Krefeld Rekord: Stadt pflanzt 553 Bäume nach

Krefeld · Die hochstämmigen Gehölze stammen allesamt aus Baumschulen und sind schon mehrere Jahre alt. 290.000 Euro kostet die Nachpflanzaktion mit mehr als 25 Baumarten von der Linde über die Felsenbirne bis zur Magnolie.

 Matthias Pasch, Leiter des Fachbereichs Grünflächen in der Stadtverwaltung, und Oberbürgermeister Frank Meyer (rechts) wässern einen Blauglockenbaum am Hardenbergplatz.

Matthias Pasch, Leiter des Fachbereichs Grünflächen in der Stadtverwaltung, und Oberbürgermeister Frank Meyer (rechts) wässern einen Blauglockenbaum am Hardenbergplatz.

Foto: Thomas Lammertz

Wenn's um Bäume geht, sind die Krefelder sensibel. Zu Zeiten des Nothaushaltes wurde in der Stadt mehr gefällt als gepflanzt. Das ist jetzt anders. Auf die größte Nachpflanzaktion für Bäume in der Stadt Krefeld machte Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) gestern im Kreisverkehr am Hardenbergplatz aufmerksam. Das Rondell zieren sieben neue Blauglockenbäume, alle baumschulengestählt und schon zehn Jahre alt. Insgesamt sind in diesem Frühjahr 553 neue Bäume an Straßen und auf Plätzen quer durchs Stadtgebiet eingesetzt worden. 442 davon entlang der Straßen.

"Das ist wichtig und richtig", kommentierte Meyer und lobte seinen Fachbereich Grünflächen, der mit Elan und hochmotiviert eine solche Mammutaufgabe in Angriff genommen habe. "Wir kaufen die Bäume nicht im Internet", informierte Matthias Pasch. Die hochstämmigen Gehölze stammten allesamt aus Baumschulen und seien schon mehrere Jahre alt. Dass die in der Vergangenheit neu gesetzten Bäume nicht ausreichend gewässert würden und vertrocknet seien, konnte Pasch nicht bestätigen. "Unsere Anwachsquote beträgt nahezu 100 Prozent", sagte er. In den ganz wenigen Fällen, in denen die Bäume abgestorben seien, hätten die Baumschulen Ersatz geliefert. Ein neu gesetzter Baum benötige bis zu 150 Liter Wasser, um anzuwachsen. Deshalb sei ein großes Fahrzeug mit einem 7000 Liter fassenden Tank täglich unterwegs. Darüber hinaus verfüge die Verwaltung über mehrere kleinere Fahrzeuge mit Wassertanks und beauftrage darüber hinaus Externe mit der Bewässerung.

290.000 Euro kostet die Pflanzaktion, die in der Bürgerschaft großen Anklang findet. "Bäume sind für das Stadtklima und die Lebensqualität unverzichtbar. Stellen sie sich den Hardenbergplatz einmal ohne Bäume vor", sagte der Oberbürgermeister. Die Auswahl erfolge gewissenhaft je nach Bedingungen und Platz. "Die Baumarten sind breit gestreut. Wir achten auf Stressresistenz und die Fähigkeit, Trockenzeiten zu überstehen", berichtete Pasch.

Die Pflanzungen seien in enger Abstimmung mit den Stadtwerken erfolgt. Gerade entlang der Straßen sei das Pflanzen bisweilen schwierig, weil Leitungen für Gas, Strom und Wasser mit den Wurzeln in Konflikt geraten können. Derzeit lägen gut 100 Standorte aus diesem Grund bei den SWK zur Prüfung, ob sie für Nachpflanzungen geeignet seien.

Bei den 553 neuen Bäume im Stadtgebiet ist die Linde der Spitzenreiter unter den mehr als 25 Baumarten. Doch auch Exoten wie die Magnolie werden getestet. Das Ziergehölz für Gärten ist in der jüngeren Vergangenheit in den Baumschulen zu einem hochstämmigen Gewächs kultiviert worden. Unter anderem an der Richard-Wagner-Straße zieren sie nun das Stadtbild. Im gesamten Stadtgebiet sind mehr als 80 verschiedene Baumarten zu finden. Zuletzt zählten Felsenbirnen und Säulenahorn zu den Favoriten.

"Ich bin mir bewusst, dass wir große Erwartungen in der Bürgerschaft wecken, in diesem Tempo mit den Nachpflanzungen fortzufahren", sagte Meyer. Falls die Politik auch in den kommenden Jahren die Haushaltsmittel dafür bereitstelle, sollten die Wünsche der Krefelder erfüllt werden. Private Initiativen und Aktionen wie die 3333 Bäume des Krefelder Künstlers Caco seien gute Beispiele und Vorbild.

(RP)
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