KWM - Die erste Woche Schicker leben mit dem Museum

Krefeld · Der neue Shop setzt auf Exklusivität. Von der Sammlung inspiriert sind Accessoires nur für Krefeld entstanden.

 Gut gelaunt im neuen Shop: (v.l.) Anahita Teymourian-Pesch (Museumsfreunde), Magdalena Holzhey (Krefelder Kunstmuseen) und Designerin Jutta Schulz.

Gut gelaunt im neuen Shop: (v.l.) Anahita Teymourian-Pesch (Museumsfreunde), Magdalena Holzhey (Krefelder Kunstmuseen) und Designerin Jutta Schulz.

Foto: Lammertz Thomas

Den ersten Ausverkauf gab es bereits am Eröffnungswochenende: Die Flaschenhusse war das begehrteste Mitbringsel aus dem neu konzipierten Shop im Kaiser-Wilhelm-Museum. Für Jutta Schulz die Bestätigung, dass sie die richtige Nase hatte. Die Krefelder Produktdesignerin hat das Sortiment für die Verkaufsartikel im Museum entwickelt, in enger Kooperation mit dem Museum und den Museumsfreunden. Und der kaiserblaue Filzüberzug für Flaschen, auf dem das Motiv einer japanischen Farbschablone für Textilien prangt, ist ihr persönliches Lieblingsstück.

"Das gibt es nur hier im Kaiser-Wilhelm-Museum. Was hier angeboten wird, ist extra und ausschließlich für Krefeld hergestellt worden", sagt Schulz. Der Shop ist klein, umso wichtiger, eine eigene Marke zu setzen und auf eine eigene Qualität zu bauen. In den weißen Vitrinen des Shops, den die Museumsfreunde betreiben, gibt es neben Ausstellungskatalogen und Künstler-Editionen 37 Produkte, die alle - mit Ausnahme eines Prismen-Guckauges - nur für das Krefelder Museum kreiert wurden: Papeterie-Artikel, Modeaccessoires, Tischdeko, Windlichter.... "Es war uns wichtig, dass die angebotenen Artikel einen Bezug zum Haus haben", sagt Kustodin Magdalena Holzhey.

Deshalb diente die Sammlung als Motivgeber. "Aber wir wollten nicht einfach ein Bild auf eine Tasse drucken", erklärt die Designerin. Das sei zu simpel. Die Idee war: Die angewandte Kunst, von der das Museum einen bedeutenden Bestand besitzt, aus ihrer Entstehungszeit in die Gegenwart zu bringen. So sind Motive des Jugendstil modern umgesetzt worden: Designer-Entwürfe für Tapeten und Textilien finden sich auf Geschenkpapier Seidenschals und Kissen. Kalenderblätter von 1900 bis 1915 sind zarte Mäntel für Windlichter. Muster japanischer Textilschablonen zieren Servietten.

Die Preise reichen von 1,70 Euro für Mitnahmeartikel wie Bleistift, über das mittlere Preissegment (10 bis 20 Euro) für Geschenkartikel bis zu hochpreisigen limitierten Stücken wie den Seidenschal nach einem Vorsatzblatt von Henry van de Velde, der inzwischen restlos vergriffen ist. "Es soll aber eine limitierte Edition bleiben", findet Anahita Teymourian-Pesch, Vorsitzende der Museumsfreunde, die das exklusive Halstuch gemeinsam mit dem Krefelder Kunstverein ermöglicht haben. "Wir würden aber gerne noch in diesem Jahr eine neue Version anbieten, dann in einem anderen Farbton."

Dass die Artikel so gut angenommen werden, freut die Initiatorinnen. "Es sind Dinge, die man benutzen kann. Denn wir wollen, dass das KWM nach seiner Eröffnung in die Haushalte sickert. Wenn ich jeden Tag die Servietten benutze, gehört die Sammlung zum Alltag", hofft Teymourian-Pesch.

Mit dem neuen Shop-Konzept schließen sich Kreise: Die angewandte Kunst, die den Ursprung des Hauses macht, wird neu "angewendet", die Verbindung von historischer Architektur und Moderne, die bei der Sanierung des Museums umgesetzt wurde, spiegelt sich im Angebot. Und auch der Bürgerschaftsgeist weht: Es waren Krefelder Bürger, die das Haus Ende des 19. Jahrhunderts initiiert und finanziert haben. "Und die Bürgerschaft betreibt den Shop", resümiert Schulz.

Preisbeispiele: Bogen Geschenkpapier nach Tapetenmustern 2 Euro; Servietten nach einer japanischen Färbeschablone für Textilien aus dem 19. Jh. 5,50 Euro; Notizbuch mit Thorn Prikkers Wandgemälde 9,50 Euro, Kissen 38 Euro.

(RP)
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