Krefeld Schauspielertreffen heute im Kresch

Krefeld · Heute beginnt das Festival "Young Actors meet Ex-Actors" in der Fabrik Heeder: Zum 25-jährigen Bestehen des Kresch machen junge und ehemalige Mitspieler Programm.

 Szene aus Claudia Schnürers zarter Performance "Anton. Dämonen füttern" über die Folgen des Zweiten Weltkriegs. Das Stück ist heute ab 19 Uhr zu sehen.

Szene aus Claudia Schnürers zarter Performance "Anton. Dämonen füttern" über die Folgen des Zweiten Weltkriegs. Das Stück ist heute ab 19 Uhr zu sehen.

Foto: R. ruelke

Das städtische Kinder- und Jugendtheater Kresch feiert in dieser Spielzeit sein 25-jähriges Bestehen. Mit dem Festival treffen ab heute aktuelle Akteure des Stadtjugendtheaters auf die beiden Kresch-Ehemaligen Claudia Schnürer und Sebastian Blasius. Beide haben ihre künstlerischen Wurzeln im Kresch. Ihre Leidenschaft machten sie zu ihrem Beruf. Mit "Anton. Dämonen füttern" heute um 19 Uhr, und "Hyperion" am Sonntag, 18. Juni, 19 Uhr, kehren sie nun auf die Studiobühne der Fabrik Heeder zurück.

Mit dem Kindertanzstück "Hä. Liebe" (morgen, 18 Uhr) unter Leitung von Andreas Simon und "Romeo und Julia" (bereits ausverkauft) von Anna Brass am Samstag stehen zudem zwei aktuelle Stücke des Kresch auf dem Programm. Nach jeder Vorstellung besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit Akteuren und künstlerischen Leitern. Claudia Schnürer lehrt als Dozentin für Physical Theatre an der Folkwangschule Essen. Ihre Profession wird die Schauspielerin und Tänzerin auch auf der Bühne präsentieren. In "Anton. Dämonen füttern" nähert sie sich der eigenen Familiengeschichte an. Ausgangspunkt ihres Solostückes bildet ihr Großvater Anton, der nach Flucht und Vertreibung im Rheinland strandet. Im Stück macht sich die Enkelin auf die Suche zu verstehen, welche Spuren der Zweite Weltkrieg hinterlassen hat. Über verschiedene Objekte taucht sie in diese Geschichte ein. "Es ist ein ganz zartes Stück. Am Ende entsteht ein fragiles Gleichgewicht", sagt Schnürer. Die Aufführung ist geeignet für Jugendliche ab 14 Jahren. Die Produktion wurde gefördert durch das Kulturbüro der Stadt Krefeld.

"Hyperion" ist ein Solo-Projekt von Sebastian Blasius zu Politik und Ästhetik. Blasius collagiert für die Performance mit dem Schauspieler Jan Dieter Schneider Texte des späten 18. Jahrhunderts - darunter Passagen aus Hölderlins "Hyperion" und Büchners "Der hessische Landbote". Man hört in hymnischer Sprache Rassentheorien des späten 18. Jahrhunderts und im nächsten Moment Aufrufe zur Revolution, die kurz darauf wieder verhallen. Blasius hinterfragt, wie Theater politisch relevant handeln kann. Der Performer des Projekts, Jan Dieter Schneider, spielte in Edgar Reitz' Filmepos "Die andere Heimat" die Hauptfigur des Bauernsohns Jakob Simon. Das Stück ist für Zuschauer ab 14 Jahren geeignet.

Die Karten für die Vorstellungen kosten 10, ermäßigt 4 Euro. Weitere Informationen und Kartenreservierung unter www.kresch.de.

(RP)
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