Krefeld Ostwall-Konzert mit Popstar Forster scheitert wegen Bauverzögerung

Krefeld · Die für den 21. November geplante Eröffnungsfeier der neuen Haltestelle am Ostwall ist wegen Bauverzögerungen abgesagt. Wie unsere Zeitung erfuhr, entgeht Krefeld damit auch der Auftritt eines der größten Popstars, die Deutschland derzeit zu bieten hat.

 Drei Stahlmasten für das Glasdach stehen seit gestern Abend am Ostwall.

Drei Stahlmasten für das Glasdach stehen seit gestern Abend am Ostwall.

Foto: Thomas Lammertz

Stadtsprecher Timo Bauermeister bestätigte auf Anfrage, dass es den Plan gab, die für Krefeld so wichtige Eröffnung des neuen zentralen City-Platzes mit einem Popkonzert zu feiern: Ein Auftritt von Mark Forster, aktueller Gewinner des Bundesvision-Songcontest, stand in Aussicht. "Forster war einer der Kandidaten", bestätigte Bauermeister. Es seien aber noch keine finalen Verträge mit ihm abgeschlossen gewesen, weshalb auch kein Schadensersatz gezahlt werden müsse. Ob überhaupt noch gefeiert wird? "Die Veranstaltung als solche ist nicht komplett aus der Welt. Feiern ist aber derzeit weniger wichtig als die Fertigstellung."

Gestern sind - für alle Passanten sichtbar - die finalen Arbeiten an der Haltestelle gestartet. Ein Kran steht jetzt am Ostwall, vier spanische Monteure der Firma Bellapart waren vor Ort, dazu Kranführer, Bauleiter und Architekt. Drei Masten für das Glasdach standen am Abend. Zwar wird die ursprüngliche Terminplanung mit Fertigstellung am 6. November nicht zu halten sein. Tiefbauamtsleiter Hartmut Könner zeigt sich aber optimistisch, dass die Arbeiten nun schnell voranschreiten. "Wir wollen deutlich vor Weihnachten fertig werden." In der kommenden Woche solle es "intensive Gespräche" mit der Firma Bellapart geben.

Das große Fragezeichen ist, wann die Glasdachelemente geliefert werden können. Es sei ein Prototyp, betont Könner. Erstmals arbeite die Firma dabei mit Glaselementen, die gebogen und zusammengeklebt werden. Tests seien zwar gelungen, es sei aber offen, wie schnell das Bellapart-Subunternehmen liefern kann und wie viele Formen zur Fertigung des Glases dort vorrätig sind. 108 Glaselemente werden insgesamt in die 100-Tonnen-Konstruktion eingelassen. Das reine Glasdach mit Stahlkonstruktion und Beleuchtung kostet 3,28 Millionen Euro.

Die Stadtwerke prüfen unterdessen einen Vorschlag von Grünen-Ratsherr Daniel John, der als Stärkung des Handels Dauershuttlebusse in der City vorgeschlagen hatte. Auch Andreas Stomps vom CDU-Stadtverband Mitte machte gestern einen ähnlichen Vorschlag - er schlug die Einrichtung eines sofortigen Shuttledienstes zwischen den Haltestellen Uerdingerstraße/Philadephiastraße und Hauptbahnhof vor. Stomps forderte weiter, dass die Verwaltung massiven Druck auf die Firmen ausüben müsse und eine Pkw-Spur im Bereich der Haltestelle ab 1. November bis Mitte Januar freigegeben werden sollte. Dies ist aber laut Tiefbauamtsleiter Hartmut Könner nicht möglich. "Das wird nicht gehen, dort können nur die Busse fahren."

Fest steht bereits, dass die Stadt mit Werbemaßnahmen die Aufmerksamkeit auf die Ostwallhaltestelle und den ansässigen Handel richten will - es soll geklebte "Footprints" geben, also Aufkleber in Form von Füßen, die von den Seitenstraßen aus auf die Haltestelle zuführen, dazu Werbebanner, "Beach Flags" (Werbeständer), Info-Plakate. Andreas Stomps hält von diesen Plänen jedoch nur wenig. Er fordert direkte Subvention für den ansässigen Handel: "Keine unsinnigen Werbeausgaben für bunte Bilder oder Pläne als Erklärungsversuche. Wenn schon Geld ausgegeben wird, sollte es besser den Einzelhändlern vor Ort direkt zugutekommen."

(RP)
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