Krefeld Peter Höfer - beerenstark

Krefeld · Auf fünf Hektar baut Peter Höfer in Tackheide und Benrad Johannisbeeren an. Auf einem weiteren Hektar gedeihen Himbeeren. Der 70-Jährige beliefert mit jährlich 50.000 Kilo fast ausschließlich die Supermärkte von Rewe und Edeka.

 In bis zu 200 Meter langen Plantagenreihen baut Peter Höfer Johannisbeeren an, deren üppig wachsende Trauben zwölf bis 15 Zentimeter lang werden.

In bis zu 200 Meter langen Plantagenreihen baut Peter Höfer Johannisbeeren an, deren üppig wachsende Trauben zwölf bis 15 Zentimeter lang werden.

Foto: lez

Wer im Supermarkt bei Rewe oder Edeka Johannisbeeren oder Himbeeren kauft, könnte Produkte aus Krefeld in der Hand halten. Vor 22 Jahren hat Peter Höfer auf 2,5 Hektar an der Alten Gladbacher Straße in Tackheide und 3,5 Hektar in Benrad entsprechende Plantagen angelegt. Seit zehn Jahren verkauft er die Beeren über die Landgard-Genossenschaft an die beiden großen Handelshäuser. Insgesamt produziert Höfer 50.000 Kilo Beeren pro Jahr, wovon er etwa zehn Prozent noch an den Düsseldorfer Großmarkt liefert.

Auf einem der sechs Hektar baut Höfer Sommer-Himbeeren an, deren Erntezeit gerade zu Ende gegangen ist. Von August bis zum ersten Frost sind dann die Herbst-Himbeeren an der Reihe. Auf der weitaus größten Fläche, nämlich fünf Hektar, gedeihen rote Johannisbeeren. Bei ihnen läuft die Ernte gerade auf Hochtouren.

Während sich Höfer um Organisation und Logistik kümmert - in der Hochzeit beliefert er die Genossenschaft fast täglich - werden die Beeren von 15 Erntehelfern aus Polen gepflückt. "Es sind immer dieselben Leute, die schon seit einem guten Dutzend Jahren hierher kommen", sagt der 70-jährige Kaufmann. Als junger Mann hatte er das Geschäft seiner Eltern übernommen und sein Geld als Obsthändler auf Wochenmärkten in Krefeld und Viersen verdient. "2001 habe ich dann mit den Wochenmärkten Schluss gemacht."

Die ältesten Beerensträucher in den bis zu 200 Meter langen Plantagenreihen sind jetzt zwischen zehn und zwölf Jahre alt. "Je nach Gesundheit und Ertrag müssen sie ersetzt werden", erklärt Peter Höfer. Von Anfang Januar bis Mitte März werden die Pflanzen beschnitten und fixiert; im Sommer und im Herbst werden sie über schmale Schläuche durch Tröpfchenbewässerung mit Wasser und Dünger versorgt. Gespritzt wird das Beerenobst nur nach Bedarf und gemäß den Vorgaben der Lebensmittelverordnung; die Großkunden lassen die Werte regelmäßig überprüfen. Etwa die Hälfte der Johannisbeersträucher sind überdacht. "Das schützt vor Regen und reduziert so das Spritzen gegen Fäulnis", sagt Höfer.

Dem 70-jährigen ist bewusst, dass die Plantage an der Alten Gladbacher Straße auf dem Gebiet eines künftigen Bebauungsplans liegt. Wie gestern berichtet, soll auf dieser und benachbarten Flächen langfristig ein Neubaugebiet für bis zu 1000 Bewohner entstehen. "Bis hier gebaut wird, bin ich so alt, dass ich nicht mehr arbeite", sagt der 70-Jährige. "Und solange es meine Gesundheit zulässt, mache ich gern weiter."

(RP)
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