Krefeld OB Meyer: "FDP will mit Kinderarmut Politik machen"

Krefeld · In der Diskussion um die Ernennung von Noch-Jugenddezernent Gregor Micus zum Koordinator gegen Kinderarmut fährt Oberbürgermeister Frank Meyer gegen die FDP verbale Geschütze auf: "Die Stadtverwaltung lädt die Politik - und selbstverständlich auch die FDP - ein, die Arbeit gegen Kinderarmut und die Initiative ,Krefeld für Kinder' engagiert zu unterstützen", ließ Meyer gestern über seine Pressestelle mitteilen. Ergänzt um den Satz: Allerdings könne man aus der aktuellen Meldung "der FDP den gegenteiligen Eindruck gewinnen".

Ein Stein des Anstoßes ist die Feststellung der Liberalen, dass gerade Micus in seinen bisherigen Amtsjahren alle Möglichkeiten hatte, wirksame Initiativen gegen Kinderarmut zu beginnen. Kinderarmut sei ein Thema, das die Verwaltung an sich bereits seit langem beschäftigen müsste. Deshalb wäre eine kritische Bestandsaufnahme der bisherigen kommunalen Aktivitäten angebracht, so FDP-Chef Joachim C. Heitmann.

Meyer wirft nun im Gegenzug den Liberalen vor, mit dem Thema Kinderarmut "Politik" machen zu wollen. Dies sei dazu nicht geeignet, so der Verwaltungschef. Micus habe bereits im Mai des vergangenen Jahres bekannt gegeben, aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Dienst ausscheiden zu wollen. "Der Wert eines Koordinators im Format von Gregor Micus ist aus Sicht der Verwaltungsleitung unschätzbar für die Initiative ,Krefeld für Kinder'", ließ der Verwaltungschef mitteilen. Nach Ansicht der FDP hat die "Ernennung des Ende März ausscheidenden Beigeordneten Gregor Micus zum Koordinator Kinderarmut ab April hat ein Geschmäckle" und sei eine "eigenmächtige und durch keinen Stellenplan gedeckte" Aktion von Meyer. "Wir können uns des Eindruckes nicht erwehren, dass der Oberbürgermeister Herrn Micus den Abschied versüßt - und Platz macht für seinen bereits ausgeguckten Nachfolger Markus Schön", hatte Heitmann erklärt. Schön ist wie Meyer Sozialdemokrat.

(jon)
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