töne, die zwar die Sparkasse wiedererkennen lassen, sich aber optisch von einer normalen Geschäftsstelle dennoch abheben. Mittelpunkt ist eine Video-Wand mit einem 75-Zoll-Bildschirm, auf der "sparkasseneigene" Informationen lesbar sind.

Das Geldinstitut stellt in den Räumen der Geschäftsstelle ein kostenloses W-Lan zur Verfügung und beteiligt sich darüber hinaus am Hotspot der Stadtwerke Krefeld an der Ostwall-Haltestelle. Derzeit hält Birgit Roos den Zugang allerdings noch für zu kompliziert. "Unsere Fachleute denken darüber nach und tauschen sich mit den Kollegen der Stadtwerke aus", sagte sie.

Trotz moderner Ausstattung und virtueller Möglichkeiten setzt die Sparkasse auf das menschliche Miteinander. "Viele Kunden, auch jüngere, wünschen noch den direkten Kontakt", erklärte Sabine Haberland-Hoffmann. Mit Blick auf den Tagesablauf von jungen Leuten, so Bauland, öffnet die Aha-Filiale zwischen 11 und 18 Uhr. Die Adresse könnte zu einem Treffpunkt werden, an dem es neben Beratung und Service in Geldangelegenheiten auch Veranstaltungstipps, Freizeitangebote und vergünstigte Tickets für Top-Events gibt.

Zur Premieren-Mannschaft gehören die Auszubildenden Niko Achten, Thomas Beschoten, Sara Deselaers, Jana Hetjens und Nina Kerkstra sowie die Leitungscrew mit Oliver Vanselow, Silke Wendt und Maximilian Geilen.

(RP)
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