Krefeld "Raum der Ruhe" für Horkesgath-Schüler

Krefeld · Mit Mitteln aus der Teilnahme beim Sparda-Spendencup konnte das Gymnasium Horkesgath jetzt einen Ruheraum für seine Ganztagsschüler einrichten. 500 Schüler der Klassen fünf bis neun besuchen den gebundenen Ganztag.

 Sich leise unterhalten, in die Luft schauen, nachdenken, sich konzentrieren, träumen, ein Nickerchen machen - alles erlaubt und erwünscht im neuen "Raum der Ruhe" am Gymnasium Horkesgath. Fürs Foto durften die Schüler ausnahmsweise die Schuhe anbehalten - die müssen normalerweise ins Regal gestellt werden.

Sich leise unterhalten, in die Luft schauen, nachdenken, sich konzentrieren, träumen, ein Nickerchen machen - alles erlaubt und erwünscht im neuen "Raum der Ruhe" am Gymnasium Horkesgath. Fürs Foto durften die Schüler ausnahmsweise die Schuhe anbehalten - die müssen normalerweise ins Regal gestellt werden.

Foto: Thomas Lammertz

So ganz hat es sich noch nicht herumgesprochen, dass es am Gymnasiums Horkesgath seit wenigen Tagen einen "Raum der Ruhe" gibt, der von Schülern aber auch Lehrern gleichermaßen als Rückzugsort genutzt werden kann. Erstaunt steckt eine Lehrerin den Kopf durch die geöffnete Tür, verwundert angesichts des auf Vordermann gebrachten, in sanftem Blau gestrichenen Aufenthaltsraums. Und auch einige Schüler die gerade vorbeikommen sind überrascht von der Wandlung des ehemaligen Spiele-Zimmers zur "Chill-Out"-Zone.

Lateinlehrer und Ganztagskoordinator Longinus Lange und einige Kollegen haben in den vergangenen Monaten selber ausdauernd Hand angelegt, um die an die Schul-Aula angrenzenden 25 Quadratmeter gemütlich zu gestalten. Die besondere Herausforderung: Der Raum hat kein Fenster. Um den Mangel an natürlichem Licht wettzumachen, sorgen künstliche Pflanzen für ein bisschen Frische. Schüler können auf Sofas, üppigen Sitzsäcken und einem großen Podest, ausgelegt mit Gymnastik-Matten und riesigen Kissen, zur Ruhe kommen. Gerne, so berichtet Lange, verzichten die Schüler auf das grelle Deckenlicht und schalten stattdessen eine Lampe mit gedämpftem Licht in der Raumecke ein.

500 Schüler der Klassenstufen fünf bis neun werden an der Schule im gebundenen Ganztag betreut. "Es war deutlich spürbar, dass viele Kinder einen Rückzugsort brauchen", sagt Longinus Lange. "Wir haben beobachtet, dass manche sich Nischen im Schulgebäude jenseits des Trubels gesucht haben und einfach nur ihre Ruhe habe wollen." Eine Stunde Mittagspause haben die Ganztagsschüler, die eine Hälfte von ihnen ab 12 Uhr, die andere ab 13 Uhr. Bis jetzt hatten sie die Möglichkeit, nach dem Essen in der Mensa entweder den Spiele-Raum oder die Schülerbücherei aufzusuchen, oder sich ansonsten im Schulgebäude oder auf dem Gelände aufzuhalten. Der Ruhe-Raum bietet nun ganz neue Optionen: "Sich leise unterhalten, nachdenken, träumen, ein Nickerchen machen - alles erlaubt und erwünscht im neuen Raum", sagt Schulleiter Klemens Seth. Pluspunkt für die Ganztagsschüler: der Spiele-Raum mit Kickertisch ist in ein paar Türen weiter neu eingerichtet worden und jetzt viel größer. Und auch die Bücherei gleich nebenan konnte erweitert werden.

Möglich wurde der Umbau durch zwei sehr erfolgreiche Teilnahmen der Schule beim Sparda-Spendencup, die insgesamt rund 7000 Euro einbrachten sowie das Engagement der Pädagogen. Diverse Ausflüge in Möbelhäuser und Baumärkte haben Lange und seine Kollegen in ihrer Freizeit unternommen, Möbel zusammengeschraubt und das große Podest selber konstruiert und gebaut. Der Vorschlag, den Raum obendrein mit esoterischer Musik leise zu beschallen, sei allerdingers verworfen worden. Rund 20 Schüler können den Raum gleichzeitig nutzen, Lehrer haben außerhalb der Schüler-Pausenzeiten die Option, dort zu entspannen. Beim provisorischen Namen "Raum der Ruhe" soll es nicht bleiben: Geplant ist, dass die Horkesgath-Schüler im Rahmen eines Namenswettbewerbs dem Raum selber einen Namen geben.

(RP)
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