Krefeld Riesennachfrage - Gewerbeflächen knapp

Krefeld · Die Krefelder Grundstücksgesellschaft verkaufte im vergangenen Jahr knapp 39.000 Quadratmeter Gewerbeflächen. Zahlreiche Quartiere wie der Europark B, das Werkkontor und der WS Gewerbepark Uerdingen sind komplett belegt.

 Thomas Plümacher (Deutsche Glasfaser Business), Achim Finken (Fiber-Scout), Eckart Preen und Elmar Klein.Hessling (beide Wirtschaftsförderungsgesellschaft) stellten gestern di Bilanz für 2017 und einen Ausblick auf 2018 vor.

Thomas Plümacher (Deutsche Glasfaser Business), Achim Finken (Fiber-Scout), Eckart Preen und Elmar Klein.Hessling (beide Wirtschaftsförderungsgesellschaft) stellten gestern di Bilanz für 2017 und einen Ausblick auf 2018 vor.

Foto: Thomas Lammertz

Der Wirtschaftsstandort Krefeld muss deutlich an Attraktivität gewonnen haben, wenn die Grundstückgesellschaft Krefeld (GGK) sogar Ladenhüter vermittelt und an den Mann bringt. Im Europark Fichtenhain B kauften der Logistikhallenvermieter Segro und der Mercedeshändler Herbrand Flächen für ihre Neubauvorhaben. Herbrand kaufte zu den 23.000 Quadratmetern weitere 32.000 Quadratmeter hinzu, um in Kürze mit den Arbeiten für das neue Nutzfahrzeugzentrum beginnen zu können und auch für die Zukunft genügend Raum für Expansion zu haben. Die Flächen galten jahrelang als nicht veräußerbar, weil eine vernünftige Erschließung fehlt. Der Europark B ist damit ausverkauft.

Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), stellte gestern die Bilanz für das vergangene Jahr vor. "Wir konnten das Geschäftsjahr wiederum mit einem klar überdurchschnittlichen Ergebnis im Gewerbeflächenverkauf abschließen", sagte er. Die Liste der Käufer ist eindrucksvoll: Die Firma Dräger aus Lübeck baut ein eigenes Geschäftshaus für 400 Mitarbeiter, das Heilpädagogische Zentrum errichtet eine Immobilie und der Gewerbepark "Mein Werk" mit zwölf Einheiten für Handwerker soll im Juni dieses Jahres bezugsfertig sein. Hinzu kommen weitere Veräußerungen von historischen Häusern im Campus Fichtenhain. Die Mönchengladbacher Werbeagentur 3i siedelt um, und die japanische BEL Europe GmbH hat ihre Tätigkeit bereits aufgenommen. Mit Erlebe Fernreisen in der Innenstadt und Expeditors International an der Oberschlesienstraße kamen weitere wichtige Ansiedlungserfolge mit jeweils mehr als 100 Mitarbeitern hinzu. Das Werkkontor am Nauenweg ist nach der neusten Akquise ausverkauft. Zum Jahresende gelang die Ansiedlung der Firma Neumann Elektronik GmbH aus Mülheim an der Ruhr. Der international tätige Spezialist für Kommunikationssysteme und Alarmanlagen ist mit rund 60 Beschäftigten im Europark Fichtenhain A tätig.

Die Entwicklung neuer Gewerbeflächen ist derzeit unser einziges Sorgenkind", sagte WFG-Prokurist Elmar Klein-Hessling. Es stehen im Moment nur noch fünf Grundstücke mit zusammen 38.000 Quadratmetern zum Verkauf zur Verfügung. Mit der Rechtskraft des geänderten Bebauungsplans für die Fichtenhain-Reserveflächen sieht die Zukunft dann wieder besser aus. Entlang der Design- und der Technologiestraße werden dann ab 2019 und 2020 rund 30 Grundstücke Fläche marktreif. Noch für dieses Jahr sollen acht bis zehn Areale mit 6,5 Hektar Fläche in herausragender Lage entlang der denkmalgeschützten Fichtenhainer Allee bezugsfertig werden. Über diese Optionen hinaus ist den Firmenleitungen und den Belegschaften eine Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr wichtig. In Höhe von Butterfly Tamasu entsteht eine Bushaltestelle für die Linie 047, die auch den Campus Fichtenhain anfahren wird und vor allem auch das Heilpädagogische Zentrum bedient. Mit dem Bistro "Waschküche" eröffnet im Campus ein Lokal für vegetarische Mittagskost.

Über Grundstücksverkäufe und Neuansiedlungen hinaus, gelte es, für die Digitalisierung gewappnet zu sein. Bestands- und Neukunden benötigen eine schnelles Internet. Preen hatte Unternehmen aus drei Gewerbegebieten zu Glasfaser-Gipfeln eingeladen. Im Hafen, in Bockum, in Fichtenhain und per Post geworben auch an der Hafelsstraße fanden sich genügend Interessierte, um die Deutsche Glasfaser Business zu einem Engagement zu bewegen. Ab dem dritten Quartal sollen die Arbeiten zur Verlegung und zum Anschluss von Glasfaserleitungen beginnen und Ende 2018 abgeschlossen sein. Wo die Anknüpfungspunkte - Point of Presence (POP) - genau entstehen, muss die Planung ergeben, In den Quartieren in Oppum an der Heinrich-Malina-Straße und an der Untergath blieb das Werben erfolglos -die Betriebe zeigten kein Interesse an schnellen Internetverbindungen.

(sti)
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