Krefeld Schwimmsportfreunde Aegir vor dem Untergang

Krefeld · Einer der größten Krefelder Vereine ist in seiner Existenz bedroht. Die Schwimmsportfreunde Aegir sind ab Anfang April führungslos, nachdem die neu gewählte Vorsitzende überraschend ihre Bereitschaft, den Vorsitz zu übernehmen, zurückgezogen hat. Damit droht dem Verein unter Umständen das Aus.

Die gewählte neue Vorsitzende der Schwimmsportfreunde Aegir, Astrid Witthaus, wird diesen Posten doch nicht antreten. Damit ist der Verein mit 1300 Mitgliedern ab dem 1. April führungslos. Wie geht es jetzt weiter?

Obwohl momentan niemand aus dem Vorstand prognostizieren will, wie es weitergeht, gibt es laut Udo Heymanns, 2. Vorsitzenden der SSF Aegir 07 Uerdingen, mehrere Möglichkeiten: "Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass vom Amtsgericht ein Notvorstand berufen wird", sagt Heymanns. Alternativ sei ebenfalls denkbar, dass erneut ein Insolvenzantrag gestellt werde. Dabei müsste auch in Erwägung gezogen werden, dass der Verein aufgelöst wird. Damit wären die 1300 Mitglieder auf einen Schlag vereinslos.

Die letzten Wochen haben Heymanns, nach eigener Aussage "schockresistent gemacht". Dennoch hat ihn, wie auch seine beiden Vorstandskollegen Georg Metten und Dirk Boll, die Aussage von Astrid Witthaus hart getroffen: "Ich werde den Vorsitz nicht antreten, ich kann der Aufgabe im Moment nicht gerecht werden", sagte sie. Dabei hatte sich Witthaus auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch in letzter Sekunde zur Wahl aufstellen lassen. "Jetzt stehen wir wieder am Anfang und keiner weiß, wie es weitergeht", sagt Heymanns.

Am Sonntag sollte Astrid Witthaus dann Einsicht in die Geschäftsbücher des Vereins bekommen, wie sie es bei ihrer Wahl als Voraussetzung gefordert hatte. "Ich glaube, ihr ist dann klar geworden, dass sie als Vorsitzende doch mehr zu tun hat, als sie sich vorgestellt hat", sagt Udo Heymanns. Auch die relativ kurze Zeitspannen von drei Tagen soll die langfristig gedachte Entscheidung von Witthaus beeinflusst haben.

Trotz dieser neuen Entwicklung bleiben die bisherigen Vorstandsmitglieder bei seiner Entscheidung, sich ab April als Verantwortliche aus dem Vereinsregister austragen zu lassen. Deshalb war für gestern ein Termin mit einem Notar vereinbart worden. Doch wer übernimmt nun die Geschäfte?

Die Schwimmsportfreunde haben jetzt das Problem, dass ihnen die Zeit davon läuft. "Hätten wir das schon auf der letzten Mitgliederversammlung gewusst, dann hätten wir dort mit den Mitgliedern schon etwas beschließen können", sagt Heymanns.

(RP)
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