Krefeld "Pop-up Stores" statt leerer Läden

Krefeld · In einem ungenutzten Ladenlokal an der Königstraße haben elf Künstlerinnen einen vorübergehenden Verkaufsraum gefunden.

 Sieben der elf Künstlerinnen haben sich mit Citymanagerin Christiane Gabbert (r.) zum Foto aufgestellt.

Sieben der elf Künstlerinnen haben sich mit Citymanagerin Christiane Gabbert (r.) zum Foto aufgestellt.

Foto: Stadt Krefeld

Elf Krefelder Künstlerinnen haben ein vorübergehendes Quartier an der Königsstraße 83 b gefunden und verkaufen dort noch bis Ende Mai unter dem Logo Werkkunst/Kunstwerk ihre Arbeiten. "Pop-up Store" nennt sich das Konzept, das für alle Beteiligten Vorteile birgt. Während die Künstlerinnen die Gelegenheit nutzen können, in bester Lage auf ihre Werke aufmerksam zu machen, kann der Inhaber des Ladenlokals die Zeit des Leerstands überbrücken und auch Mieteinnahmen erzielen. "Üblich ist, dass sich Vermieter und die vorrübergehenden Mieter auf einen Betrag einigen, der unterhalb des gängigen Satzes liegt", erklärt Citymanagerin Christiane Gabbert vom Stadtmarketing.

Auch dort sind die Pop-up Stores gerne gesehen. Denn: "Zwischennutzungen tragen erheblich dazu bei, die leerstehende Ladenlokale zu verschönern und zu beleben", erklärt Gabbert. "Wenn in einem leerstehenden Ladenlokal zwischendurch auch noch Geschäfte gemacht werden können und zusätzliche Kundenfrequenz in die Einzelhandelslage gezogen wird, dann ist das sehr positiv." Auch in diesem Fall hat das Stadtmarketing geholfen, Kontakt zum Eigentümer herzustellen und ihn mit den Künstlerinnen zusammen zu bringen. Außerdem engagieren sich die Marketing-Fachleute in Sachen Verschönerung leerstehender Ladenlokale. Denn auch eine Gestaltung verwaister Fenster mit Folien ist möglich. Vermieter, die daran Interesse haben, können sich unter Telefon 861504 oder per E-Mail ch.gabbert@krefeld.de melden.

Wie ein Kunsthandwerksmarkt ist der Pop-up Store an der Königsstraße aufgebaut. Auf einfachen Tischen präsentieren die Frauen ihre Waren, von Selbstgenähtem über Malerei und Papierdesign, bis zu Schmuck, Porzellan und Taschen. Für die Öffnungszeiten von 11 bis 18 Uhr haben die Frauen einen Dienstplan abgesprochen, so dass immer eine oder zwei der Künstlerinnen vor Ort sind, um Kunden zu beraten.

Für die Gruppe ist es das zweite Mal, dass sie in Krefeld ein leerstehendes Ladenlokal bezogen haben. "Wir waren vor Weihnachten auch schon einmal an der Marktstraße", sagt Conny Horsthemke. Wenn die Zeit an der Königstraße vorüber ist, wollen die Frauen sich wieder auf die Suche machen und versuchen, um die Weihnachtszeit erneut in der Innenstadt unterzukommen. Dabei helfen wird wieder das Krefelder Stadtmarketing. Dort können sich Immobilienbesitzer melden, die Interesse an einer Zwischenvermietung haben. Aber auch Interims-Mieter haben in Citymanagerin Christiane Gabbert eine Ansprechpartnerin.

Generell hat sich der Leerstand in der Krefelder City in den vergangenen Jahren etwa auf gleichem Niveau bewegt. "Meist werden Ladenlokale innerhalb weniger Monate neu vermietet", sagt Holger Leroy von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WFG. Eine Zunahme von Leerständen sei mit Zahlen nicht zu belegen.

(RP)
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