Krefeld Offensive "33 Fahrradstraßen für Krefeld"

Krefeld · Fahrrad-Aktionskreis und ADFC haben ein Vier-Phasen-Modell entwickelt, das Krefelds Radwegenetz dramatisch verbessern soll. Ein Kernpunkt: der Ausbau von "Fahrradstraßen" als Verkehrsachsen für Radfahrer durch die Stadt.

 Acht Vorschläge zur kurzfristigen Verbesserung der Lage für Radfahrer und eine Vision für 2025: Krefeld ist von Radweg-Achsen durchzogen, die City ist von allen Stadtteilen mit dem Rad gut und sicher erreichbar - und um Krefeld zieht sich eine Grüngürtel-Radrunde.

Acht Vorschläge zur kurzfristigen Verbesserung der Lage für Radfahrer und eine Vision für 2025: Krefeld ist von Radweg-Achsen durchzogen, die City ist von allen Stadtteilen mit dem Rad gut und sicher erreichbar - und um Krefeld zieht sich eine Grüngürtel-Radrunde.

Foto: Stadt Krefeld

Krefelds Fahrradverkehr soll dramatisch besser und sicherer gestaltet werden - das ist das Ziel eines Vier-Phasen-Modells, das der Fahrrad-Aktionskreis Krefeld mit dem ADFC entwickelt hat und die Stadt bis zum Jahr 2025 in eine Fahrradstadt verwandeln kann, die mit dem Mekka aller Fahrradfahrer - Münster - vergleichbar wäre. "Es gibt ja schon einige Fahrradachsen durch Krefeld, aber kaum jemand kennt sie", sagt Karl-Heinz Renner, Sprecher des Fahrrad-Aktionskreises und Vorstandsmitglied des ADFC Krefeld. Ein Vorschlag: Die Achsen besonders kennzeichnen und neue schaffen. "Wir möchten, dass ein Netz aus Qualitätsfahrradstraßen ausgebaut wird", sagt Renner. Griffiger Titel des Projekts: "33 Fahrradstraßen für Krefeld".

Renner und seine Mitstreiter planen eine Tour mit Oberbürgermeister Frank Meyer durch die Stadt, bei der sie ihre Vorstellungen erläutern. Danach wollen sie offensiv an die Öffentlichkeit gehen und bei den Fraktionen im Rat für ihre Pläne werben. Renner ist guten Mutes, dass er nicht auf taube Ohren stößt. "Alles, was wir bisher erreicht haben, haben wir auch dank der guten Zusammenarbeit mit der Verwaltung erreicht. Ich habe manches Mal gestaunt, wie wir unterstützt wurden", resümiert er.

Generell sollen Verbindungen zwischen Stadtteilen und Innenstadt verbessert sowie eine "GrünGürtel-RadRunde" installiert werden. In Phase eins geht es um Konsolidierung und Verbesserung des bestehenden Radwegenetzes (was nicht immer identisch ist mit der Anlage eigener Radwege). Folgende Vorschläge stehen in dem Konzept:

- Öffnung der Achse Dionysius-/ Rheinstraße, längerer Ampeltakt an der Kreuzung Ostwall / Rheinstraße.

- Öffnung der Fußgängerzone Friedrichstraße für den Radverkehr

- Optimierung der Achse parallel zur Uerdinger Straße zwischen Bockum und der City: über Zoobrücke/ Tiergartenstraße/ Sprödentalplatz/ Hardenberg-/ Blücher-/ Alte Linner-/ Dreikönigenstraße.

- Optimierung der Achse Südwall / Breitestraße über Rathausplatz und Schneider- über den Nordwall bis zur Nordstraße.

- Öffnung der Einbahnstraße Königstraße zwischen Rheinstraße und Marktstraße sowie zwischen Stephanstraße und Südwall für Radfahrer. - Sanierung der Fahrradstraße Loh-/ Petersstraße zwischen Bahnhof und Rheinstraße - Aufwertung der Achse Gartenstraße zwischen Stadtgarten und Theaterplatz - Öffnung der Lindenstraße zwischen West- und Südwall für Radfahrer.

In Phase zwei soll dann das Achsennetz ausgebaut werden. Denn noch gibt es Lücken wie das oft von Radfahrern genutzte, aber unangenehm zu fahrende Stück auf der Uerdinger Straße ab Ecke Philadelphiastraße bis Ostwall. In Phase drei soll das Radachsennetz mit der Krefelder Promenade und der "Grüngürtel-Radrunde" verbunden werden. Phase vier wäre der systematische Anschluss des Radwegenetzes an Haltestellen von Bus und Bahn. Die Phasen, betont Renner, könnten natürlich auch parallel angegangen werden.

Renner hofft, dass der Ausbau der Krefelder Promenade eine Art Initialzündung für die Neuorganisation des Radverkehrs ist. Wichtig für Renner ist auch die Trennung zwischen genuinen Radwegstrecken und Fußgängerverkehr. "Mit Sorge betrachten wir Tendenzen in der Verwaltung, durch Rückbau der Nullabsenkung von Bordsteinkanten und verstärkte Einrichtung von Bedarfsampeln für Fußgänger und Radfahrer dem E-Bike-Beschleunigungsprogramm den Wind aus den Segeln zu nehmen", sagt er.

Will sagen: Radwege und das Radfahren sind nur dort interessante Alternativen zum Auto, wo man auch zügig vorankommt.

(RP)
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