Krefeld Riesen-Gasleitung an Stadtgrenze zu Krefeld geplant

Krefeld · Eine neue Erdgasfernleitung namens Zeelink soll angrenzend an Hüls und den Krefelder Westen entstehen. 26 der 200 Kilometer sollen durch den westlich an Krefeld grenzenden Kreis Viersen führen. Nicht auszuschließen ist allerdings nach bisherigem Planungsstand, dass die Leitung auch durch Krefelder Gebiet verläuft. Die Antragsverfahren haben jetzt begonnen, wie die beteiligten Unternehmen Open Grid Europe und Thyssengas gestern mitteilten. Die Unternehmen wollen um 2020 eine Erdgasfernleitung von Eynatten (Belgien) nach Legden (Münsterland) in Betrieb nehmen. Der Trassenkorridor ist 600 Meter breit. In Höhe Krefeld soll die Trasse entlang der A 44 ab Beckershöfe parallel zur Landstraße an Anrath und Hochbend vorbeiführen, dann durch Tönisvorst, durch Unterweiden auf der Stadtgrenze zu Krefeld bis nach St. Hubert. Mehrere hundert Millionen Euro werden investiert.

Gestern teilten die Firmen mit, dass im Rahmen des Antragsverfahrens umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfungen innerhalb des möglichen Trassenkorridors geprüft würden, inklusive seiner Alternativen. Das Projekt Zeelink sei Teil des Nationalen Netzentwicklungsplanes Gas 2014 und eine wichtige Verbindung für die notwendige Umstellung von L-Gas (Low-calorific gas) auf H-Gas (High-calorific gas). Beide Erdgasarten kommen derzeit in Deutschland zum Einsatz. Sechs Millionen Endgeräte zum Heizen und zur Warmwasserbereitung sowie zur industriellen Verwendung werden derzeit mit L-Gas betrieben. Dies ist ein Anteil von rund 25 Prozent des Gesamtmarktes. Die Förderung von L-Gas werde bis 2030 um etwa 90 Prozent sinken, vor allem wegen zurückgehender Erdgasfördermengen aus Deutschland und den Niederlanden. Damit sich erprobte Erdgastechnologien (z. B. Gas-Brennwerttechnik) auch weiterhin mit erneuerbaren Energien kombinieren lassen, müssten Anlagen bei Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden und die davor liegenden Erdgasnetze auf das energiereichere H-Gas umgestellt werden. Die betroffenen Kommunen sollen beteiligt werden. Politisch war die Leitung in Krefeld bisher nicht Thema.

(sep)
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