Krefeld Sorge: Latumer Straße wird zur Festung

Krefeld · Zusätzlich wurden jetzt Bügel parallel zum Heidbergsweg aufgestellt. Damit wird die Zufahrt zur Latumer Straße - auch für Rettungswagen - weiter erschwert. Die Sperrung ist an die Zuschüsse des Landes zum Ausbau des Hafenrings gekoppelt.

"Die einzige Notzufahrt zur Latumer Straße wird jetzt zur Festung ausgebaut." Mit klaren Worten macht Gellep-Stratums Bürgervereins-Vorsitzender Gregor Roosen seinem Unverständnis über eine neuerliche Baumaßnahme an der Einmündung der Latumerstraße auf den Heidbergsweg Luft. Wo zuvor drei rot-weiße Metallpoller die Durchfahrt verhindern sollten, hat die Stadt jetzt aufgerüstet: Eine Reihe fest montierter Bügel parallel zur Fahrbahn Heidbergsweg und ein weiterer Poller erschweren die Zufahrt nun zusätzlich. Auch für Rettungskräfte, wie Roosen kritisiert.

Hintergrund: Im Herbst vergangenen Jahres war mit der Fertigstellung der Hafenringstraße die Latumer Straße abgebunden worden. Anwohner hatten vergeblich gegen die Maßnahme protestiert. Ihr Problem: Zwei bis drei Mal täglich blockieren lange Güterzüge die einzige Zufahrt zu ihren Häusern, die am Compo-Werk vorbei über den Castellweg führt. In dieser Zeit kann kein Auto und auch kein Rettungsfahrzeug die Häuser auf diesem Weg erreichen. Rund 20 überwiegend ältere Menschen wohnen in diesem Teils Gelleps inmitten des Industriegebiets. Zwar haben Einsatzkräfte wie die Feuerwehr Schlüssel und können die Poller an der Notzufahrt Latumer Straße herausheben. Doch mit der neuerlichen Baumaßnahme dürfte es für größere Fahrzeuge wie Rettungswagen schwierig werden, das Wohngebiet auf diesem Weg zu erreichen, meint Roosen. "Im Falle eines Rettungseinsatzes müssen die Rettungskräfte nun nicht mehr nur die Poller auf der Latumer Straße, sondern einen weiteren am Heidbergsweg und sich um die schmale Kurve schlängeln. Ich weiß gar nicht, ob ein großes Feuerwehrauto da überhaupt durchkommt", kritisiert er. Und: "Ich mag mir das Szenario im Falle eines weiteren Brandes, wie zuletzt bei Compo, nicht ausmalen." Nach Roosens Informationen sei die Abpollerung der Latumer Straße damit begründet worden, dass "der Ausbau des Hafenrings und die damit verbundenen Zuschüsse an eine Schließung der Latumer Straße gekoppelt wurde - warum auch immer". Der Bürgervereinsvorsitzende hat sich gestern mit einem Brandbrief an die Krefelder Fachbereiche Tiefbau sowie Feuerwehr und Zivilschutz gewandt. Er hofft, dass die Entscheidung bezüglich der Zuwegung zum Wohngebiet noch einmal überdacht wird. Uerdingens Bezirksvorsteher Jürgen Hengst bestätigte eine Information Rossens, wonach die Abpollerung der Latumer Straße damit begründet wird, dass der Ausbau des Hafenrings und die damit verbundenen Landeszuschüsse an eine Schließung der Latumer Straße gekoppelt wurde. Daher hätten auch anliegende Firmen Zu- und Abfahrten, die direkt auf den Heidbergsweg führten, verlegen müssen.

(RP)
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