Krefeld Segler legen ihre Krananlage tiefer in den Rhein

Krefeld · Die Krefelder Seglervereinigung muss ihre Krananlage im Uerdinger Hafenbecken umbauen. Künftig wird der Kran, mit dem die Segler ihre Boote im Winter aus dem Wasser heben, bis auf den Boden des Beckens reichen. Damit reagiert der Verein auf die niedrigen Pegelstände des Rheins.

 Bis zu 15 Tonnen schwere Boote kann der Kran der Seglervereinigung heben. Da Segelboote eine fest montierte, tief ins Wasser hineinragende Kieflosse haben, muss die Bodenplatte des Krans entsprechend tief unter Wasser liegen. Deshalb bauen die Segler jetzt ihre Hebenanlage so um, dass sie bis auf den Boden des Hafenbeckens reicht.

Bis zu 15 Tonnen schwere Boote kann der Kran der Seglervereinigung heben. Da Segelboote eine fest montierte, tief ins Wasser hineinragende Kieflosse haben, muss die Bodenplatte des Krans entsprechend tief unter Wasser liegen. Deshalb bauen die Segler jetzt ihre Hebenanlage so um, dass sie bis auf den Boden des Hafenbeckens reicht.

Foto: Thomas Lammertz

Die ungewöhnlich warme Witterung macht den Seglern auf dem Rhein auch weiterhin zu schaffen. Wie unsere Redaktion berichtete, ist der Pegelstand des Flusses so niedrig, dass er die Mitglieder der Krefelder Seglervereinigung mit Sitz im Wendebecken des Uerdinger Hafens an der Latumer Straße vor ungeahnte Probleme stellt: Sie können ihre Boote nicht aus dem Wasser heben und in ihr Winterquartier an Land bringen, weil ihr Kran nicht weit genug ins Hafenbecken hineinreicht. Die Vereinigung will nun Maßnahmen dagegen ergreifen: Die vereinseigene Krananlage soll so umgebaut werden, dass sie künftig bis an die Sohle des Hafenbeckens heranreicht.

Eine mittlere fünfstellige Summe wollen die Segler in die Umbaumaßnahmen investieren. "Das tut uns finanziell natürlich weh, aber wir sehen keine andere Möglichkeit. Wir haben uns von einer Spezialfirma schon beraten lassen, werden noch in diesem Jahr den Bauantrag stellen und zeitnah mit den Baumaßnahmen beginnen", berichtet Vorstandsmitglied Heinz Zimmermann. "Wir haben zwar etwa ein Dutzend Boote aus dem Wasser heben können, aber das reicht bei weitem nicht aus. Darum ist ein Umbau die einzige Möglichkeit, die wir haben." Derzeit werde noch geprüft, ob die Böschung stabil genug ist, dass die Bauarbeiten dort problemlos ausgeführt werden können, oder ob zusätzlich Stützen notwendig sind, damit die Uferböschung nicht abrutscht - danach soll's losgehen, sobald eben der Bauantrag bewilligt ist.

Der Wasserspiegel lag im vergangenen Monat zum Teil lediglich zehn Zentimeter über der Plattform des vereinseigenen Hebekrans, mit dem die Seglervereinigung die Boote ihrer Mitglieder aus dem Wasser heraushebt. Gut einen Meter höheren Wasserstand müsste das Hafenbecken haben, um die Motorboote auf den Kran fahren zu können und sie dann herauszuheben. Bei den Segelbooten müsste das Wasser sogar eine Tiefe von mindestens 1,50 Metern haben. Der Unterschied liegt in der Bauart des Unterbodens der beiden Bootstypen: Motorboote haben in der Regel einen relativ flachen Rumpf, bei den Segeljachten ragt die meist fest montierte Kielflosse wie ein Schwert noch entsprechend tief ins Wasser hinein. Nach dem Umbau liegt die Bodenplatte des Krans, der Schiffe bis zu 15 Tonnen aus dem Wasser heben kann, tief genug unter der Wasseroberfläche: etwa 2,20 Meter.

Für die Vereinsmitglieder und die Vereinigung selbst drängt allmählich die Zeit. Denn der Liegeplatz im Wasser ist günstiger als eine Unterstellmöglichkeit in den Lagerhäusern für den Winter - dementsprechend weniger Einnahmen kommen derzeit dem Verein zu. Und die Besitzer der Boote müssen mit ihren Winterarbeiten warten - viele Bootseigentümer nutzen die Zeit, um ihre Boote von unten zu warten, Reparaturen vorzunehmen oder den Rumpf zu reinigen oder neu zu streichen.

(RP)
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