Krefeld Shona-Kunst mit neuen Exponaten und Workshops im Krefelder Zoo

Krefeld · Im Zoo sind die Steinskulpturen aus Simbabwe zu bewundern und zu erwerben. Die Workshops beginnen im kommenden Monat.

 Der Krefelder Zoo stellt Skulpturen aus Simbabwe aus. Inzwischen besitzt der Zoo auch eigene Shona-Kunst.

Der Krefelder Zoo stellt Skulpturen aus Simbabwe aus. Inzwischen besitzt der Zoo auch eigene Shona-Kunst.

Foto: HH

Für Wolfgang Dreßen ist es schon seit vielen Jahren ein leidenschaftlich gepflegtes Hobby: "2006 in Kranenburg habe ich zum ersten Mal Stein-Skulpturen aus Simbabwe gesehen. Ich war sofort fasziniert, und da die meisten Stücke Tiermotive zeigten, schien mir der Zoo der ideale Präsentationsrahmen dafür zu sein. 2007 haben wir dann die erste Ausstellung mit Shona Art hier im Krefelder Zoo gezeigt. Seitdem hat sie sich künstlerisch weiterentwickelt, und neue Bildhauer haben sich profiliert."

Zu dieser jüngeren Generation gehört Wimbai Ngoma. Er ist auch einer der Künstler, die im Rahmen dieser Ausstellung einige Zeit in Deutschland weilen, um den Menschen ihre Kunst nahezubringen. Im August gibt er eine Woche lang Workshops, in denen jeder angemeldete Besucher unter Anleitung selbst aus Serpentin-Stein ein kleines Kunstwerk fertigen und mit nach Hause nehmen kann. Es gibt spezielle Angebote für Erwachsene, für Kinder und besonders auch für Schulklassen.

Der Serpentin-Stein kommt auf dem Gelände der Tengenenge-Farm vor, wo die Shona-Bildhauerei Ende der 1960er Jahre ihren Ursprung nahm. Er ist nicht so weich wie Speckstein, aber leichter zu bearbeiten als die meisten Materialien, mit denen Bildhauer sonst umgehen. Mit dem Zahnhammer, dem Diamantraspel und wasserfestem Schmirgelpapier gibt man dem Stück seine Form und mit dem Brenner und Wachs seinen warmen, dunklen Glanz. Ein besonderer Reiz ergibt sich, wenn die natürliche, helle und raue und die bearbeitete Oberfläche des Steins in einer Arbeit zusammenwirken.

Wer nicht selbst Hand anlegen will, kann im Zoo auch Shona-Kunst kaufen. Sebastian Müller, der schon als Student für das Thema Feuer fing und intensiven Kontakt zu Tom Blomefield pflegt, einem der beiden Initiatoren des weltweiten Interesses an Shona Art, betreibt die Galerie Shona Art mit dem Skulpturen-Park Schloss Steinhausen in Witten und ist der Mittler zwischen den Künstlern aus Simbabwe und dem Krefelder Zoo. Alle geschäftlichen Belange in Deutschland liegen in seiner Hand, die Künstler erhalten ihr Geld in Simbabwe, wo sich Müller und seine ebenfalls kunstbegeisterte Frau Nina jedes Jahr mehrere Monate aufhalten.

"Viele der zwischen 20 und 150 Zentimeter großen Skulpturen zeigen Tiere", erläutert er, "besonders interessant aber sind die Stücke, die tief in afrikanischen Mythen wurzeln und den Menschen in Transformation zum Tier zeigen, wenn der Mensch zum Beispiel zum Elefanten oder zum Vogel wird."

Einige der Kunstwerke, die im Zoo zu sehen sind, gehören inzwischen dem Zoo selbst: Dank einer Stiftung von Karsten Eberstein haben Arbeiten von Spitzenkünstlern des Genres wie Bernard Matemera und Morgan Jamhu in Krefeld ein endgültiges Zuhause gefunden. Und Morgan Jamhu ist auch in der aktuellen Schau wieder mit Skulpturen und Workshops vertreten.

Die Ausstellung Shona Art ist bis Oktober 2017 zu den üblichen Öffnungszeiten im Krefelder Zoo zu sehen. Skulpturen Verkauf und Workshop-Anmeldung unter 02302 - 9 78 74 28 oder "info@shona-art.com".

(RP)
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