Krefeld Schilder-Wirrwarr im Schönwasserpark

Krefeld · Wo Radfahren erlaubt ist, ist im Schönwasserpark aufgrund widersprüchlicher Beschilderung nicht zu erkennen. Das kann sogar gefährlich werden: Wenn nämlich ein vermeintlicher Radweg plötzlich über Treppenstufen abwärts führt.

 Verworrene Situation im Schönwasserpark: Die Grafik zeigt, dass aufgrund der Beschilderung je nach Geh- oder Fahrtrichtung oftmals unterschiedliche Vorschriften kollidieren. Heißt zum Beispiel: Ein und derselbe Weg ist in die eine Richtung als Fußweg freigegeben - in Gegenrichtung aber auch für Radfahrer.

Verworrene Situation im Schönwasserpark: Die Grafik zeigt, dass aufgrund der Beschilderung je nach Geh- oder Fahrtrichtung oftmals unterschiedliche Vorschriften kollidieren. Heißt zum Beispiel: Ein und derselbe Weg ist in die eine Richtung als Fußweg freigegeben - in Gegenrichtung aber auch für Radfahrer.

Foto: Google Maps/Ka

Schilder, die scheinbar in lockerer, bunter Reihenfolge nach dem Zufallsprinzip aufgestellt sind, verwirren Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen: Im Oppumer Schönwasserpark ist es für Besucher faktisch unmöglich, die Übersicht zu behalten, wo geradelt werden darf und wo nicht. Und zwar deshalb, weil es gar keine planvolle Verkehrsführung gibt. Die Hinweise für Fußgänger und Radfahrer sind so installiert, dass auf dem demselben Weg durch den Park verschiedene Regeln gelten — je nachdem von welcher Seite oder welchem Eingang aus der Park betreten wird.

Bestes Beispiel ist eine Stelle am Sandberg, an der in gerade einmal sechs Metern Abstand zwei widersprüchliche Schilder stehen: Eins, das vorschreibt, dass nur Fußgänger zugelassen sind. Und ein weiteres, das sagt, dass Fußgänger und Radfahrer den Weg gemeinsam benutzen dürfen.

 Radfahrer frei: Radler gewinnen am Parkzugang beim Lehrerseminar den Eindruck, im gesamten Park sei das Radfahren erlaubt. Biegen sie dann direkt links ab, landen die Radler...

Radfahrer frei: Radler gewinnen am Parkzugang beim Lehrerseminar den Eindruck, im gesamten Park sei das Radfahren erlaubt. Biegen sie dann direkt links ab, landen die Radler...

Foto: Carola Puvogel

Ein Anwohner hat jetzt auf die verworrene Situation hingewiesen. Mit großer Akribie hat der ehemalige Polizeibeamte für jeden der Wege im Park zwischen Buddestraße und Kuhleshütte in einer Grafik eingetragen, welche Beschilderung vorhanden ist. Dabei kam heraus, dass je nach Geh- oder Fahrtrichtung oftmals unterschiedliche Vorschriften kollidieren. Heißt: Ein und derselbe Weg ist in die eine Richtung als Fußweg freigegeben — in Gegenrichtung aber auch für Radfahrer.

Sogar gefährlich kann es schließlich für Radfahrer werden, die von der Schönwasserstraße aus am "Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung" vorbei in den Park radeln. Für sie entsteht der Eindruck, dass alle Wege im Park auch Radwege sind. Denn dort steht das Zusatzzeichen "Radfahrer frei".

 ...unter dem Platanendach, und der vermeintliche Radweg führt plötzlich über Treppenstufen abwärts. Im Dunkel der Blätter ist dieses überraschende Hindernis kaum zu erkennen.

...unter dem Platanendach, und der vermeintliche Radweg führt plötzlich über Treppenstufen abwärts. Im Dunkel der Blätter ist dieses überraschende Hindernis kaum zu erkennen.

Foto: Carola Puvogel

Biegen die Radler im Vertrauen darauf dann direkt links ab, um unter den Platanen Richtung Teich zu fahren, erwartet sie ein im Dunkel des Blätterdaches ein kaum zu erkennendes Hindernis: Mehrere Treppenstufen abwärts tauchen unvermittelt und ohne weiteren Hinweis auf. "Man kann die Sache mit der Beschilderung ja vielleicht noch lustig finden", sagt der Ex-Polizist. "Aber an dieser Stelle ist das nicht mehr lustig, sondern ein unmöglicher Zustand mit Gefährdungspotenzial."

 Zwei widersprüchliche Schilder im Abstand von sechs Metern, die für denselben Weg gelten: Links "Radfahrer frei", rechts "Fußgängerverkehr".

Zwei widersprüchliche Schilder im Abstand von sechs Metern, die für denselben Weg gelten: Links "Radfahrer frei", rechts "Fußgängerverkehr".

Foto: cpu

Für die widersprüchlich beschilderten Wege malt er sich Szenarien aus, beim denen es zu Unfällen zwischen Radfahrern und Fußgängern und bei der Klärung der Schuldfrage zu erheblichen Schwierigkeiten kommen könnte. "Da würde die Stadt Krefeld als Träger der Straßenbaulast wegen der widersprüchlichen Beschilderung fürchterlich ins Stottern kommen und ganz schnell im Bereich der Regressforderungen landen", glaubt er.

Die Oppumer CDU, schreibt Vorsitzender Thilo Forkel, will nun mit einem Antrag in der Bezirksvertretung dafür sorgen, dass "die Verwaltung ein Konzept vorstellt, wie eine für den Bürger nachvollziehbare und den gesetzlichen Bestimmungen korrekte Beschilderung aussehen kann."

(RP)
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