Krefeld Polizei dankt Zeugen für Engagement

Krefeld · Für Krefelder, die bei der Aufklärung von Verbrechen geholfen haben, gab es gestern Torte und Musik.

 Rainer Furth und Thorsten Hansen schneiden die Torte an. Darauf ist das Logo der Initiative "Riegel vor!" der Polizei NRW zum Einbruchsschutz zu sehen.

Rainer Furth und Thorsten Hansen schneiden die Torte an. Darauf ist das Logo der Initiative "Riegel vor!" der Polizei NRW zum Einbruchsschutz zu sehen.

Foto: Lammertz

Ein Einbruch im November vergangenen Jahres hatte Familie Bastians aufgerüttelt. Der Einbrecher war damals gestört worden, hatte nur ein Portemonnaie gestohlen. Daraufhin installierte Siegfried Bastians (54) gemeinsam mit seinem Sohn Mark (25) eine Kamera im Wohnzimmer für knapp 100 Euro. Dass sich diese Investition bereits nach kurzer Zeit auszahlen würde, damit rechneten Vater und Sohn zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Doch nur acht Wochen später geht auf dem Smartphone von Siegfried Bastians der Alarm los - live kann er von seiner Arbeitsstelle aus mitansehen, wie erneut jemand seinen Wohnzimmerschrank durchwühlt. Er ruft die Polizei, macht sich gemeinsam mit Arbeitskollegen auf den Weg zu seinem Haus. Die Beamten ertappen den Einbrecher auf frischer Tat und stellen im Laufe der Ermittlungen fest: Der Täter ist auch für über 30 Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet und mehrere aufgebrochene Autos verantwortlich. Fünf Jahre Haft ohne Bewährung lautete das Urteil der Justiz.

Zeugen wie den Bastians, die durch ihre Wachsamkeit zur Aufklärung von Einbrüchen beigetragen haben, hat die Polizei gestern im Rahmen eines Zeugencafés gedankt - eine Premiere. Zwölf Krefelder waren der Einladung gefolgt.

"Jeder wünscht sich Menschen wie Sie, auf die man sich verlassen kann", lobte Polizeipräsident Rainer Furth. Der Polizeichor Krefeld "Femmes Chorales" hatte drei Lieder vorbereitet, Thorsten Hansen vom Verein Bürger und Polizei dankte den Anwesenden mit einer Torte: "Die Zeugen haben Courage und Engagement gezeigt, und das soll auch gewürdigt werden", sagte Hansen, der auch aus eigener Erfahrung weiß, welch ungutes Gefühl ein Einbruch in der eigenen Wohnung hinterlassen kann.

An den Tischen saßen die Zeugen jeweils mit den Polizeibeamten zusammen, die ihre Fälle bearbeitet hatten. So tauschte sich das Ehepaar Zimmermann mit Kriminalhauptkommissar Frank Goldau aus, der sie im April nach einem Einbruch befragt hatte. Werner Zimmermann hatte damals ein ungewöhnliches Geräusch vernommen und sich hinter seinem Haus am Bahndamm umgesehen. Dort war ein Mann auf losem Schotter ausgerutscht. "Hallo, was machen Sie da?", rief Zimmermann ihm noch zu, bevor der Unbekannte hektisch ins Gebüsch flüchtete. Dabei ließ er vor Schreck eine Wasserflasche fallen, Zimmermann stellte sie sicher. Als am Tag darauf bei den Nachbarn eingebrochen wurde, meldete er sich bei der Polizei. "Die Flasche ist nun beim LKA und wird auf DNA-Spuren untersucht", erklärte Frank Goldau und betonte: "Hinweise von Nachbarn sind häufig die wichtigsten Anhaltspunkte bei der Aufklärung von Einbrüchen."

(tak)
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